Die Vielfalt an Hilfsmitteln ist groß und die Entwicklung schreitet stetig voran.
Für Außenstehende klingt es einfach ein Hilfsmittel zu beantragen. Sie denken oft: Es ist doch nur ein Blatt Papier, das zur Krankenkasse geschickt wird und oft fehlt das Verständnis, warum so viele Betroffene zögern.
Die Beantragung für ein Hilfsmittel kann nämlich zu einem Riesenprojekt werden. Erstmal muss man sich eingestehen, dass man dieses Hilfsmittel braucht, weil es eben nicht so funktioniert wie früher. Wenn man erstmal die Verordnung bekommen hat, geht es zum Beispiel ins Sanitätshaus für eine Beratung und um erste Modelle auszuprobieren. Wenn das Hilfsmittel eine Erstverordnung ist und relativ „günstig“ ist, könnte es sein, dass nur die Verordnung ausreicht und sofort die Zusage für die Kostenübernahme kommt. Es kommt aber häufig vor, gerade wenn es um Hilfsmittel nach Maß geht, dass Vorher/Nachher-Videos oder ein Tagebuch, wann und wie das Hilfsmittel eingesetzt wird, nötig sind.
Wenn die Krankenkasse nicht bereit ist, die Kosten zu übernehmen, beginnt ein mühsamer Schriftverkehr mit der Krankenkasse, hier fehlt dann eventuell die Kraft und dann lässt man es lieber oder begnügt sich mit der günstigeren Alternative, für die die Krankenkasse bereit ist, die Kosten zu übernehmen. Was viele nicht wissen, man kann Hilfe bekommen bei einem Widerspruch.
Die Gesellschaft trägt leider auch dazu bei, dass Betroffene sich unwohl fühlen, sich mit dem Hilfsmittel zu zeigen oder über die Notwendigkeit zu sprechen. Über einige Hilfsmittel wird auch zu wenig gesprochen, zum Beispiel Einmalkatheter und so bleibt es in der Gesellschaft leider ein Tabuthema.
Hilfsmittel sollte man als Chance sehen, denn sie heißen nicht umsonst Hilfsmittel. Sie sind dazu da, um das Leben zu vereinfachen und für mehr Lebensqualität zu sorgen.