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Neurodermitis und Psoriasis: Was Du jetzt wissen solltest.

Bild zum Blogbeitrag bezüglich der Hautwoche vom 14. - 24. September 2021

Wie oft kommt eine Erkrankung mit Neurodermitis und Psoriasis vor?

Neurodermitis ist besonders bei Kindern weit verbreitet. Bis zu 15% aller Kinder leiden unter der chronisch-entzündlichen Hauterkrankung, die sich mit fortschreitendem Alter jedoch meist verläuft. So sind in der Regel nur noch 3% aller Erwachsenen von der atopischen Dermatitis betroffen. Zum Vergleich: Von der chronisch-entzündlichen Hauterkrankung Psoriasis (=Schuppenflechte) sind rund 3% der Gesamtbevölkerung (in DE) betroffen. Hierbei unterscheidet man zudem Typ 1 und Typ 2: Bei Typ 1 tritt die Erkrankung vor dem 40. Lebensjahr in Erscheinung und nimmt meist einen schweren Verlauf, während bei Typ 2 die Erkrankung sich erstmal nach dem 50. Lebensjahr zeigt und eher milde Verläufe mit sich bringt.

Was sind die typischen Symptome für Neurodermitis und Psoriasis?

Kennst Du die Formulierung „das triggert mich“? Betroffene der chronisch-entzündlichen Hauterkrankungen können ein Lied davon singen, da in der Regel aktive Schübe durch sogenannte Trigger ausgelöst werden. Doch mit welchen Symptomen äußern sie sich? Allgemeine Anzeichen für einen Schub sind starker Juckreiz gepaart mit einer starken Rötung, nässende Entzündungen und die Bildung von Bläschen und kleinen Knoten. Dabei sind besonders Gesicht, Kopfhaut, Nacken, Hände wie Füße, Körperseiten und die Beugefalten der Arme und Beine betroffen. Je nach Altersphase unterscheidet sich das Erscheinungsbild der Neurodermitis noch einmal. Auch eine Haut ohne aktiven Schub ist von der atopischen Dermatitis gekennzeichnet: trocken, empfindlich, gerötet und neigt zur Schuppung. Gut zu unterscheiden ist zudem die Psoriasis (=Schuppenflechte): Hier zeigt die Haut scharf begrenzte, rötliche Hautverdickungen (sog. Plaques), silbrig-glänzende, weiße Schuppen, die Größe der betroffenen Areale variiert stark, Juckreiz kann auftreten und die Haut ist generell trocken und empfindlich mit Spannungsgefühl.

Worin liegen die Ursachen für Neurodermitis und Psoriasis?

Betroffene der chronisch entzündlichen Hauterkrankung Neurodermitis stellen sich oft die Frage, wieso gerade sie davon betroffen sind. Die Antwort darauf ist leider, dass es genetisch bedingt ist. Forscher konnten Gene identifizieren, die für einen Mangel an Eiweißen verantwortlich sind und so die schützende Hornschicht fehlerhaft aufgebaut ist, wodurch die Barrierefunktion der Haut geschwächt ist. Auch wird durch diesen Gendefekt die Zusammensetzung der Hautfette beeinflusst, weshalb die Haut an Feuchtigkeit verliert und schneller austrocknet. Diese Umstände alleine reichen jedoch nicht für eine Aktivierung der Erkrankung. Erst mit äußeren Faktoren (Antigene aus der Umwelt) kommt es zu einer Sensibilisierung und Abwehrstoffe werden gebildet. Ebenfalls genetisch bedingt ist die Psoriasis: Forscher konnten feststellen, dass Kinder von Psoriasis-Betroffenen mit einer 10%igen Wahrscheinlichkeit ebenfalls erkranken, wenn ein Elternteil betroffen ist – bei beiden Elternteilen liegt das Risiko sogar bei 40%. Ergänzend dazu kommt ein fehlgeleitetes Immunsystem, welches eine chronische Aufrechterhaltung des Abwehrmechanismus gegen Entzündungen vorweist.

Neurodermitis & der atopische Formenkreis

Neurodermitis gehört zum atopischen Formenkreis. Betroffene leiden daher meist nicht nur unter den krankhaften Hautveränderungen, sondern neigen auch zu allergischem Asthma und Heuschnupfen. Es besteht eine generelle Überempfindlichkeit auf Kontakt mit Allergenen und anderen Reizstoffen. Im Internet ist zudem oft zu lesen, dass eine Ernährungsumstellung die Neurodermitis erfolgreich behandeln kann. Richtig ist: Eine Umstellung der Ernährung kann die Behandlung der Neurodermitis unterstützen. Liegt eine Reaktion auf Milchprodukte vor, ist es ratsam und sinnvoll darauf zu verzichten. Eine vollwertige Behandlung kann die richtige Ernährung jedoch nicht ersetzen, da es sich um eine chronisch-entzündliche Erkrankung handelt, die von einem Facharzt behandelt werden muss. Psoriasis zählt hingegen nicht zum atopischen Formenkreis.

Was ist eine leitliniengerechte Therapie?

Die Therapie bei Neurodermitis und Psoriasis muss individuell auf den einzelnen Patienten abgestimmt werden. Um für den Einzelfall eine optimale Therapie gewährleisten zu können, gibt es in Deutschland Therapieleitlinien, welche von Experten aus dem jeweiligen Fachgebiet verfasst werden. An diesen Leitlinien können sich die behandelnden Ärzte orientieren, um stets eine aktuelle, auf den Patienten zugeschnittene Therapie anwenden zu können.

So findet die Therapie bei der Psoriasis und Neurodermitis abhängig vom Schweregrad statt:
Bei leichten Erkrankungsformen steht die sogenannte topische Therapie (=Auftragen von Medikamenten auf der Haut) im Vordergrund, bei mittelschweren und schweren Symptomen kommen zusätzlich die Phototherapie und systemische Therapien (=Medikamente zur oralen Einnahme) zum Zuge.

Hautwoche anlässlich des Welt-Neurodermitis-Tags vom 14. Bis 24. September 2021

Solltest Du Dir nun die Frage stellen, ob Du möglicherweise selbst von Neurodermitis oder Psoriasis betroffen bist, haben wir eine gute Nachricht für Dich: Am 14. September startet unsere gemeinsame Aktionswoche mit derma2go. Vom 14. bis 24. September 2021 kannst Du Dich kostenfrei von einem ausgewiesenen Experten der chronisch-entzündlichen Hauterkrankungen beraten lassen.

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