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Rheu’ma auf mit Vorurteilen!

Welt-Rheuma-Tag Biogen

Was Sie sicherlich noch nicht über rheumatische Erkrankungen wussten.

Lassen Sie uns gleich mit dem größten Irrglauben aufräumen: „Das eine Rheuma“ gibt es nicht. Vielmehr gibt es über 100 verschiedene rheumatische Erkrankungen. Von rheumatoider Arthritis über Osteoporose bis hin zu Morbus Bechterew sind die Krankheiten so divers wie die Mythen über sie. Wir räumen mit den bekanntesten Vorurteilen rund um Rheuma auf.

„Rheumatische Erkrankungen haben nur alte Menschen.“
Dieses Gerücht hält sich wohl am hartnäckigsten, doch Fakt ist: Rheuma kennt kein Alter. Während erwachsene Erkrankte zwar mit rund 1,5 Millionen in Deutschland den Löwenanteil ausmachen, gibt es immerhin 20.000 Kinder und Jugendliche mit rheumatischen Erkrankungen. Hier liegt häufig die juvenile idiopathische Arthritis vor. Junge Männer unter 30 erkranken zudem des Öfteren an Morbus Bechterew, während Frauen ab 35 häufig eine Fibromyalgie diagnostiziert bekommen. Der Morbus Bechterew betrifft vor allem den Rückenbereich und kann zu einer Versteifung der Wirbelsäure führen. Die Fibromylagie geht neben chronischen Schmerzen an mehreren Körperregionen mit Symptomen wie Müdigkeit und Schlafstörungen einher.

Gerade aufgrund der falschen Annahme, Rheuma würde nur bei älteren Menschen auftreten, sollten sich Jüngere mit Verdacht also doppelt absichern und eine fachkundige Diagnose einholen.

„Für die Diagnose Rheuma reicht der Hausarzt.“
Hausärzte stehen bei der Früherkennung der rheumatischen Erkrankung vor einer großen Herausforderung: der Unterscheidung von degenerativ bedingten und rheumatischen Beschwerden. Sie haben häufig nicht das Fachwissen der Rheumatologen, was eine Studie des Deutschen Rheumaforschungszentrums untermauert – hier schnitt der Rheumatologe, verglichen mit dem Hausarzt, in Fragen rund um die Diagnose der Erkrankten deutlich besser ab. Aus diesem Grund, und auch weil eine Früherkennung sehr wichtig ist, sollten Menschen mit Verdacht, zusätzlich zu ihrem Hausarzt, einen Rheumatologen aufsuchen.

„Wer krank ist, sieht krank aus.“
Genau dieses Vorurteil macht Rheumatikern das Leben schwer – denn die meisten rheumatischen Erkrankungen zählen zu den „unsichtbaren Krankheiten“ und werden viel zu oft vom Umfeld nicht ernst genug genommen. Da Rheuma vor allem die Gelenke betrifft, sieht man Rheumatikern ihre Krankheit häufig nicht an. Erst in schweren Fällen werden rheumatische Symptome für Außenstehende sichtbar: Einzelne Gliedmaßen, oft sind es die Finger, werden steifer und unbeweglicher. Hier gilt es, das unwissende Umfeld für die Beschwerden zu sensibilisieren.

„Rheumatiker können keinen Sport machen.“
Das Lieblings-Gerücht vieler Rheuma-Erkrankter – denn das Gegenteil ist der Fall. Während früher allgemein galt, dass Rheuma-Patienten sich körperlich möglichst schonen sollen, weiß man heute, dass Bewegung gut tut und sogar helfen kann. Denn mangelnde Bewegung kann zum „Einrosten“ der Gelenke führen, wodurch die Schmerzen für Rheumatiker noch verstärkt werden. Sportarten wie Schwimmen, Nordic Walking und Radfahren stärken Muskulatur und Gelenke und helfen so dem Körper, sich selbst zu helfen.

„Rheumatiker haben kein erfülltes Sexualleben.“
Wer an chronischen Schmerzen leidet, hat keinen Sex? Keineswegs. Denn auch hier gilt es aufzuklären. Im Umgang mit einer chronischen Erkrankung spielt schließlich auch die Partnerschaft, und damit das Sexualleben, eine wichtige Rolle. Praktische Maßnahmen wie die richtige Wahl der Stellung, eine warme Dusche oder eine entspannende Massage schaffen Abhilfe. Ein weiterer Vorteil: Beim Sex werden Glückshormone im Körper ausgeschüttet, die wiederum für Entspannung und Wohlbefinden und damit ein besseres Körpergefühl sorgen. Es gilt also Lust zuzulassen und offen mit dem Partner zu sprechen. So versteht er die Bedürfnisse und kann auf sie eingehen, damit der Intimität nichts im Wege steht.

Wie es bei allen Gerüchten so ist, gilt auch bei Rheuma: Unwissenheit kann verheerende Folgen haben. Darum ist eine Früherkennung der Krankheit wichtig und die Aufklärung der Gesellschaft essenziell, um den Betroffenen die größtmögliche Hilfe bieten zu können.

https://www.meincareplus.de/

„Mythen und Vorurteile rund um Rheumatische Erkrankungen“
Hier finden Sie weiterführende Informationen: https://www.meincareplus.de/de_DE/home/therapiegebiete/gelenk/wissenswertes-rheuma/krankheitsmythen-gelenk.html

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