Atopische Dermatitis erkennen und verstehen: Ein umfassender Leitfaden zur Diagnose von Neurodermitis

Das Wichtigste in Kürze: 

  1. Neurodermitis, auch bekannt als atopisches Ekzem oder atopische Dermatitis, ist eine chronische Hauterkrankung, die durch trockene, juckende Haut gekennzeichnet ist und oft schon im Säuglings- oder Kindesalter beginnt. Die genauen Ursachen sind vielfältig und umfassen genetische Faktoren, Umwelteinflüsse sowie Störungen der Hautbarriere und des Immunsystems. 
  2. Die Diagnose von Neurodermitis basiert auf der Krankengeschichte, einer körperlichen Untersuchung und gegebenenfalls weiterführenden Tests wie Allergietests oder Hautbiopsien. Ein wesentlicher Unterschied zu Psoriasis liegt in den Symptomen und der Art der Hautveränderungen. 
  3. Die Behandlung zielt darauf ab, die Symptome zu lindern, Schübe zu vermeiden und die Hautbarriere zu stärken, und umfasst sorgfältige Hautpflege, Vermeidung von Triggerfaktoren, Einsatz von topischen Steroiden oder Calcineurin-Inhibitoren und in schweren Fällen systemische Therapien oder Biologika. 
  4. Spezialuntersuchungen und die Allergiediagnostik spielen eine entscheidende Rolle bei der Diagnose von Neurodermitis, indem sie helfen, die spezifischen Auslöser der Symptome zu identifizieren und eine individuelle Anpassung der Behandlung zu ermöglichen. 
  5. Der SCORAD und der DLQI Score sind wichtige Instrumente zur Bewertung des Schweregrads von Neurodermitis und der Auswirkungen der Erkrankung auf den Alltag der Betroffenen, was für die Planung und Anpassung der Behandlung unerlässlich ist. 

Symptome der Neurodermitis im Überblick 

Neurodermitis, auch bekannt als atopisches Ekzem oder atopische Dermatitis, ist eine chronische Hauterkrankung, die durch trockene, juckende Haut gekennzeichnet ist. Sie gehört zu den häufigsten Hauterkrankungen und kann Menschen jeden Alters betreffen, wobei sie oft schon im Säuglings- oder Kindesalter beginnt. Die genauen Ursachen sind vielfältig und umfassen genetische Faktoren, Umwelteinflüsse sowie Störungen der Hautbarriere und des Immunsystems. 

Die Symptome von Neurodermitis variieren stark von Person zu Person, aber einige typische Anzeichen sind: 

  • Starker Juckreiz, der besonders nachts intensiver werden kann. 
  • Rote, entzündete Haut, die schuppt und manchmal nässt. 
  • Verdickte, lederartige Hautbereiche durch wiederholtes Kratzen. 
  • Bei Säuglingen zeigt sich die Erkrankung oft im Gesicht, während bei Erwachsenen die Innenseiten der Arme und Beine betroffen sind. 

Ein wesentlicher Unterschied zwischen Neurodermitis und Psoriasis, auch bekannt als Schuppenflechte, liegt in den Symptomen und der Art der Hautveränderungen. Psoriasis ist durch gut abgegrenzte, schuppige, silbrig-weiße Plaques auf rotem Grund gekennzeichnet, die vor allem an Ellenbogen, Knien und der Kopfhaut auftreten. Im Gegensatz dazu sind die Hautveränderungen bei Neurodermitis oft ungleichmäßiger verteilt und durch intensiven Juckreiz charakterisiert. 

Die Behandlung von Neurodermitis zielt darauf ab, die Symptome zu lindern, Schübe zu vermeiden und die Hautbarriere zu stärken. Dazu gehören: 

  • Regelmäßige Hautpflege mit rückfettenden und feuchtigkeitsspendenden Produkten. 
  • Vermeidung von Triggerfaktoren wie bestimmten Nahrungsmitteln, Allergenen oder irritierenden Stoffen. 
  • Einsatz von topischen Steroiden oder Calcineurin-Inhibitoren zur Reduktion der Entzündung. 
  • In schweren Fällen können systemische Therapien oder Biologika zum Einsatz kommen. 

Die Identifikation und das Management von Triggerfaktoren spielen eine zentrale Rolle in der Behandlung. Dazu gehören Allergene wie Pollen, Tierhaare oder Hausstaubmilben, aber auch Nahrungsmittel, Stress oder klimatische Bedingungen. 

Zusammenfassend ist Neurodermitis eine komplexe Erkrankung, die eine individuell angepasste Behandlung und Betreuung erfordert. Durch eine frühzeitige Diagnose und gezielte Therapie können Betroffene jedoch eine deutliche Verbesserung ihrer Lebensqualität erreichen. 

Anamnese und körperliche Untersuchung 

Anamnese und Familienanamnese 

Die Anamnese ist der erste und vielleicht wichtigste Schritt auf dem Weg zur Diagnose. Hierbei führt der Arzt oder die Ärztin ein ausführliches Gespräch mit dem Patienten oder der Patientin. Ziel ist es, ein umfassendes Bild der Beschwerden zu erhalten. Folgende Punkte sind dabei besonders wichtig: 

  • Die Dauer und die Art der Symptome, wie etwa Juckreiz oder Hautveränderungen. 
  • Frühere Episoden oder Schübe und deren Behandlung. 
  • Vorhandene Allergien oder atopische Erkrankungen in der Familie, wie Asthma oder Heuschnupfen. 

Diese Informationen geben erste wichtige Hinweise darauf, ob es sich bei den Beschwerden um Neurodermitis handeln könnte. 

Ein weiterer wichtiger Baustein in der Diagnose von Neurodermitis ist die Familienanamnese. Hierbei wird erfragt, ob nahe Verwandte ebenfalls an atopischen Erkrankungen leiden. Ein gehäuftes Auftreten solcher Erkrankungen in der Familie kann ein Hinweis auf eine genetische Veranlagung sein und die Diagnose von Neurodermitis stützen. 

Ablauf einer körperlichen Untersuchung 

Nach der Anamnese folgt die körperliche Untersuchung. Der Arzt oder die Ärztin betrachtet die Haut am ganzen Körper, um die typischen Merkmale von Neurodermitis zu identifizieren. Dazu gehören: 

  • Rötungen und Entzündungen an charakteristischen Stellen, wie den Innenseiten der Arme und Beine oder im Gesicht bei Säuglingen. 
  • Verdickte Hautbereiche oder Knötchen, die durch wiederholtes Kratzen entstehen können. 
  • Trockene Haut oder Bereiche, die schuppen oder nässen. 

Diese Untersuchung gibt Aufschluss über den Schweregrad und die Ausprägung der Hautveränderungen. 

Hauptmerkmale für die Diagnose 

Für die Diagnose von Neurodermitis müssen bestimmte Hauptmerkmale vorliegen. Dazu zählen: 

  • Starker Juckreiz, der insbesondere nachts intensiver wird. 
  • Chronische oder wiederkehrende Hautentzündungen. 
  • Typische Hautveränderungen an charakteristischen Körperstellen. 

Diese Merkmale, zusammen mit den Informationen aus der Anamnese und der körperlichen Untersuchung, ermöglichen es dem Arzt oder der Ärztin, eine fundierte Diagnose zu stellen. 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Hausarzt durchaus in der Lage ist, eine erste Diagnose von Neurodermitis zu stellen. Die Kombination aus Anamnese, körperlicher Untersuchung und der Berücksichtigung der Familienanamnese bildet die Grundlage für die Diagnose. In manchen Fällen kann es jedoch notwendig sein, zusätzliche Spezialuntersuchungen durchzuführen oder einen Hautspezialisten hinzuzuziehen, um die Diagnose zu bestätigen und eine geeignete Behandlung einzuleiten. 

Spezialuntersuchungen und Allergiediagnostik 

Bei der Diagnose von Neurodermitis spielen Spezialuntersuchungen und die Allergiediagnostik eine entscheidende Rolle. Diese Verfahren helfen nicht nur dabei, die Diagnose zu sichern, sondern auch die spezifischen Auslöser der Symptome zu identifizieren. Die Behandlung von Neurodermitis sollte individuell angepasst werden und die vielfältigen Provokationsfaktoren berücksichtigen. 

Blutuntersuchung und IgE-Antikörper 

Bluttests sind ein wesentlicher Bestandteil der Diagnose bei Verdacht auf Neurodermitis. Sie können Aufschluss darüber geben, ob im Körper Entzündungsprozesse vorliegen, die typisch für diese Hauterkrankung sind. Ein spezifischer Marker, der in diesem Zusammenhang oft untersucht wird, sind die IgE-Antikörper. Diese Antikörper sind bei Personen mit Neurodermitis häufig in erhöhter Konzentration vorhanden. Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass ein erhöhter IgE-Spiegel allein nicht ausreicht, um Neurodermitis zu diagnostizieren. Er kann lediglich ein Hinweis darauf sein, dass eine Neigung zu allergischen Reaktionen besteht. 

Identifikation von Triggerfaktoren 

Ein weiterer wichtiger Schritt in der Diagnose von Neurodermitis ist die Identifikation möglicher Auslösefaktoren. Hier kommen verschiedene Testverfahren zum Einsatz: 

  • Hauttests: Durch Prick-Tests oder Patch-Tests können spezifische Allergene identifiziert werden, die bei einem Patienten eine allergische Reaktion und somit einen Schub von Neurodermitis auslösen können. 
  • Provokationstests: In einigen Fällen kann es notwendig sein, unter kontrollierten Bedingungen eine Reaktion auf bestimmte Substanzen zu provozieren, um die Relevanz eines Allergens für die Neurodermitis eines Patienten zu bestätigen. 

Diese Tests sind besonders wertvoll, da sie helfen, individuelle Triggerfaktoren zu erkennen. Das Wissen um diese Faktoren ermöglicht es Betroffenen, gezielte Maßnahmen zu ergreifen, um Kontakt mit den Auslösern zu vermeiden und so die Häufigkeit von Schüben zu reduzieren. 

Neurodermitis und Allergien 

Allergische Reaktionen spielen bei Neurodermitis eine zentrale Rolle. Viele Betroffene leiden neben der Hauterkrankung auch an anderen allergischen Erkrankungen wie Asthma oder Heuschnupfen. Die Allergiediagnostik hilft dabei, ein umfassendes Bild der allergischen Situation eines Patienten zu erhalten. Dies ist entscheidend, um eine ganzheitliche Behandlungsstrategie zu entwickeln, die nicht nur die Symptome der Haut, sondern auch andere allergische Reaktionen berücksichtigt. 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Spezialuntersuchungen und die Allergiediagnostik unverzichtbare Werkzeuge in der Diagnose von Neurodermitis sind. Sie ermöglichen eine präzise Diagnose und tragen dazu bei, die Behandlung optimal auf die Bedürfnisse des einzelnen Patienten abzustimmen. Durch die Identifikation von Auslösefaktoren können Betroffene zudem lernen, mit ihrer Erkrankung besser umzugehen und die Kontrolle über ihre Symptome zu gewinnen. 

Bewertung des Schweregrades: SCORAD und DLQI Score 

Bei der Bewertung des Schweregrades von Neurodermitis kommen zwei wichtige Instrumente zum Einsatz: der SCORAD und der DLQI Score. Diese Werkzeuge sind entscheidend, um den Zustand der Haut zu beurteilen und die Auswirkungen der Erkrankung auf den Alltag der Betroffenen zu verstehen. 

Der SCORAD Score 

Der SCORAD (Scoring Atopic Dermatitis) ist ein Instrument, das speziell entwickelt wurde, um den Schweregrad der atopischen Dermatitis zu messen. Er berücksichtigt: 

  • Die Ausdehnung der betroffenen Hautareale. 
  • Die Intensität der Symptome wie Rötungen, Schwellungen und Juckreiz. 
  • Subjektive Symptome, die nur der Patient selbst einschätzen kann, wie zum Beispiel den Juckreiz und den Schlafverlust. 

Durch die Bewertung dieser Faktoren ermöglicht der SCORAD eine objektive Einschätzung des Krankheitszustands. Dies hilft Ärzten, den Erfolg von Behandlungen zu bewerten und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen. 

Der DLQI Score 

Der DLQI (Dermatology Life Quality Index) misst, wie sehr die Hauterkrankung die Lebensqualität der Betroffenen beeinträchtigt. Er umfasst Fragen zu: 

  • Symptomen und Gefühlen 
  • täglichen Aktivitäten 
  • Freizeit 
  • Arbeit und Schule 
  • persönlichen Beziehungen 
  • der Behandlung 

Der DLQI ist ein einfaches, aber effektives Werkzeug, das zeigt, wie die Neurodermitis das Wohlbefinden und die sozialen Interaktionen der Patienten beeinflusst.  

Anwendung und Interpretation 

Die Anwendung dieser Scores erfolgt in der Regel durch Fachpersonal während der Untersuchung. Die Interpretation der Ergebnisse hilft dabei, den Schweregrad der Neurodermitis zu klassifizieren und eine individuell angepasste Behandlung zu planen.  

  • Ein hoher SCORAD weist auf eine ausgeprägte Erkrankung hin, die eine intensivere Behandlung erfordern könnte. 
  • Ein hoher DLQI zeigt, dass die Erkrankung einen erheblichen Einfluss auf die Lebensqualität des Patienten hat. 

Einfluss des Schweregrades auf die Behandlung 

Die Bestimmung des Schweregrades ist für die Behandlungsplanung unerlässlich. Sie ermöglicht es Ärzten, Therapien zu wählen, die nicht nur die Symptome lindern, sondern auch das Wohlbefinden dauerhaft verbessern. Dabei kann es notwendig sein, verschiedene Ansätze zu kombinieren, wie zum Beispiel: 

  • Medikamentöse Behandlungen 
  • Hautpflege-Routinen 
  • Vermeidung von Auslösern 
  • psychologische Unterstützung 

Die regelmäßige Anwendung dieser Scores im Verlauf der Behandlung bietet zudem die Möglichkeit, den Fortschritt zu überwachen und die Therapie bei Bedarf anzupassen.  

Zusammenfassend sind der SCORAD und der DLQI Score unverzichtbare Instrumente in der Diagnostik und Behandlung von Neurodermitis. Sie tragen dazu bei, ein umfassendes Bild des Krankheitszustands zu liefern und die Therapie optimal auf die Bedürfnisse der Betroffenen abzustimmen. 

Diagnose Neurodermitis: Tipps für den Alltag 

Die Diagnose von Neurodermitis stellt eine Herausforderung dar, die eine umfassende und sorgfältige Herangehensweise erfordert. Um eine präzise Diagnose zu stellen, bedarf es einer Kombination aus verschiedenen Methoden, die sowohl die körperlichen Symptome als auch die individuelle Krankengeschichte der Betroffenen berücksichtigen. 

Ganzheitliche Betrachtung in der Diagnostik 

Eine ganzheitliche Betrachtung ist entscheidend, um Neurodermitis effektiv zu diagnostizieren. Dies beinhaltet: 

  • Befragung der Betroffenen: Hierbei werden Informationen über die Dauer und Art der Hautveränderungen, frühere Schübe und deren Behandlung sowie über vorhandene Überempfindlichkeiten und Erkrankungen des atopischen Formenkreises in der Familie gesammelt. 
  • Untersuchung der gesamten Haut: Ein Dermatologe betrachtet die Haut am ganzen Körper, um Rötungen, Entzündungen und andere charakteristische Merkmale zu identifizieren. 
  • Spezialuntersuchungen: Dazu zählen Hautbiopsien, Bluttests zur Bestimmung von Antikörpern wie IgE und Allergietests, um Sensibilisierungen gegen Umweltallergene oder Nahrungsmittelallergien nachzuweisen. 

Neue Forschungsansätze in der Diagnostik 

Die Forschung arbeitet kontinuierlich an der Verbesserung der Diagnose von Neurodermitis. Neue Ansätze umfassen: 

  • Genetische Tests: Die Identifikation spezifischer genetischer Marker könnte in Zukunft eine frühzeitige und präzise Diagnose ermöglichen. 
  • Biomarker im Blut: Forschungen zielen darauf ab, spezifische Biomarker zu identifizieren, die eine schnelle und zuverlässige Diagnose von Neurodermitis ermöglichen. 
  • Hautmikrobiom-Analyse: Die Untersuchung des Hautmikrobioms könnte neue Einblicke in die Krankheitsmechanismen bieten und zur Diagnose beitragen. 

Tipps für Betroffene und Angehörige 

Für Betroffene und ihre Angehörigen ist es wichtig, ein Verständnis für die Erkrankung und den Diagnoseprozess zu entwickeln. Folgende Tipps können hilfreich sein: 

  • Dokumentation: Halten Sie Symptome und mögliche Auslöser in einem Tagebuch fest, um dem Arzt wertvolle Informationen für die Diagnose zu liefern. 
  • Informationsbeschaffung: Informieren Sie sich über Neurodermitis und den Diagnoseprozess, um besser mit der Situation umgehen zu können. 
  • Unterstützung suchen: Der Austausch mit anderen Betroffenen kann emotional entlasten und praktische Tipps für den Alltag mit Neurodermitis bieten. 

Zusammenfassend erfordert die Diagnose von Neurodermitis eine umfassende Betrachtung, die sowohl die körperlichen Symptome als auch die individuelle Krankengeschichte berücksichtigt. Neue Forschungsansätze versprechen zukünftig eine noch präzisere Diagnose. Betroffene und Angehörige können durch aktive Beteiligung und Informationsbeschaffung den Diagnoseprozess unterstützen und erleichtern. 

Quellen (07-03-2024 10:15:16) 

  1. https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/haut-haare-naegel/neurodermitis/diagnose.htm 
  1. https://www.allergieinformationsdienst.de/krankheitsbilder/neurodermitis/diagnose.html 
  1. https://physiogel.de/ratgeber/hautprobleme/neurodermitis/diagnose/ 
  1. https://www.imd-berlin.de/fachinformationen/diagnostikinformationen/diagnostik-bei-verdacht-auf-atopische-dermatitis-neurodermitis 

Quelle 1 (https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/haut-haare-naegel/neurodermitis/diagnose.html): 

  • Frühzeitige Diagnose und gezielte Behandlung können bei Neurodermitis dazu beitragen, den weiteren Krankheitsverlauf und die Lebensqualität zu verbessern sowie Komplikationen zu verhindern. 
  • Zur Absicherung der Diagnose sind folgende Basisuntersuchungen notwendig: Anamnese, körperliche Untersuchung sowie weiterführende Untersuchungen (Allergiediagnostik zur Identifikation von Auslösefaktoren, Gewebeprobe zum Ausschluss anderer Erkrankungen). 
  • Die gesamte Hautoberfläche wird gründlich untersucht. Schweregrad und Ausdehnung der Hauterkrankung können mittels eines sogenannten Haut-Scores dokumentiert werden. In Europa wird meist der SCORAD (Scoring Atopic Dermatitis) eingesetzt. 
  • Neben der Routinediagnostik können spezielle Testverfahren erforderlich sein, um die Bedeutung allergischer Reaktionen für die Erkrankung einer Patientin/eines Patienten individuell abzuklären. 
  • Häufig lassen sich mithilfe von Spezialuntersuchungen Sensibilisierungen gegen Umweltallergene nachweisen. 
  • Bei vielen Menschen mit Neurodermitis ist eine bestimmte Gruppe von Antikörpern im Blut viel stärker als gewöhnlich vorhanden. Diese Antikörper der sogenannten Klasse IgE können in Allergietests zu falsch positiven Resultaten führen, auch wenn keine Allergie gegen das getestete Allergen vorliegt. 

Quelle 2 (https://www.allergieinformationsdienst.de/krankheitsbilder/neurodermitis/diagnose.html): 

  • Die Diagnose einer Neurodermitis haben Ärztinnen und Ärzte zwei Aufgaben: feststellen, ob überhaupt eine Neurodermitis vorliegt, und dann ergründen, welche Allergene oder anderen Faktoren die Hautveränderungen auslösen. 
  • Es gibt vier Hauptmerkmale für die Erkrankung, von denen für eine Diagnose mindestens drei gleichzeitig zutreffen müssen: Jucken, bei Erwachsenen entzündliche Hautveränderungen an den Innenseiten von Armen und/oder Beinen, bei Kindern im Gesicht und an den Streckseiten von Armen oder Beinen, chronische oder immer wiederkehrende Entzündungen, andere Haut- oder Atemwegsallergien in der Familie. 

Quelle 3 (https://physiogel.de/ratgeber/hautprobleme/neurodermitis/diagnose/): 

  • Die Diagnose von Neurodermitis umfasst in der Regel eine gründliche körperliche Untersuchung und Überprüfung der Krankengeschichte des Patienten, einschließlich Familienanamnese von Hauterkrankungen und Allergien. 
  • Hautbiopsien oder Allergietests können durchgeführt werden, um die Diagnose zu bestätigen und andere Hautzustände auszuschließen. Ein Patch-Test kann auch durchgeführt werden, um mögliche Allergene zu identifizieren, die die Erkrankung auslösen könnten. 
  • In einigen Fällen können Bluttests angefordert werden, um andere zugrunde liegende medizinische Bedingungen auszuschließen, die zur Hauterkrankung beitragen könnten. Zudem kann das Blut auch auf bestimmte Antikörper (IgE-Antikörper) untersucht werden, um die konkrete Form der Neurodermitis zu bestimmen und die anschließende Behandlung auf die individuellen Triggerfaktoren, Reizstoffe und Allergene anzupassen. 

Quelle 4 (https://www.imd-berlin.de/fachinformationen/diagnostikinformationen/diagnostik-bei-verdacht-auf-atopische-dermatitis-neurodermitis): 

  • Die wichtigsten Diagnosesäulen sind die Anamnese (inkl. Atopischer Eigen- und Familienanamnese) sowie die Untersuchung des gesamten Hautorgans. Der Schweregrad der AD sollte nach Europäischer Leitlinie mittels SCORAD Score beurteilt werden. 

Was sind die typischen Symptome von Neurodermitis?

Neurodermitis ist durch trockene, juckende Haut, rote, entzündete Hautbereiche, die schuppen und manchmal nässen, sowie verdickte, lederartige Hautbereiche durch wiederholtes Kratzen gekennzeichnet. Bei Säuglingen zeigt sich die Erkrankung oft im Gesicht, während bei Erwachsenen die Innenseiten der Arme und Beine betroffen sind. 

Wie wird Neurodermitis diagnostiziert?

Die Diagnose von Neurodermitis basiert auf der Krankengeschichte, einer körperlichen Untersuchung und gegebenenfalls weiterführenden Tests wie Allergietests oder Hautbiopsien. Wichtige Aspekte sind die Dauer und Art der Symptome, frühere Episoden, vorhandene Allergien oder atopische Erkrankungen in der Familie sowie die Untersuchung der Haut am ganzen Körper. 

Was unterscheidet Neurodermitis von Psoriasis?

Neurodermitis ist durch diffus verteilte Hautveränderungen und intensiven Juckreiz charakterisiert, während Psoriasis durch gut abgegrenzte, schuppige, silbrig-weiße Plaques auf rotem Grund gekennzeichnet ist, die vor allem an Ellenbogen, Knien und der Kopfhaut auftreten. 

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für Neurodermitis?

Die Behandlung zielt darauf ab, die Symptome zu lindern, Schübe zu vermeiden und die Hautbarriere zu stärken. Dazu gehören sorgfältige Hautpflege, Vermeidung von Triggerfaktoren, Einsatz von topischen Steroiden oder Calcineurin-Inhibitoren und in schweren Fällen systemische Therapien oder Biologika. 

Wie können Auslösefaktoren von Neurodermitis identifiziert werden?

Mögliche Auslösefaktoren können durch Hauttests (Prick-Tests oder Patch-Tests) und Provokationstests identifiziert werden. Diese Tests helfen, individuelle Triggerfaktoren zu erkennen, um Kontakt mit den Auslösern zu vermeiden und so die Häufigkeit und Schwere von Schüben zu reduzieren. 

Was sind SCORAD und DLQI Score und wie werden sie verwendet?

Der SCORAD (Scoring Atopic Dermatitis) misst den Schweregrad der atopischen Dermatitis, während der DLQI (Dermatology Life Quality Index) die Auswirkungen der Erkrankung auf die Lebensqualität der Betroffenen misst. Beide Instrumente helfen Ärzten, den Zustand der Haut zu beurteilen, den Erfolg von Behandlungen zu bewerten und eine individuell angepasste Behandlung zu planen. 

Welche Rolle spielen Spezialuntersuchungen und Allergiediagnostik bei der Diagnose von Neurodermitis?

Spezialuntersuchungen und die Allergiediagnostik sind unverzichtbare Werkzeuge in der Diagnostik von Neurodermitis. Sie ermöglichen eine präzise Diagnose, tragen dazu bei, die Behandlung optimal auf die Bedürfnisse des einzelnen Patienten abzustimmen und helfen, mit der Erkrankung besser umzugehen, indem sie individuelle Triggerfaktoren erkennen lassen.