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Die Rolle der Schweregrade in der Neurodermitis: Warum es wichtig ist, sie zu kennen

Die Rolle der Schweregrade in der Neurodermitis: Warum es wichtig ist, sie zu kennen

Spürst du deine Neurodermitis gelegentlich durch ein Jucken und leidest du ab und zu unter trockener Haut? Oder ist der Juckreiz so stark, dass er dein ganzes Leben auf den Kopf stellt und deinen Alltag massiv beeinträchtigt? Den Schweregrad deiner Neurodermitis zu kennen, ist wichtig, um für deine spezifischen Symptome individuell angepasste Therapievorschläge zu bekommen. Dieses Wissen trägt so dazu bei, die Symptome effektiver zu lindern und deine Lebensqualität entscheidend zu verbessern.

So wird der Schweregrad festgestellt

Um den Schweregrad der Neurodermitis zu bestimmen, gibt es verschiedene wissenschaftliche Methoden, unter anderem:

  • Der EASI (Eczema Area and Severity Index) misst die betroffenen Körperbereiche und die Schwere der Symptome.
  • Für die Intensität deines Juckreizes wird die numerische Rating-Skala (NRS) hinzugezogen. Dafür steht die Skala von 0 bis 10 zur Verfügung, auf der du die Stärke des Juckreizes einordnest.
  • Der DLQI (Dermatology Life Quality Index) -Fragebogen hilft zu verstehen, wie sehr die Neurodermitis das tägliche Leben beeinflusst, von sozialen Interaktionen bis zum emotionalen Wohlbefinden.

Für die Entwicklung einer wirksamen Behandlungsstrategie sind diese Methoden eine gute Basis. Mache dir aber auch selbst immer wieder bewusst, wie es dir aktuell mit deiner Haut geht. Oft sind die Symptome schon so alltäglich, dass du sie nicht mehr als so schlimm wahrnimmst. Manchen Betroffenen fällt es auch schwer, ihre Beschwerden in Worte auszudrücken. Der Neurodermitis-Alltags-Check auf der Website der Initiative „Neurodermitis? Wen juckt’s?“ kann dich dabei unterstützen, deinen Gesundheitszustand zu dokumentieren und ihn auch bei deinem nächsten Arztbesuch parat zu haben.

Leitliniengerechte Behandlung je nach Schweregrad

Nach der S3-Leitlinie für Atopische Dermatitis* werden die Schweregrade in trockene Haut, leichte bis moderate Ekzeme sowie moderate bis schwere Ekzeme eingeteilt. In der ersten Stufe können oft bereits rückfettende Cremes und Salben helfen, die Symptome zu lindern. Bei leichten bis moderaten Ekzemen (Stufe 2) sind ergänzend zu der Basispflege oftmals auch äußerliche (topische) Arzneimittel erforderlich, um die Entzündungen wirksam zu bekämpfen. Bei moderaten bis schwer ausgeprägten Ekzemen und starkem Juckreiz (Stufe 3) müssen über die äußerliche Arzneimitteltherapie hinaus oft auch innerliche (systemische) Behandlungen, z. B. sogenannte JAK-Inhibitoren oder Biologika, in Betracht gezogen werden.

Warum es bei mittelschwerer bis schwerer Neurodermitis eine andere Behandlung braucht, liegt auf der Hand: Bei ausgeprägteren Stadien der chronisch-entzündlichen Erkrankung sind Salben oft nicht ausreichend. Es wird notwendig, tiefergreifende Behandlungen einzusetzen, die direkt auf das Immunsystem einwirken und die überschießende Reaktion des Immunsystems regulieren. Diese intensiveren Therapien zielen darauf ab, langfristige Verbesserungen zu erreichen und die Lebensqualität nachhaltig zu steigern.

Es ist essenziell, gut informiert zu sein und die verfügbaren Behandlungsoptionen zu verstehen. Sprich mit deinem Arzt oder deiner Ärztin über eine Neubewertung deiner Symptome und mögliche Anpassungen deiner Therapie, falls du das Gefühl hast, mit deiner derzeitigen Behandlung nicht weiterzukommen. Auf der Website von „Neurodermitis? Wen juckt’s?“ findest du hilfreiche Informationen über die Behandlungsmöglichkeiten und Tools zur Vorbereitung auf dein nächstes Arztgespräch.

Mit freundlicher Unterstützung von:
AbbVie
*Deutsche Dermatologische Gesellschaft e.V. S3-Leitlinie „Atopische Dermatitis“ (AWMF-Registernr. 013-027) (2023). Online verfügbar unter: https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/013-027 (zuletzt abgerufen am 14.06.2024)