Schuppenflechte (Psoriasis): Symptome, Behandlung und Therapie
Das Wichtigste in Kürze:
- Schuppenflechte (Psoriasis) ist eine chronische Haut- und Gelenkerkrankung mit genetischer Veranlagung, die in Deutschland zwischen zwei und drei Millionen Menschen betrifft und sich häufig bereits vor dem 18. Lebensjahr manifestiert.
- Die Symptome von Schuppenflechte umfassen rote, erhabene Hautstellen mit silbrig-weißen Schuppen, Juckreiz, Brennen und Schmerzen, wobei die Intensität der Symptome individuell variiert.
- Neben genetischen Faktoren tragen Umwelt- und Lebensstilfaktoren wie Infektionen, Stress, bestimmte Medikamente und Hautverletzungen zur Auslösung oder Verschlimmerung der Schuppenflechte bei.
- Behandlungsmöglichkeiten umfassen äußerliche Anwendungen (z.B. kortisonhaltige Präparate, Vitamin-D-Analoga), systemische Therapien (z.B. traditionelle Medikamente, Biologika, PDE4-Inhibitoren) und physiotherapeutische Maßnahmen, um Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.
- Eine gesunde Lebensweise, Stressmanagement, regelmäßige Hautpflege und psychologische Unterstützung sind wesentliche Bestandteile im Umgang mit Psoriasis, um das allgemeine Wohlbefinden zu steigern und Entzündungsprozesse im Körper zu reduzieren.
Was ist Psoriasis und wie erkennt man sie?
Definition und Verbreitung
Schuppenflechte, medizinisch Psoriasis genannt, ist eine chronische Haut- und Gelenkerkrankung, die auf einer genetischen Veranlagung beruht. In Deutschland leben zwischen zwei und drei Millionen Menschen mit dieser Erkrankung, die in verschiedenen Formen und Ausprägungen auftritt. Interessanterweise zeigen sich die ersten Anzeichen bei etwa einem Drittel der Betroffenen bereits vor dem 18. Lebensjahr. Psoriasis ist nach Neurodermitis die zweithäufigste chronische Hauterkrankung, was ihre Bedeutung unterstreicht.
Erkennungsmerkmale
Psoriasis äußert sich durch spezifische Anzeichen, die für Betroffene und Ärzte gleichermaßen erkennbar sind. An diesen Stellen ist die Haut besonders rau, schuppig und neigt zu Rötungen. Die Symptome umfassen:
- Rote, erhabene Hautstellen, die mit silbrig-weißen Schuppen bedeckt sind.
- Juckreiz und Brennen an den betroffenen Stellen, was den Alltag der Betroffenen erheblich beeinträchtigen kann.
- Schmerzen, insbesondere wenn die Schuppenflechte an den Gelenken auch zu Psoriasis-Arthritis führt.
Die Erkrankung ist sehr individuell, was bedeutet, dass die Symptome und deren Intensität von Person zu Person variieren können. Wichtig zu wissen ist, dass Schuppenflechte nicht ansteckend ist, obwohl sie oft sichtbare und manchmal belastende Symptome mit sich bringt.
Die Behandlung der Psoriasis zielt darauf ab, die Beschwerden zu lindern und das Wohlbefinden von Menschen mit Schuppenflechte zu verbessern. Dazu gehören äußerliche Anwendungen wie Cremes und Salben, systemische Therapien und bei Bedarf auch physiotherapeutische Maßnahmen. Eine gesunde Lebensweise, Stressmanagement und regelmäßige Hautpflege sind ebenfalls wichtige Bestandteile im Umgang mit der Erkrankung.
Ursachen und Auslöser von Psoriasis
Genetik und erbliche Faktoren
Die Wurzeln der Schuppenflechte reichen tief in die genetische Veranlagung der Betroffenen. Es ist bekannt, dass die Veranlagung für diese Krankheit genetisch vererbt wird. Doch interessanterweise wird nicht die Krankheit selbst, sondern die Anfälligkeit dafür vererbt. Das bedeutet, dass, obwohl jemand die genetische Veranlagung für Psoriasis haben kann, externe und interne Faktoren oft den Ausschlag geben, ob die Krankheit tatsächlich ausbricht.
Umwelt- und Lebensstilfaktoren
Neben der genetischen Veranlagung spielen Umwelt- und Lebensstilfaktoren eine entscheidende Rolle bei der Auslösung von Schuppenflechte. Zu den Hauptfaktoren zählen:
- Infektionen: Bestimmte Infektionen können das Immunsystem so stimulieren, dass es zu einer Überreaktion kommt, die in Form von Psoriasis sichtbar wird.
- Stress und psychische Belastung: Stress kann das Immunsystem beeinflussen und eine bestehende Psoriasis verschlimmern oder einen neuen Schub auslösen.
- Medikamente: Einige Medikamente haben Nebenwirkungen, die Psoriasis auslösen oder bestehende Beschwerden verschärfen können.
- Das Köbner-Phänomen: Dieses Phänomen beschreibt, wie Hautverletzungen oder -reizungen, wie sie durch ständige Bewegung oder Reibung entstehen, zu neuen Psoriasis-Stellen führen können.
Psoriasis ist eine Systemerkrankung, bei der das Immunsystem fälschlicherweise körpereigenes Gewebe angreift. Dies führt zu den typischen entzündlichen Hautveränderungen. Die Erkrankung zeigt, wie eng Hautgesundheit und Immunsystem miteinander verbunden sind.
Die Behandlung von Schuppenflechte, insbesondere an stark beanspruchten Stellen, erfordert eine umfassende Strategie. Neben der äußerlichen Anwendung von Cremes und Salben können systemische Medikamente und Therapien, die das Immunsystem modulieren, zum Einsatz kommen. Wichtig ist auch, Trigger wie Stress zu minimieren und gesund zu leben, um das Immunsystem zu stärken und Schübe zu vermeiden.
Behandlungsmöglichkeiten für Schuppenflechte
Topische Behandlung
Bei der Bekämpfung von Psoriasis spielt die äußerliche Behandlung eine zentrale Rolle. Hierbei kommen vor allem Wirkstoffe zum Einsatz, die darauf abzielen, die Entzündung zu reduzieren und die übermäßige Schuppenbildung zu kontrollieren. Zu den häufig verwendeten Mitteln gehören:
- Kortisonhaltige Präparate: Diese helfen effektiv, Entzündungen und Juckreiz zu lindern.
- Vitamin-D-Analoga: Sie regulieren das Zellwachstum der Haut und können die Schuppenbildung reduzieren.
- Teerhaltige Produkte: Bekannt für ihre entzündungshemmenden Eigenschaften, können sie bei regelmäßiger Anwendung die Beschwerden mildern.
- Feuchtigkeitsspendende Lotionen und Cremes: Sie sind essenziell, um die Haut geschmeidig zu halten und Juckreiz zu minimieren.
Diese Behandlungsformen setzen direkt an den betroffenen Hautstellen an und können bei konsequenter Anwendung zu einer deutlichen Verbesserung führen.
Systemische Therapie
Für Menschen mit Psoriasis, bei denen äußerliche Behandlungen nicht ausreichen oder die eine mittelschwere bis schwere Form der Erkrankung haben, können systemische Therapieoptionen in Betracht gezogen werden. Diese Medikamente wirken auf den gesamten Körper und zielen darauf ab, die zugrundeliegenden Entzündungsprozesse zu beeinflussen. Zu den Optionen gehören:
- Traditionelle systemische Medikamente: Dazu zählen Methotrexat oder Ciclosporin, die das Immunsystem modulieren.
- Biologika: Diese relativ neuen Medikamente richten sich gezielt gegen bestimmte Teile des Immunsystems, die bei Psoriasis überaktiv sind.
- PDE4-Inhibitoren: Sie blockieren ein Enzym, das an Entzündungsprozessen beteiligt ist.
Diese Therapieformen erfordern eine sorgfältige Überwachung durch einen Facharzt, um Nebenwirkungen zu minimieren und die Wirksamkeit zu maximieren.
Bewegung und Physiotherapie
Neben der medikamentösen Behandlung spielt auch die körperliche Aktivität eine wichtige Rolle im Management von Psoriasis, insbesondere wenn die Gelenke betroffen sind. Regelmäßige Bewegung kann helfen, die Beweglichkeit zu erhalten und Schmerzen zu reduzieren. Folgende Maßnahmen sind empfehlenswert:
- Gezielte Physiotherapie: Sie kann helfen, die Flexibilität der Gelenke zu verbessern und Schmerzen zu lindern.
- Sanfte Bewegungsformen: Schwimmen, Radfahren oder Yoga können die Gelenke schonen und gleichzeitig die Beweglichkeit fördern.
- Regelmäßige Pausen bei sitzender Tätigkeit: Kurze Bewegungspausen können Steifigkeit vorbeugen.
Eine Kombination aus medikamentöser Behandlung, äußerlicher Anwendung und körperlicher Aktivität bietet die beste Chance, die Symptome von Psoriasis an den Gelenken effektiv zu kontrollieren und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.
Leben mit Schuppenflechte: Tipps für den Alltag
Gesunde Lebensweise
Eine gesunde Lebensweise spielt eine zentrale Rolle im Umgang mit Psoriasis. Eine ausgewogene Ernährung, reich an Vitaminen und Mineralstoffen, kann dazu beitragen, das allgemeine Wohlbefinden zu steigern und Entzündungsprozesse im Körper zu reduzieren. Folgende Punkte sind besonders wichtig:
- Ausgewogene Ernährung: Eine Ernährung, die reich an Obst, Gemüse und Vollkornprodukten ist, unterstützt die Gesundheit der Haut.
- Gewichtskontrolle: Übergewicht kann Psoriasis verschlimmern. Eine gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung helfen, das Gewicht zu kontrollieren.
- Vermeidung von Alkohol und Nikotin: Beides sind Risikofaktoren, die Psoriasis-Schübe auslösen können.
Psychologische Aspekte
Der Umgang mit Psoriasis kann auch eine psychische Belastung darstellen. Stressmanagement und psychologische Unterstützung sind daher unerlässlich. Hier einige Ansätze:
- Entspannungstechniken: Techniken wie Yoga, Meditation oder progressive Muskelentspannung können helfen, Stress abzubauen.
- Psychologische Beratung: Ein Gespräch mit einem Therapeuten kann Wege aufzeigen, mit der psychischen Belastung durch Psoriasis umzugehen.
- Selbsthilfegruppen: Der Austausch mit anderen Betroffenen kann emotional entlasten und praktische Tipps für den Alltag bieten.
Hautpflege und Alltagstipps
Regelmäßige Hautpflege ist essentiell, um die Beschwerden, die mit Psoriasis einhergehen, zu minimieren. Hier einige wichtige Tipps:
- Sanfte Hautreinigung: Verwenden Sie milde, feuchtigkeitsspendende Reinigungsprodukte, um die Haut nicht zusätzlich zu reizen.
- Feuchtigkeitspflege: Tägliches Eincremen hilft, die Haut geschmeidig zu halten und die Schuppung zu reduzieren.
- Schutz vor Hautverletzungen: Vermeiden Sie Aktivitäten, die zu Hautverletzungen führen könnten, da diese neue Psoriasis-Stellen auslösen können (Koebner-Phänomen).
Durch die Kombination dieser Maßnahmen – eine gesunde Lebensweise, psychologische Unterstützung und sorgfältige Hautpflege – können Menschen mit Psoriasis ihr Wohlbefinden erheblich verbessern und den Umgang mit der Erkrankung erleichtern.
Quellen (02-04-2024 13:38:25)
- https://www.psoriasis-bund.de/wissen/psoriasis/
- https://farbenhaut.de/ellenbogen-knie/
- https://www.aok.de/pk/magazin/koerper-psyche/haut-und-allergie/schuppenflechte-das-koennen-betroffene-tun/
- https://www.gesundheitsinformation.de/schuppenflechte-mit-gelenkentzuendung-psoriasis-arthritis.html
- https://www.abbvie-care.de/erkrankung/psoriasis/psoriasis-wissen-und-fakten/
- https://www.ducray.com/de-de/psoriasis/psoriasis
Quelle 1 (https://www.psoriasis-bund.de/wissen/psoriasis/):
- Psoriasis ist eine erblich bedingte, chronische Haut- und Gelenkerkrankung.
- Die Veranlagung für Schuppenflechte ist genetisch bedingt.
- In Deutschland sind zwischen zwei und drei Millionen Menschen an Schuppenflechte erkrankt.
- Schuppenflechte ist nicht ansteckend.
- Schuppenflechte ist nach Neurodermitis die häufigste chronische Hauterkrankung.
- Ungefähr ein Drittel der Psoriasis-Patientinnen und -Patienten hat die ersten krankhaften Veränderungen an der Haut vor ihrem 18. Lebensjahr.
- Die Veranlagung der Psoriasis wird vererbt, aber nicht die jeweilige Ausprägung.
Quelle 2 (https://farbenhaut.de/ellenbogen-knie/):
- Schuppenflechte an den Ellbogen und Knien ist für viele Betroffene besonders herausfordernd.
- Zu den Hauptfaktoren zählen Infektionen, Stress und psychische Belastung, Medikamente, ungesunde Lebensweise und externe Reize.
- Schuppenflechte ist eine sehr individuelle Erkrankung.
Quelle 4 (https://www.gesundheitsinformation.de/schuppenflechte-mit-gelenkentzuendung-psoriasis-arthritis.html):
- Zu den Behandlungsmöglichkeiten gehören Physiotherapie, Medikamente und ausreichend Bewegung
Quelle 5 (https://www.abbvie-care.de/erkrankung/psoriasis/psoriasis-wissen-und-fakten/):
- Psoriasis betrifft nicht nur die Haut, sondern ist eine Systemerkrankung, die eng mit dem Immunsystem zusammenhängt.
- In Deutschland haben etwa 2,5 % der Bevölkerung, also ca. 2 Millionen Menschen, Psoriasis.
- Häufige Trigger für Schuppenflechte sind Stress, Hautverletzungen oder Hautreizungen, Rauchen, Infektionserkrankungen, Übergewicht, hormonelle Umstellungen und Medikamente.
Quelle 6 (https://www.ducray.com/de-de/psoriasis/psoriasis):
- Schuppenflechte an den Ellbogen ist durch besonders raue und schuppige Haut gekennzeichnet.
- Die Reibung kann als ein Hauttrauma betrachtet werden und kann nach dem Köbner-Phänomen zu Psoriasis-Schüben führen.
- Die Behandlung der Psoriasis zielt auf eine Linderung der Symptome ab und beinhaltet Salben und Cremes, immunsuppressive Medikamente sowie Medikamente, die das übermäßige Zellwachstum stoppen.
Was ist Schuppenflechte und wie erkennt man sie an Ellenbogen und Knie?
Schuppenflechte, auch Psoriasis genannt, ist eine chronische Haut- und Gelenkerkrankung mit genetischer Veranlagung. An Ellenbogen und Knie äußert sie sich durch rote, erhabene Hautstellen mit silbrig-weißen Schuppen, Juckreiz, Brennen und Schmerzen. Die Symptome können individuell variieren.
Was sind die Ursachen und Auslöser von Schuppenflechte an Ellenbogen und Knie?
Die Neigung zu Schuppenflechte wird genetisch vererbt, aber externe und interne Faktoren wie Infektionen, Stress, Medikamente und Hautverletzungen (Koebner-Phänomen) können die Krankheit auslösen oder verschlimmern. Das Immunsystem spielt eine zentrale Rolle, indem es körpereigenes Gewebe angreift.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für Schuppenflechte an Ellenbogen und Knie?
Behandlungsmöglichkeiten umfassen äußerliche Anwendungen wie kortisonhaltige Präparate, Vitamin-D-Analoga, teerhaltige Produkte und feuchtigkeitsspendende Lotionen. Bei schwereren Fällen können systemische Therapien wie traditionelle Medikamente, Biologika und PDE4-Inhibitoren eingesetzt werden. Bewegung und Physiotherapie sind ebenfalls wichtig.
Wie kann man den Alltag mit Schuppenflechte verbessern?
Eine gesunde Lebensweise mit ausgewogener Ernährung, Gewichtskontrolle und Vermeidung von Alkohol und Rauchen kann helfen. Psychologische Unterstützung und Entspannungstechniken sind wichtig für das Stressmanagement. Regelmäßige Hautpflege und Schutz vor Hautverletzungen können die Symptome lindern.
Wie wichtig ist die Hautpflege bei Schuppenflechte?
Regelmäßige Hautpflege ist essentiell, um die Symptome von Psoriasis zu lindern. Sanfte Hautreinigung, tägliches Eincremen und der Schutz vor Hautverletzungen helfen, die Haut geschmeidig zu halten und Schuppung sowie Juckreiz zu reduzieren.
Können psychologische Aspekte die Schuppenflechte beeinflussen?
Ja, der Umgang mit Psoriasis kann eine psychische Belastung darstellen. Stressmanagement durch Entspannungstechniken, psychologische Beratung und der Austausch in Selbsthilfegruppen können helfen, mit der psychischen Belastung umzugehen und die Lebensqualität zu verbessern.
Sind Bewegung und Physiotherapie Teil der Behandlung von Schuppenflechte an Ellenbogen und Knie?
Ja, regelmäßige Bewegung und gezielte Physiotherapie sind wichtige Bestandteile im Management von Psoriasis, insbesondere wenn die Gelenke betroffen sind. Sie helfen, die Beweglichkeit zu erhalten, Schmerzen zu reduzieren und die Lebensqualität zu verbessern.