Besonders Betroffene von chronisch-entzündlichen Erkrankungen profitieren vom Verzicht auf die Zigarette.
Bereits seit 1987 findet jedes Jahr am 31. Mai der Weltnichtrauchertag statt. Dieses Jahr soll die globale Kampagne unter dem Motto „Tobacco: Threat to our environment“ das Bewusstsein der Öffentlichkeit für die Umweltauswirkungen von Tabak schärfen und Tabakkonsument*innen einen zusätzlichen Ansporn geben, mit dem Rauchen aufzuhören. Die Vorteile eines Rauchstopps für die Gesundheit sind heute unbestritten. Betroffene mit chronisch-entzündlichen Erkrankungen – wie beispielsweise chronisch-entzündliches Gelenkrheuma oder die chronisch-entzündliche Darmerkrankung Morbus Crohn – können von einem Rauchstopp ganz besonders profitieren.
Rauchen erhöht Risiko für chronisch-entzündliche Erkrankungen und schwere Verläufe
Rauchen wirkt sich auf die Entstehung und den Verlauf vieler chronisch-entzündlicher Erkrankungen negativ aus: So zeigten Studien, dass Raucher*innen eher an Morbus Crohn (MC) erkranken als Nichtraucher*innen und der Zigarettenkonsum die Schwere der Krankheit erhöhen kann. Es kommt häufiger zu schwerwiegenden Symptomen und Komplikationen. Auch die Anzahl der Schübe und Rückfälle (Rezidive) sowie das Risiko einer Operation erhöhen sich und Raucher*innen müssen im Schnitt mehr Medikamente einnehmen als Nichtraucher*innen.
Die Entstehung einer rheumatoiden Arthritis (RA) wird ebenfalls durch das Rauchen begünstigt. Im Schnitt ist das Risiko, an einer RA zu erkranken, bei Raucher*innen im Vergleich zu Nichtraucher*innen um etwa 40 Prozent erhöht. Und auch das Risiko, dass sich die Erkrankung schnell verschlechtert, ist nachweislich höher.
Warum sich Rauchen negativ auf chronisch-entzündliche Erkrankungen auswirkt, wird derzeit erforscht. Eine wichtige Rolle spielen dabei möglicherweise Proteine, die an Entzündungsprozessen beteiligt sind, sogenannte Zytokine. Raucher*innen haben höhere Konzentrationen davon in ihrem Körper, was mit der Belastung des Körpers durch die schädigenden Stoffe im Tabakrauch zusammenhängt. Diese Zytokine wiederum spielen in der Entwicklung chronisch-entzündlicher Erkrankungen eine
Positive Effekte eines Rauchstopps
So ist es wenig verwunderlich, dass sich der Verzicht auf die Zigarette auch positiv auf chronisch-entzündliche Erkrankungen auswirken kann. Bei MC-Patient*innen wirkte sich ein Rauchstopp beispielsweise positiv auf den Krankheitsverlauf aus. Betroffene, die seit mindestens einem Jahr mit dem Rauchen aufgehört hatten, hatten in einer Untersuchung aus dem Jahr 2001 einen milderen Krankheitsverlauf als die Patient*innen, die weiterhin rauchten.
Ähnliches lässt sich auch bei RA-Patient*innen beobachten: Es konnte herausgefunden werden, dass bei Patient*innen, die das Rauchen aufgegeben hatten, die Erkrankung weniger schwer verlief als bei aktiven Raucher*innen – der Krankheitsverlauf war sogar vergleichbar mit RA-Patient*innen, die nie geraucht hatten. Nach einer Raucherentwöhnung war außerdem das Risiko für Herz-Kreislauf-Probleme wie Bluthochdruck – einer häufigen Begleiterkrankung bei RA – geringer als bei Raucher*innen.
Aber auch auf das Risiko, überhaupt erst eine rheumatoide Arthritis zu entwickeln, kann durch einen Rauchstopp gesenkt werden. Je länger die Patient*innen bereits rauchfrei waren, umso geringer war das Risiko für eine RA.
Den Zigaretten (endlich) abzuschwören, ist eine der wichtigsten Selbsthilfemaßnahmen, die jeder oder jede Betroffene selbst in der Hand hat. Und es ist ein Schritt, der sich in jedem Fall lohnt: ob mit oder ohne chronisch-entzündliche Erkrankung.
Auf MeinCarePlus.de finden Sie weitere Informationen zu Ihrer chronisch-entzündlichen Erkrankung.
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Biogen – 167548 05.2022