Bewegung bei Rheuma: Wie Sport die Lebensqualität verbessert
Das Wichtigste in Kürze:
- Regelmäßige Bewegung und Sport spielen eine entscheidende Rolle im Management der rheumatoiden Arthritis, indem sie die Beweglichkeit der Gelenke erhalten, Schmerzen lindern und das allgemeine Wohlbefinden verbessern.
- Gelenkschonende Sportarten wie Schwimmen, Radfahren, gezielte Gymnastik, Tai Chi und Nordic Walking werden für Menschen mit rheumatoider Arthritis empfohlen, um die Gelenke nicht übermäßig zu belasten.
- Die Deutsche Rheuma-Liga bietet spezielle Funktionstrainings an, die ärztlich verordnet und von den Krankenkassen unterstützt werden, um die Bedürfnisse von Menschen mit rheumatischen
- Eine enge Zusammenarbeit mit Physiotherapeuten und dem Behandlungsteam ist wichtig, um ein individuell angepasstes Bewegungsprogramm zu entwickeln und Überforderung zu vermeiden.
- Die Krankenkassen erkennen die Bedeutung von Bewegung und Sport bei rheumatoider Arthritis an und unterstützen Betroffene durch die Übernahme der Kosten für spezielle Bewegungsprogramme, die die Funktion der Gelenke verbessern und das Risiko von Gelenkschäden minimieren.
Die Bedeutung von Sport und Bewegung bei rheumatoider Arthritis
Verstehen der rheumatoiden Arthritis
Rheumatoide Arthritis, eine chronische Entzündungserkrankung, betrifft Millionen weltweit und führt zu Schmerzen sowie Schwellungen in den Gelenken. Diese Erkrankung kann das tägliche Leben stark beeinflussen, doch dank moderner Therapien und einem besseren Verständnis der Rolle von Bewegung, können Betroffene ein aktiveres Leben führen. Die Erkenntnis, dass eine vollwertige Ernährung und regelmäßige, gelenkschonende Bewegung essenziell sind, hat die Behandlung und den Umgang mit der Erkrankung revolutioniert.
Gesund durch Bewegung
Regelmäßige Bewegung spielt eine Schlüsselrolle bei der Behandlung von rheumatoider Arthritis. Sie hilft nicht nur, die Beweglichkeit der Gelenke zu erhalten und Schmerzen zu lindern, sondern trägt auch zu einer allgemeinen Verbesserung der Lebensqualität bei. Hier sind einige spezifische Vorteile, die Bewegung bietet:
- Erhaltung der Gelenkbeweglichkeit: Regelmäßige Bewegungsübungen helfen, die Flexibilität der Gelenke zu bewahren und deren Steifigkeit zu reduzieren.
- Stärkung der Muskulatur: Eine kräftige Muskulatur unterstützt die Gelenke und kann dazu beitragen, die Belastung auf diese zu verringern.
- Verbesserung der Ausdauer: Durch Ausdauertraining wird das Herz-Kreislauf-System gestärkt, was zu einer besseren allgemeinen Gesundheit führt.
- Kontrolle des Körpergewichts: Ein gesundes Körpergewicht zu halten, ist wichtig, um die Gelenke nicht zusätzlich zu belasten.
- Reduzierung von Entzündungen: Bewegung kann die Produktion von entzündungshemmenden Botenstoffen im Körper fördern.
Für Menschen mit rheumatoider Arthritis ist es wichtig, Sportarten zu wählen, die die Gelenke nicht übermäßig belasten. Schwimmen, Radfahren, gezielte Gymnastik, Tai Chi und Nordic Walking sind Beispiele für gelenkschonende Aktivitäten, die sich besonders eignen.
Es ist essenziell, jede Form von Überforderung zu vermeiden und die Intensität der Bewegung an die individuellen Fähigkeiten und den aktuellen Gesundheitszustand anzupassen. Eine Absprache mit Physiotherapeuten oder dem Behandlungsteam kann dabei helfen, ein passendes Bewegungsprogramm zu erstellen. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen ermöglichen es zudem, den Erfolg der Therapie zu überwachen und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen.
Durch die Integration von mehr Bewegung in den Alltag und die Auswahl der richtigen Sportarten können Menschen mit rheumatoider Arthritis ihre Lebensqualität deutlich verbessern. Ob ein kleiner Spaziergang, Gartenarbeit oder gezieltes Training – jede Bewegung zählt und trägt dazu bei, die Beschwerden zu lindern und ein aktiveres Leben zu führen.
Welche Sportarten eignen sich für Menschen mit rheumatoider Arthritis?
Gelenkschonende Sportarten
Für Menschen, die mit rheumatischen Beschwerden leben, ist die Auswahl der richtigen Sportart entscheidend, um ihre Gesundheit zu fördern, ohne die Gelenke zusätzlich zu belasten. Einige Sportarten haben sich als besonders vorteilhaft erwiesen:
- Schwimmen: Durch den Auftrieb im Wasser wird das Gewicht der Gelenke reduziert, was es zu einer idealen Aktivität macht, um die Muskulatur zu stärken, ohne die Gelenke zu überlasten.
- Radfahren: Beim Radfahren werden die Gelenke durch die fließenden Bewegungen geschont. Zudem lässt sich die Intensität leicht anpassen, was es zu einer hervorragenden Option für ein moderates Ausdauertraining macht.
- Gezielte Gymnastik: Speziell entwickelte Übungen können helfen, die Flexibilität und Kraft zu verbessern, ohne die betroffenen Gelenke zu sehr zu beanspruchen.
Sanfte Sportarten wie Nordic Walking und Tai Chi sind ebenfalls hervorragend geeignet. Sie fördern nicht nur die körperliche Aktivität, sondern verbessern auch die Koordination und das Gleichgewicht, was für Menschen mit rheumatischen Erkrankungen besonders wichtig ist.
Die Rolle der Physiotherapie
Die Absprache mit Fachleuten, insbesondere mit Physiotherapeuten, ist ein wesentlicher Schritt, um ein individuell angepasstes und effektives Bewegungsprogramm zu entwickeln. Physiotherapeuten können:
- Eine gründliche Bewertung des aktuellen Gesundheitszustands vornehmen, um sicherzustellen, dass die ausgewählten Aktivitäten geeignet sind.
- Anleitungen zu Techniken bieten, die helfen, die Effektivität des Trainings zu maximieren und Verletzungen zu vermeiden.
- Empfehlungen für die Frequenz und Intensität der Übungen geben, um eine Überforderung zu verhindern und dennoch positive Effekte auf die Gesundheit zu erzielen.
Die Deutsche Rheuma-Liga unterstützt Betroffene durch spezielle Funktionstrainings, die in Zusammenarbeit mit medizinischen Fachkräften entwickelt wurden. Diese Trainings sind darauf ausgerichtet, die Bedürfnisse von Menschen mit rheumatischen Erkrankungen zu erfüllen und werden oft von den Krankenkassen gefördert. Solche Programme bieten eine hervorragende Möglichkeit, unter fachkundiger Anleitung mehr Bewegung in den Alltag zu integrieren.
Die Kombination aus gelenkschonenden Sportarten und der professionellen Unterstützung durch die Physiotherapie ermöglicht es Menschen mit rheumatischen Beschwerden, aktiv zu bleiben, ihre Gelenkfunktion zu verbessern und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern.
Wie Bewegung die Lebensqualität bei Rheuma verbessern kann
Mehr Lebensqualität durch Bewegung
Sport und Bewegung spielen eine zentrale Rolle im Leben von Menschen mit rheumatoider Arthritis. Durch regelmäßige körperliche Aktivität verbessern Betroffene ihre Beweglichkeit und reduzieren Schmerzen. Dies führt zu einer deutlichen Steigerung des allgemeinen Wohlbefindens. Viele Betroffene berichten, dass sie durch gezielte sportliche Betätigung ihre täglichen Herausforderungen besser meistern.
- Verbesserung der Beweglichkeit: Regelmäßiges Training hält die Gelenke in Bewegung und mindert Morgensteifigkeit.
- Schmerzreduktion: Durch die Stärkung der Muskulatur rund um die entzündeten Gelenke wird der Druck auf diese verringert, was zu einer Linderung der Schmerzen führt.
- Steigerung des Wohlbefindens: Sportliche Betätigung setzt Endorphine frei, die als natürliche Schmerzmittel wirken und das allgemeine Wohlbefinden verbessern.
Tipps für mehr Bewegung im Alltag
Für Menschen mit rheumatoider Arthritis ist es wichtig, in Bewegung zu bleiben, ohne sich zu überfordern. Die Deutsche Rheuma-Liga e.V. empfiehlt, mit leichten Aktivitäten zu beginnen und diese allmählich zu steigern. Hier sind einige Tipps, wie man mehr Bewegung in den Alltag integrieren kann:
- Spaziergänge: Kurze Spaziergänge gehören zu den einfachsten Methoden, um den Körper wieder mehr zu bewegen. Sie belasten die Gelenke nicht übermäßig und können leicht in den Tagesablauf integriert werden.
- Schwimmen und Radfahren: Diese Sportarten eignen sich besonders gut, da sie die Gelenke schonen und gleichzeitig die Muskulatur stärken.
- Gezieltes Krafttraining: Mit leichten Gewichten und unter Anleitung kann Krafttraining dazu beitragen, die Muskeln zu stärken, ohne die Gelenke zu belasten.
Es ist wichtig, auf die Signale des Körpers zu achten und bei Schmerzen oder Überforderung die Intensität der Bewegung anzupassen. Regelmäßige Absprachen mit dem Behandlungsteam helfen, ein individuell angepasstes Bewegungsprogramm zu erstellen. Die Deutsche Rheuma-Liga bietet zudem spezielle Programme an, die auf die Bedürfnisse von Menschen mit rheumatoider Arthritis zugeschnitten sind und von den Krankenkassen unterstützt werden.
Durch die Integration von Bewegung in den Alltag und die Auswahl geeigneter Sportarten können Betroffene ihre Lebensqualität erheblich verbessern. Sport und Bewegung sind nicht nur für den Körper, sondern auch für die Seele von großer Bedeutung. Sie helfen, mit den Herausforderungen des Alltags besser umzugehen und tragen zu einem aktiveren und zufriedeneren Leben bei.
Unterstützung durch die Krankenkasse und das Behandlungsteam
Unterstützung durch die Krankenkasse
Die Krankenkassen spielen eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, Bewegungsprogramme für Menschen mit rheumatischen Beschwerden zugänglich zu machen. Sie erkennen die Bedeutung von Bewegung und Sport bei rheumatoider Arthritis an und unterstützen Betroffene durch die Übernahme der Kosten für spezielle Bewegungsprogramme. Diese Programme, oft in Form von Funktionstraining, werden für einen Zeitraum von 12 bis 24 Monaten finanziert. Das Angebot umfasst:
- Wassergymnastik, die durch den Auftrieb im Wasser die Gelenke entlastet und gleichzeitig die Muskulatur stärkt.
- Trockengymnastik, die auf die Stärkung der Muskeln und die Erhaltung der Gelenkfunktion abzielt, ohne die Gelenke zu belasten.
Diese Maßnahmen ermöglichen es den Betroffenen, aktiv zu bleiben, die Funktion ihrer Gelenke zu verbessern und das Risiko von Gelenkschäden zu minimieren.
Empfehlungen des Behandlungsteams
Das Behandlungsteam, bestehend aus Ärzten, Physiotherapeuten und weiteren Fachkräften, empfiehlt Menschen mit rheumatischen Erkrankungen dringend, regelmäßig Bewegung in ihren Alltag zu integrieren. Die Empfehlungen basieren auf der Erkenntnis, dass Bewegung die entzündeten Gelenke positiv beeinflusst und das allgemeine Wohlbefinden steigert. Das Team rät zu:
- Gelenkschonenden Aktivitäten wie Schwimmen, Radfahren und Walken, die die Gelenke nicht überlasten.
- Ausdauersportarten, die das Herz-Kreislauf-System stärken und zur Gewichtskontrolle beitragen.
- Krafttraining unter Anleitung, um die Muskeln zu stärken und die Gelenke zu entlasten.
Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind wichtig, um den Erfolg der Bewegungsprogramme zu überwachen und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen. Das Behandlungsteam arbeitet eng mit den Betroffenen zusammen, um individuell angepasste Bewegungspläne zu erstellen, die den Bedürfnissen und Fähigkeiten der Einzelnen entsprechen.
Die Deutsche Rheuma-Liga fördert aktiv die Teilnahme an Bewegungsprogrammen und unterstützt Betroffene durch die Bereitstellung von Informationen und Ressourcen. Sie arbeitet eng mit medizinischen Fachkräften und Krankenkassen zusammen, um Programme zu entwickeln, die speziell auf die Bedürfnisse von Menschen mit rheumatischen Erkrankungen zugeschnitten sind. Die Liga betont die Wichtigkeit von Bewegung für Körper und Seele und motiviert Betroffene, aktiv zu bleiben und die Herausforderungen des Alltags besser zu meistern.
Vermeidung von Überforderung und Auswahl der richtigen Sportarten
Welche Sportarten sind besonders geeignet?
Bei der Auswahl der richtigen Aktivitäten für Menschen mit entzündlichen Gelenkerkrankungen ist Vorsicht geboten. Einige Übungen könnten mehr schaden als nützen. Daher ist es ratsam, bestimmte hochintensive und gelenkbelastende Aktivitäten zu vermeiden. Dazu zählen beispielsweise Kontaktsportarten, Laufen auf hartem Untergrund oder Gewichtheben mit hohen Gewichten. Diese können die Gelenke stark belasten und zu Schmerzen oder sogar Verletzungen führen.
Stattdessen sollten Aktivitäten gewählt werden, die die Gelenke schonen und gleichzeitig die Muskulatur stärken. Empfehlenswert sind:
- Schwimmen: Bietet Auftrieb und minimiert den Druck auf die Gelenke.
- Radfahren: Fördert die Gelenkbeweglichkeit ohne starke Belastung.
- Gezielte Gymnastik: Stärkt die Muskeln rund um die Gelenke und verbessert die Flexibilität.
Diese Aktivitäten unterstützen nicht nur die körperliche Gesundheit, sondern wirken sich auch positiv auf das psychische Wohlbefinden aus. Es ist wichtig, jede Aktivität langsam zu beginnen und schrittweise zu steigern, um den Körper nicht zu überfordern.
Grenzen erkennen und Überbeanspruchung vermeiden
Um Überforderung beim Sport zu vermeiden, ist eine individuelle Anpassung der Sportintensität unerlässlich. Jeder Mensch mit entzündlichen Gelenkerkrankungen hat unterschiedliche Grenzen und Fähigkeiten. Folgende Maßnahmen helfen, Überforderung zu vermeiden:
- Langsamer Start und allmähliche Steigerung: Beginnen Sie mit leichten Übungen und erhöhen Sie die Intensität schrittweise.
- Auf den Körper hören: Achten Sie auf die Signale Ihres Körpers und reduzieren Sie die Intensität oder pausieren Sie, wenn Schmerzen auftreten.
- Regelmäßige Pausen: Integrieren Sie Ruhephasen in Ihr Trainingsprogramm, um den Gelenken Erholung zu gönnen.
Die Einbindung von Ruhephasen und Erholung ist ebenso wichtig wie die Bewegung selbst. Sie ermöglicht es dem Körper, sich von den Anstrengungen zu erholen und stärkt die Motivation, langfristig aktiv zu bleiben.
Eine enge Zusammenarbeit mit medizinischen Fachkräften, wie z.B. Physiotherapeuten, kann dabei helfen, ein maßgeschneidertes und sicheres Bewegungsprogramm zu entwickeln. Dieses sollte auf die individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten abgestimmt sein, um die Vorteile von Bewegung und Sport voll auszuschöpfen, ohne die Gelenke zu gefährden.
Quellen (20-02-2024 10:40:25)
- https://www.meincareplus.de/de_DE/home/therapiegebiete/gelenk/krankheitsbilder-rheuma/rheumatoide-arthritis.html
- https://www.abbvie-care.de/erkrankung/rheumatoide-arthritis/rheumatoide-arthritis-therapieziele-und-behandlung/
- https://www.rheuma-liga.de/angebote/funktionstraining
Quelle 1: https://www.meincareplus.de/de_DE/home/therapiegebiete/gelenk/krankheitsbilder-rheuma/rheumatoide-arthritis.html
- Rheumatoide Arthritis (RA) ist eine chronische Erkrankung, die zu Entzündungen und Schwellungen der Gelenke führen kann.
- Betroffene können ihr Leben weitestgehend aktiv und ohne große Einschränkungen genießen.
- Langfristig und konsequent durchgeführte Basistherapie kann Komplikationen wie Gelenkschäden vorbeugen.
- Vollwertige Ernährung und regelmäßige, gelenkschonende Bewegung (wie gezielte Gymnastik, Schwimmen oder Radfahren) sind wichtig.
Quelle 2: https://www.abbvie-care.de/erkrankung/rheumatoide-arthritis/rheumatoide-arthritis-therapieziele-und-behandlung/
- Eine frühzeitige und wirksame Behandlung kann bleibende Schäden an den Gelenken verhindern bzw. aufhalten.
- Kontrolluntersuchungen bei Ihrem Rheumatologen zeigen, ob die Behandlung wirkt und das Therapieziel erreicht wird.
Quelle 3: https://www.rheuma-liga.de/angebote/funktionstraining
- Funktionstraining wird auf ärztliche Verordnung durchgeführt und kann als Wassergymnastik oder Trockengymnastik in Gruppen erfolgen.
- Im Funktionstraining wird krankheitsspezifisch und alltagsbezogen trainiert.
- Die Krankenkassen übernehmen in der Regel für 12 bis 24 Monate die Kosten für das Funktionstraining.