Liebe mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen

Heute am Valentinstag haben wir drei mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen Betroffene nach ihren Gedanken zum Valentinstag gefragt. Denn für Menschen mit Darmerkrankungen ist die Partnersuche, eine Partnerschaft, genauso wie alles rund um Sex und Zärtlichkeit manchmal etwas schwieriger und häufig leider auch mit Scham behaftet. Lina von @about.lina, Nadine von @zwischen_pommes_und_wahnsinn , Lea und Lars von @dugehstnichtallein und Fabiola von @mamamitcroehnchen, wollen mit ihren Mut machen und inspirieren. Denn Liebe trägt alles ❤️!“

Linas Erfahrung

@about.lina

Tauscht euch mit anderen Betroffenen aus!♥️Als ich im Jahr 2000 meine Diagnose bekam, habe ich mich ziemlich allein gelassen gefühlt. Damals gab es noch nicht die Möglichkeit, sich auf Instagram auszutauschen oder so tolle Vereine, wie den Chronisch Glücklich e.V., der sich für CED Patienten stark macht. Das hat mir damals sehr gefehlt. Heute merke ich einfach, wie gut mir der Austausch tut und wie sehr mich andere Betroffene an schlechten Tagen auffangen können. Es ist schön, verstanden zu werden und  zu wissen, dass man damit nicht alleine ist.

Nadines Erfahrung

@zwischen_pommes_und_wahnsinn

Happy Valentine to me und meiner Krankheit.

Ich bin Nadine und habe eine chronische Darmerkrankung. Seit 13 Jahren Colitis Ulcerosa. Begleiterkrankungen rheumatische Arthritis, Fatigue und chronische perianale Fisteln.

Was mir durch diese Zeilen auffällt, ich bin zur Zeit sehr frei von Gedanken zum Valentinstag. Ein Tag wie jeder andere für mich und viele andere aber doch irgendwie etwas besonders. Be my Valentine, habe ich sehr lange nicht zu jemanden gesagt.

Partnersuche, Dating und Beziehung mit einer chronische Erkrankung kann eine Herausforderung sein. Muss es aber nicht, wenn man sich dran gewöhnt hat, Tabuzonen zu brechen, Scham abzulegen. Aber wie schaff ich das?

Ich wurde relativ oft ins symbolische kalte Wasser geworfen. Ich habe mich verliebt! Dann hat man die Wahl zwischen, trau ich mich es dem Menschen zu sagen oder breche ich mir selbst das Herz. Ich habe mich für mutig sein entschieden und es von Anfang an offen kommuniziert. Ich hatte Glück und die Menschen denen ich näher kommen wollte, hatten Anfangs keine Berührungsängste mit meiner Krankheit, den Auswirkungen auf Sexualität und einer Partnerschaft. Leider nur Anfangs, denn natürlich gibt es Herausforderungen die entstehen, von denen niemand etwas ahnt, bevor sie nicht den Alltag belasten. Ja, ich geh zehnmal aufs Klo wenn wir romantisch essen gehen, ich spucke es im schlimmsten Fall wieder aus und nein, dies kann ich nicht abstellen. Ja, ich habe mal vier Wochen keine Lust auf Körperlichkeit und Sexualleben findet nicht statt, weil mir 24 Stunden Blut aus dem Po läuft, ich vor Schmerzen nicht mal aus dem Bett aufstehen kann und mein kleinstes Problem ist dann wirklich sexuelle Befriedigung. Und hey, ich trage ab und zu Windeln. Sexy! Und auch das kommuniziere ich mittlerweile offen und ohne Scham. Weil ich keine andere Chance habe. Weil durchmogeln nur eine Weile funktioniert und die Belastung durchs verheimlichen nur noch größer wird.

Heute bin ich Single. Immer glücklich bin ich damit nicht. Dennoch bin ich zufrieden und stark genug, allein zu sein. Das ist wertvoll und ein großes Geschenk. Was mir fehlt? Nähe zu einem Menschen, bei dem ich nicht immer stark sein muss. Einen Menschen, der weiß, dass ich nach 6 Monaten Kortison Einnahme keine schlanke Figur habe und ich jeden Tag mit meinem Körper kämpfe. Und ich brauche eine Person an meiner Seite, die auch stark ist, die es erträgt, dass Liebe zu mir bedeutet, dass es auch Leid und Schmerz gibt in unserer Liebe.

Ich kann deswegen allen, die mit einer Krankheit auf Partnersuche sind, oder den Wunsch nach mehr als nur Körperlichkeiten haben, nur raten, seid offen, ehrlich, seid mutig und redet darüber. Wenn der Mensch gegenüber nach diesem Gespräch noch da ist, go for ist. Alle die eh nicht bleiben dann, taugen nichts an Eurer Seite. Es macht sie nicht zu schlechteren Menschen aber eben auch nicht zu den Menschen, die an Eurer Seite durchhalten.

Und wie singt gerade eine berühmte Person in den Charts: I can by myself Flowers!

Passt auf Euch und Eurer Herz auf.

WIR SIND WUNDERBAR, WERTVOLL UND LIEBENSWERT!

Eure Nadine @zwischen_pommes_und_wahnsinn

Leas Erfahrung

Happy Valentine 💋

Manchen ist dieser Tag wichtig – manchen nicht & darum soll es heute gar nicht gehen, denn auch an diesem Tag hat jeder so seine eigenen Gedanken & Gefühle.

Heute schreiben wir einfach mal über die Liebe & dazu braucht es keinen Tag, an dem eine Rose dreimal so viel kostet wie sonst. Es geht um ein Gefühl, welches für uns alle essenziell und lebensnotwendig ist & zwar an jedem Tag.

Natürlich ist die Liebe eines Partners wundervoll, sie kann uns viel Kraft und Geborgenheit geben, genauso wie die Liebe der Eltern oder der Freunde.

Aber was für uns Betroffene ebenso wichtig geworden ist, ist hier unserer Community. Wir erfahren hier tagtäglich untereinander Unterstützung, Beistand, Verbundenheit und jetzt mal ehrlich, auch das ist ganz einfach gesagt – Liebe.

Liebe ist Verständnis, Verbundenheit, Zuneigung, Wertschätzung, Unterstützung, Wärme, Geborgenheit, Freiheit, Hoffnung. Liebe ist Vergebung – und genauso so schön wie sie ist, kann sie so unfassbar schmerzhaft sein.

Und wir wissen, dass es Menschen gibt, die leider nicht mit so viel Liebe gesegnet sind, aus ganz verschiedenen Gründen.

Deswegen ist dieser Tag heute nicht nur für die Liebenden – heute geht ganz viel Liebe an alle Menschen raus, eine große Umarmung und ein Hauch von Zauber. Und gerade die, die tagtäglich kämpfen, tapfer sind und sich mit Schmerz & Krankheit beschäftigen müssen, gerade die bekommen noch mal eine extra Portion Liebe. Ihr seid wundervoll.

Danke an euch alle, so wie ihr euch unterstützt und Wundervolles bewirkt, euch jeden Tag gegenseitig ein wenig Liebe schenkt. Wir sind ganz dankbar für so viele zauberhafte Menschen.

Lea & Lars,
DuGehstNichtAllein🤍

Fabiolas Erfahrung

@mamamitcroehnchen

Nachdem die Diagnose Morbus Crohn fiel und dann sogar ein vorübergehendes Stoma zur Debatte stand, dachte ich ok. Früher oder später wird mich mein Partner verlassen, weil er damit niemals zurecht kommen wird. Und ich schon mal gar nicht. Die Angst saß so tief und die schweren Medikamente veränderten auch mein Äußeres stark, das ich auch emotional an einen ganz tiefen Punkt ankam. Doch was war nun aus unserer einst unbeschwerten Liebe geworden? Ja sie bröckelte! Nicht etwa wegen meiner Erkrankung. Sondern wegen meiner Ängste und Unsicherheit, die ich auch auf meinen Partner übertrug! Nachdem ich mir therapeutische Hilfe suchte konnte ich diese Gefühle auffangen und versorgen und mein Partner? Der blieb! Hielt mir den Rücken frei. Kümmerte sich um die Kinder und alles andere UND liebte mich weiter! Uneingeschränkt und unverändert. Irgendwann war unsere Liebe füreinander viel größer, wertvoller und achtsamer geworden. Und sie ist seitdem nicht weniger geworden. Wir wissen jetzt ganz genau was wir haben und worauf wir vertrauen und bauen können! Vor allem in schlechten Zeiten!

Was mein Partner dazu sagt?

„Gebt euren Partnern, ob schon vorhanden oder noch fiktiv, die Chance euch zu lieben wir ihr seid! Mit allem was ihr seid und was ihr habt. Ihr würdet vermutlich überrascht werden, wenn ihr eurem Partner mehr zutraut und zugesteht als ihr es bei euch selbst würdet. Mann sollte immer die Beschwerden seines Partners ernst nehmen und geduldig sein. Vor allem sollte man die Erkrankung und alles was dazu gehört nicht kleinnreden. Sie gehört ernst genommen.“

Wir wünschen euch von ganzem Herzen, eine so stabile und ehrliche Beziehung wie wir sie uns erarbeitet haben. Ja es kostet Kraft, Geduld und Mühe, aber es lohnt sich! Lasst Liebe und vertrauen in euer Herz. Von einem Menschen, der es euch so gern schenken möchte.

Erfahrungen mit Stoma bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen

Wenn man unter einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung leidet, kann es zeitweise nötig sein, den Darm stillzulegen und für gewisse Zeit ein protektives Stoma anzulegen. Nach Abheilung der Entzündung wird es häufig auch rückverlegt. Auch die dauerhafte Anlage eines Stomas kann nötig sein, ist aber eher selten. Vor allem kann man sagen, dass man vor einem Stoma keine Angst haben muss, auch wenn es erstmal gewöhnungsbedürftig ist. Denn es kann wirklich das Leben verändern und helfen schmerzfreier durch’s Leben zu gehen. Es bringt Lebensqualität zurück und verschafft den meisten Patienten Erleichterung. Wir haben ein paar Stoma-Patientinnen nach ihren Erfahrungen gefragt.

Linas-Erfahrungsbericht (Lina @_about.lina)

Seit ich mit meinem Stoma lebe, fühle ich mich endlich wieder frei.
Ich kann mich stundenlang draußen aufhalten, ohne nach der nächsten Toilette Ausschau halten zu müssen.
Und ich bin Dank dieser neuen Lebensqualität, die ich bekommen habe, Mama geworden. Vor dieser Zeit habe ich mich viel zu krank und kraftlos gefühlt, um überhaupt über einen Kinderwunsch nachdenken zu können. Inzwischen kann ich mir nichts Schöneres vorstellen, so anstrengend es manchmal auch sein mag.

Lilas-Erfahrungsbericht (Lila @daslilaelement)

Seit ich mein Leben mit Stoma 2016 aktiv gewählt habe, darf ich meine Remission schmerzfreier genießen. Mit meinem Stoma kam das Bewusstsein, dass ich mit meiner Geschichte etwas bewegen kann und soll.

Simones-Erfahrungsbericht (@simones_ileostoma)

Endlich wieder leben zu können, ohne ständig im Schub zu sein mit großen Schmerzen und noch viel mehr Einschränkungen. Sport zu treiben, essen zu können, wonach mir ist, zu verreisen, wohin auch immer ich möchte, auf Konzerte gehen zu können und nicht immer das WC-Zeichen im Blick zu haben. Ich fühle mich uneingeschränkt sehr gut mit meinem Stoma und erfreue mich jeden Tag, dass ich leben darf, denn mein Stoma hat mir mein Leben zurückgegeben.

Ein Stoma zu bekommen ist sicherlich eine sehr große Sache. Dabei ist entscheidend, ob man das Stoma vorübergehend oder inständig hat. Mein Tipp für alle Betroffenen: sich mit anderen Betroffenen auszutauschen. Meines Erachtens sehr wichtig. Ich wäre 2014 froh gewesen, wenn ich da schon auf Instagram oder ähnlichen Portalen unterwegs gewesen wäre, denn meine Fragen, die ich damals hatte, hätten hier in so einer tollen Community sicherlich im Vorfeld geklärt worden. Ärzte sind natürlich auch extrem wichtig. Ich würde mir, was ich damals nicht gemacht habe, immer zwei Meinungen einholen. Hier spielt natürliches fachliches Wissen, aber auch Empathie eine sehr große Rolle. Zeit, die man nach so einer großen OP benötigt, um sich und seinen Körper wieder richtig kennenzulernen ist auch sehr wichtig in meinen Augen. Gute 3 Monate sollte man sich schon nehmen, um die OP zu verarbeiten. Körperlich, wie auch seelisch. Nicht zu vergessen ist das positive Denken, denn das hilft bei einem Heilungsprozess sehr 🙂

Sarahs-Erfahrungsbericht (@bellygirl_lifestyle)

Seit meinem Stoma habe ich einfach mehr Lebensfreude. Ich weiß das Leben viel mehr zu schätzen und genieße es endlich spontan sein zu können. Festivals, Shoppingtage – alles kein Problem mehr. Auch Beziehungen und Liebe stellt keine Hürde mehr dar. Ich liebe mein Leben mit Stoma!

Persönliches Coaching für MS-Betroffene

360° Patienten-Services von Biogen: Persönliches Coaching für MS-Betroffene

Mit den 360° Services möchte Biogen allen Betroffenen von Multipler Sklerose (MS) und deren Angehörigen einen emotionalen Anker bieten, z.B. für die Bewältigung der Diagnosestellung oder auch ein offenes Ohr bei sehr persönlichen Themen wie Sexualität und Familienplanung.

Das MS Service-Center nimmt sich individuell Zeit für jeden Einzelnen– und zwar rund um die Uhr, bietet neue Impulse und empathische Begleitung, egal ob am Anfang oder im weiteren Leben mit MS, vermittelt Kraft, Empowerment und Selbstvertrauen.

Bei Interesse an einem persönlichen Coaching steht die erfolgreiche Bewältigung der MS-Erkrankung und eine positive Gestaltung des Alltags im Vordergrund. Zusammen mit dem persönlichen MS-Coach entwickelt der Patient/die Patientin individuelle Strategien, die darauf einzahlen, die Lebensqualität positiv zu beeinflussen. Je nach Thema werden passende Unterstützungsangebote (z.B. zu Ernährung, Stressbewältigung, Entspannung, Sozialrecht, Beruf, Umgang mit dem sozialen Umfeld) zusammengestellt.

Die Rolle des persönlichen MS-Coaches ist als objektive -außerhalb der Familie und Freundeskreis – aber fachkundige Vertrauensperson zur Seite zu stehen, mit der auch sensible oder persönliche Themen besprochen werden können.

Ein Coachingfall aus der Praxis:

Ein Patient wechselt aufgrund anhaltender Krankheitsaktivität die MS-Therapie. Als Schubauslöser vermutet der Coaching-Teilnehmer anhaltenden Stress im persönlichen Umfeld. Im gemeinsamen Coaching werden Strategien für die Vermeidung von Stress entwickelt. Um Ängste vor einem erneuten Schub zu nehmen, werden Ideen zusammengetragen, wie das jetzige Leben so gestaltet werden kann, sodass ein Gefühl der Krankheitskontrolle entsteht.

Das sagen Patient*innen, die die 360° Services genutzt haben:

  • „Vielen Dank für das Gespräch. Ich freue mich jedes Mal, wenn ich mit meinem MS-Coach spreche. Es macht mir Mut, auch schwierige Aufgaben anzugehen und motiviert mich, neue Perspektiven einzunehmen.“
  • „Vielen Dank für das lange und intensive Gespräch. Genau das habe ich gebraucht und ihr konntet mir viele Unsicherheiten nehmen. Das hat so noch niemand geschafft!“
  • „Die Gespräche fühlen sich an, als würde ich mit einer Freundin sprechen, die ich schon lange kenne.“

Mehr zu den 360° Services erfahren Betroffene und Angehörige unter https://mein.ms-life.de/service sowie im MS Service-Center unter der Telefonnummer Tel: 0800 030 77 30.htigen medizinischen Betreuung, Selbstfürsorge und dem Rückhalt von Angehörigen und Gleichgesinnten können Sie Wege finden, um mit der EGPA zu leben und ein erfülltes Leben zu führen.

„Rheuma? Move Ma!“

BiogenBewegungswoche: Mit „Rheuma? Move Ma!“ mehr Aufmerksamkeit für entzündlich-rheumatische Erkrankungen schaffen

Der diesjährige Welt-Rheuma-Tag am 12. Oktober zielt nicht nur darauf ab, auf entzündlich-rheumatische Erkrankungen aufmerksam zu machen. Er steht auch ganz im Zeichen eines besonderen Mottos: „Rheuma? Move Ma!“ – so heißt die Kampagne von Biogen, die in den Fokus rückt, wie essenziell sportliche Bewegung für Menschen mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen ist.

In Deutschland sind circa 1,5 Millionen Erwachsene von einer entzündlich-rheumatischen Erkrankungen betroffen. Entzündlich-rheumatische Erkrankungen sind keine Frage des Alters.

Aufgrund der starken körperlichen Einschränkungen wurde früher empfohlen, dass sich Menschen mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen „schonen“ sollen. Doch das ist inzwischen längst vom Tisch. Im Gegenteil: Es ist nicht genug zu betonen, wie sehr Bewegung hilft, die Beweglichkeit aufrecht zu erhalten und das Wohlbefinden zu steigern.

Denn regelmäßige Bewegung stärkt Kraft und Ausdauer und kann zu vielen positiven Entwicklungen beitragen, darunter zum Beispiel der Morgensteifigkeit entgegenwirken, Beschwerden lindern und sogar Entzündungen hemmen.

Ein der Erkrankung angepasstes Bewegungsprogramm, das Spaß bringt – egal ob in einer Gruppe oder allein, setzt zudem Glückshormone frei, was zu einem positiveren Mindset führen kann. Eine wichtige Ergänzung jeder medikamentösen Therapie.
Um noch mehr Aufmerksamkeit für dieses wichtige Thema zu erzielen und Betroffene sowie Freunde, Angehörige und alle Interessierten zu aktivieren, wurde eine passende Challenge mit dem Motto „Rheuma? Move Ma!“ ins Leben gerufen:Unter dem Hashtag #BiogenBewegungswoche findet diese vom 05. – 12.10.22 statt. Das Tolle daran – Jeder kann dabei sein, Betroffene wie Nicht-Betroffene und auch körperlich eingeschränkte Menschen.

Du willst teilnehmen und dich bewegen? Dann melde dich in der App „fitrockr“ an und tritt der #BiogenBewegungswoche-Challenge bei https://www.meincareplus.de/de_DE/home/welt-rheuma-tag-2022.html

Wie das geht?

Lade dir kostenfrei die Fitrockr App runter. Lege dir einen Account in der Fitrockr App an oder logge dich in deinen bereits bestehenden Account ein und trete der „Rheuma? Move ma!“-Challenge bei.
Verbinde deinen eigenen Fitness Tracker oder dein Handy mit der App und messe deinen Erfolg. Fitrockr schafft es durch einen speziellen Algorithmus auch Sportarten oder Bewegungen zu tracken, die nicht durch z.B. Schritte messbar sind, wie Rudern, Crossfit oder Rollstuhl. Für diese Auswertung werden Daten wie Alter, Gewicht, Größe und Geschlecht in Zusammenhang mit dem tatsächlichen Kalorienverbrauch während der eigentlichen Aktivität gesetzt.
Sammle durch deine Bewegungen so viel Punkte wie du kannst.

Der Vorteil: Die „fitrockr“-App ist kompatibel mit praktisch allen gängigen Fitness-Devices und Smartwatches von Fitbit, Garmin, Polar, Misfit, Withings, Google Fit App und Apple Health.

Es gibt dabei zudem keine Einschränkung in der Bewegungsform – nicht nur Joggen kann gemessen werden, sondern wirklich alle Bewegungsmuster. Dafür sorgt ein spezieller Algorithmus in der App. Dieser kann Sportarten erkennen, die nicht durch Schritte messbar sind, wie bespielweise Rudern, Schwimmen oder Crossfit. Alle Teilnehmer*innen können sich so gemeinsam herausfordern und zu mehr Aufmerksamkeit für Rheuma beitragen.

Mach auch Du bei der #BiogenBewegungswoche mit, schaffe Aufmerksamkeit für entzündlich-rheumatische Erkrankungen und tritt der Aktion unter folgendem Link bei: https://www.meincareplus.de/de_DE/home/welt-rheuma-tag-2022.html

JETZT BEWEGEN!

Auf dem MeinCare+ Patient*innenservice findest du alle wichtigen Infos zu der

BiogenBewegungswoche sowie viele hilfreiche Tipps zu Ernährung, Reisen, Beruf und Karriere, aber auch Informationen zum Thema Sport und Bewegung.

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Dr. Ute Buttgereit – Mind/ Body- Medizin

Heute ist fast allen klar, dass Körper, Seele und Geist sich nicht voneinander trennen lassen – ein untrennbarer Zusammenhang zwischen körperlichen Erkrankungen, Emotionen, Stress und dem sozialen sowie beruflichen Umfeld besteht. Diesen Schwerpunkt betrachtet die Mind/Body- Medizin und setzt genau da mit ihrem Therapiekonzepte an.
Die Mind/Body- Medizin wurde beeinflusst von Aaron Antonovski, einem Medizinsoziologen aus dem letzten Jahrhundert. Er prägte ein Gesundheitsverständnis, in dem jede*r Einzelne Fähigkeiten zur Entwicklung und zum Erhaltungsprozess von Gesundheit in sich hat.
Es geht darum, Fähigkeiten zur Bewältigung der Umstände einer Situation und Krankheit zu entwickeln, zu nutzen und vorhandene individuelle Ressourcen zu stärken. All das findet sich im Begriff der Salutogenese wieder.

Ein weiterer der ersten Mind/Body- Mediziner*Innen ist Jon Kabat Zinn, ein 1944 in den USA geborener Molekularbiologe. Er erarbeitete den Einfluss von Stress und Angst bei Krankheiten heraus und sah einen Zusammenhang zwischen Geist und Körper sowohl im Krankheitsgeschehen als auch in der Heilung.
Krankheiten sind selten monokausal, noch lassen sie sich monokausal therapieren. So entwarf Kabat Zinn spezielle Achtsamkeits-Programme für chronisch Kranke mit Schmerzen, deren Beschwerden unter anderem durch Stress verursacht wurden. Kabat Zinn prägte das Gesundheitswesen weiter durch seine „Stress Reduction Clinic“, das Center for Mindfulness in Medicine, Health Care and Society, und etablierte 8-wöchige MBSR (Mindfulness-Based Stress Reduction)-Kurse. Achtsamkeitsmeditationen, Aufmerksamkeitsübungen und Hatha-Yoga sind dabei elementar.

Antonovskis Verständnis zur Salutogenese und Kabat Zinns Programme prägen die Mind/Body- Medizin: Jeder Einzelne hat aktivierbare Selbstheilungskräfte und individuelle Ressourcen, die zu ihremseinem eigenen Wohlbefinden beitragen können. Jede*r kann selbst diesen positiven Einfluss durch ihre/seine Bewegung, Ernährung, Entspannung, Work-Life-Balance und Achtsamkeit nutzen.

Ein gesundheitsorientierter Lebensstil mit mehr Selbstwahrnehmung und Selbstfürsorge bringt mehr Lebensqualität und Wohlbefinden, was besonders bei chronischer Erkrankung nötig ist.

Auch bei Autoimmunerkrankungen wie werden durch Stress Krankheitsschübe ausgelöst und dass bei chronisch Kranken, die sowie schon ein erhöhtes Stresslevel haben.

Jedoch kann jede/r Einzelne mit Lifestyle-Modellierung Einfluss auf ihr/sein Krankheitsgeschehen und Wohlbefinden nehmen.
Gemeinsam mit Mind/Body- Medizin ÄrztInnen werden für Autoimmunerkrankte zusätzlich zur Leitlinien Therapie individualisierte, personalisierte Therapiekonzepte erstellt. Diese bestehen v.a. aus Stressverarbeitungstechniken, die den Krankheitsverlauf, die Krankheitsprognose und somit die Krankheitsbewältigung verbessern. PatientInnen lernen so, wieder auf sich zu vertrauen und spüren Selbstwirksamkeit!

Dr. Ute Maria Buttgereit, Fachärztin für Allgemeinmedizin, Mind/Body-Medizin Therapeutin, www.dr-buttgereit.de, www.wellbeinghamburg.de

© Dr. Ute Maria Buttgereit

Gastbeitrag von Dr. med. Ute Maria Buttgereit: Verhaltensveränderungen

VERHALTENSVERÄNDERUNG IN DER Mind/Body-Medizin

Heute möchte ich Ihnen als Allgemeinmedizinerin und Mind/Body-Medizin-Therapeutin Anregungen zum Thema Verhaltensveränderungen in Ihrer Gesunderhaltung aufzeigen.

Wir wissen alle, wie schwer es ist, alte Gewohnheiten zu verändern. Allein schon beim Yoga die Arme mal anders zu verschränken, ist nicht nur anfangs eine Herausforderung.

Geplante Verhaltensveränderungen stehen schnell auf der Liste der guten Vorsätze, aber die Umsetzung dauert monatelang. Veränderungen sollten minimalistisch, aber trotzdem präzise geplant und liebevoll unterstützt werden. Bitte arbeiten Sie nie gleichzeitig an verschiedenen Veränderungen und sind sich von Anfang an bewusst, Rückfälle gehören dazu. Diese sind kein Grund zur Scham, sondern nur ein Anlass wieder aufzustehen, weiterzumachen und evtl. den Handlungsplan noch etwas individueller anzupassen…

Früher war es üblich, dass Ärzt*innen Bewegung, Diäten und medikamentöse Therapien verordneten und bei Nicht-Einhalten von Non Compliance oder mangelnder Compliance sprachen. Inzwischen praktizieren wir immer öfters eine individualisierte, personalisierte, partizipative Medizin, die Patient*innen in den Mittelpunkt stellt und uns bei allen Therapievorschlägen Adhärenz leitet. Adhärenz bedeutet: Übereinstimmung zwischen Therapeutischer Empfehlung u. Patientenverhalten: Qualität, Respekt, Empathie und gegenseitige Wertschätzung.

Wir wissen, dass Erfolge viel öfters eintreten, wenn der*die Patient*in eine Sinnhaftigkeit in seinem Therapieplan oder in Verhaltensänderungen sieht. Ebenso wichtig ist die Selbstwirksamkeit, was ein Komplex aus: persönlicher Erfahrung, Identifikation mit eigenen Erfolgen, Rückmeldungen von Freunden und dem wahrgenommenen Gefühl von Entspannt sein etc. ist.

Mit diesem Medizinverständnis und Berücksichtigung der Selbstwirksamkeit biete ich meinen Patient*innen in meiner Sprechstunde und meinen Mind/Body-Medizin-Kursen Strategien bei dem Wunsch nach Verhaltensveränderungen an.
Verhaltensveränderungen sind nicht wie die Fahrt in einem Aufzug – den richtigen Knopf gedrückt, Luft angehalten und tapfer am Ziel angekommen-, nein Verhaltensveränderungen gehen stufenweise zu Fuß im eigenen Tempo voran (s. Transtheoretisches Stufenmodell). Ja und die Vorsätze sollten praktikabel, sinnhaft und umsetzbar sein.
Die Stockwerke bei Verhaltensveränderungen heißen: Absichtslosigkeit-Absichtsbildung-Vorbereitung-Handlung- Aufrechterhaltung.  Nun möchte ich Ihnen beschreiben, wie ich meine Patient*innen nach oben begleite:

Im 1. Stockwerk/Stufe begegne ich oft Menschen mit Widerstand gegen eine Veränderung: und dann ist dieses Nein so auch gut. Manchmal biete ich noch Infomaterial an und lass es dabei beruhen. Wir sind in der Motivationsphase und mehr ist noch nicht nötig.

Im 2. Stockwerk/Stufe sehe ich nun schon offene, neugierige Menschen mit Ambivalenz und einer fraglichen Absichtsbildung, Oh gerne Verhaltensveränderungen, nein, ja aber…. Was nun? Die Entscheidungsbalance fällt leichter mit Berücksichtigung der Vorteile, der zu erwartenden Rendite und Nachteile bei der fraglichen Verhaltensveränderung. Überwiegt nun Pro oder Contra bei Ihnen?

Danach frage ich den*die Patient*in anhand einer Skala, wie wichtig es ihm ist und wie zuversichtlich er ist.  Die Zuversicht ist oft geprägt von früheren gelungenen Erfahrungen.

Falls die Wichtigkeit und Zuversicht überwiegen, ist die nötige Motivation da und ich gratuliere zur Selbstverpflichtung und auch nur dann bereite ich den weiteren Aufstieg meines*meiner Patient*in für die Verhaltensveränderungen vor.
Es wäre nicht angebracht, weiter voranzugehen, wenn es auch nach Nachjustieren an der bewussten Wichtigkeit, Interesse und Zuversicht zum jetzigen Zeitpunkt fehlt. Lieber jederzeit wieder neu die Situation betrachten und dann evtl. bereit sein, daran zu arbeiten.

Im 3. Stockwerk/Stufe ist das Management, das die Motivation, Intention in konkretes Handeln umsetzt, die Volitionsphase. Die nun nötige Handlungsplanung ist elementar für das Gelingen und Erreichen des Zieles.

So schauen wir, dass das Ziel aktiv, realistisch umsetzbar ist, optimistisch wahrgenommen wird, messbar und auch annehmbar für unseren Patienten ist. Sowohl der Weg und das Ziel mögen zuvor exakt formuliert werden, um individuell genau zu passen. Nur mit so einem AROMA sind stabile Verhaltensänderungen erfolgsversprechend!

Evtl. demnächst auftretende Hindernisse, Barrieren oder sogar Begegnungen mit „alten Schweinehunden“ planen wir mit ein und überlegen vorausschauend Lösungen. Das können konkret z.B. Allwetterausrüstungen, unterstützende Freunde, CAM Therapien und feste Termine etc. sein: Eben genau das, was diesem Menschen bei der Umsetzung hilft.

Im 4. Stockwerk/Stufe läuft das Handling und wir sehen die begonnene Veränderung, nehmen bewusst Erfolge wahr und Sie verdienen die von uns früher geplante Belohnung oder heben sie für später auf. Falls Probleme auftreten, schauen wir diese nicht wertend und achtsam an, hinterfragen kurz das AROMA und ziehen evtl. soziale Unterstützung oder Freunde hinzu.

Im 5. Stockwerk/Stufe angekommen, genießen wir die Aussicht auf unseren Erfolg und überlegen eine Strategie zur Aufrechterhaltung und Stabilisierung. Selbstverständlich gehören auch hier die Akzeptanz und Ideen für Ausrutscher dazu.
In meiner langjährigen Berufs- und Lebenserfahrung konnte ich mit diesem Stufenschema selbst sehr gut arbeiten und hoffe Ihnen damit auch Impulse für Ihre Salutogenese geben zu können.

Bewährt haben sich auch Gruppenkurse für ein gesünderes Leben, da die Gruppenenergie sehr viel mitträgt. Bei Fragen und zu stattfindenden MBM Einzel-oder Gruppenkursen finden Sie nähere Infos unter www.dr-buttgereit.de und www.wellbeingHamburg.de.

Herzlichst, Dr. Ute Maria Buttgereit, Fachärztin für Allgemeinmedizin und CIM

Welt-CED-Tag: Zeit für Ihre #klogeschichten

Anlässlich des Welt-CED-Tags, der jährlich am 19. Mai stattfindet, soll in der Öffentlichkeit mehr Bewusstsein für chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) geschaffen werden. In einer Instagram-Live-Session teilen Betroffene ihre persönlichen (#klo)Geschichten und beantworten live Fragen rund um CED. Gemeinsam soll so das oftmals noch schambehaftete Thema Toilettengang aus der Tabuzone geholt werden.

Wussten Sie, dass weltweit 10 Millionen Menschen an chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) leiden?1 Allein in Deutschland sind es rund 400.000 Betroffene.2 CED gehören auch zu den häufigsten chronischen Erkrankungen unter Jugendlichen.3 Sie machen sich durch Symptome wie regelmäßigen Durchfall und Bauchschmerzen bemerkbar.4 In der Öffentlichkeit finden Betroffene oft wenig Verständnis für die Herausforderungen, mit denen sie jeden Tag ihres Lebens konfrontiert sind. Vielen fällt es schwer, über ihr Leiden und ihre Symptome zu sprechen, denn es kann unangenehm sein, persönliche Darm- oder (#klo)Geschichten offenzulegen.

Besonders am Welt-CED-Tag soll mehr Aufmerksamkeit für chronisch-entzündliche Darmerkrankungen geschaffen und sensible Themen bewusst aus der Tabuzone herausgeholt und beleuchtet werden. Auf diese Weise können Betroffene die Unterstützung bekommen, die sie brauchen. Weil viele Mythen und Fehlinformationen über CED existieren, ist es für Erkrankte notwendig, und für gesunde Menschen hilfreich, die Fakten kennenzulernen und zu verstehen.

Digitale Vernetzung für positiveren Umgang mit CED

#klogeschichten live auf Instagram am 19. Mai

Um Betroffenen und Nicht-Betroffenen eine Bühne zu geben, geht CED-Patientin Gina (@crohniegingin) gemeinsam mit Kirsten (@achduschei_), am 19. Mai um 19:00 Uhr unter dem Hashtag #klogeschichten live und tauscht sich mit andereren Betroffenen über CED und Ihre (#klo)Geschichten aus. Gina gibt nicht nur intime Einblicke, sondern beantworten während der Live-Session auch Fragen. Weitere Informationen zur Live-Session und zur Kampagne #klogeschichten finden Sie hier: https://www.meincareplus.de/de_DE/home/welt-ced-tag-2022.html.html?

Für ein besseres Verständnis von CED ist nicht nur die digitale Vernetzung ein zentraler Punkt, sondern auch die Verfügbarkeit von Informationen. Auf meincareplus.de (http://www.meincareplus.de/) finden Betroffene jederzeit, auch unabhängig vom Welt-CED-Tag, praktische Tipps rund um das Leben mit einer chronisch-entzündlichen Erkrankung – auch hier stehen Themen wie Stoma und Sexualität im Fokus, die in der Öffentlichkeit eventuell immer noch tabuisiert werden. Etwas persönlicher wird es auf dem Blog „Achtung, entzündlICH“ (https://www.meincareplus.de/de_DE/home/blog/alle.html).

Mit der App „Care+“ (https://www.meincareplus.de/de_DE/home/service/careplus-app.html) steht CED-Erkrankten ein weiterer digitaler Service zur Verfügung. Die handliche Anwendung fasst alles zusammen, was Menschen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen interessiert – inklusive Sport- und Ernährungstipps. Außerdem bietet die App die Möglichkeit, den eigenen gesundheitlichen Zustand festzuhalten und sich an die Medikamenteneinnahme oder Termine bei Gastroenterolog*innen erinnern zu lassen.

Seien Sie dabei: Am 19.Mai um 19:00 Uhr bei der #klogeschichten Live-Session – weitere Infos findet ihr zeitnah auf unserem Instagram-Kanal!

Biogen- 166620 05.2022

Bianca Heidenreich, Ernährungs- und Gesundheitscoach über antientzündliche Ernährung

Bianca Heidenreich ist Ernährungs- und Gesundheitscoach. In Zusammenarbeit mit Dr. med. Peer M. Aries im Immunologikum bietet sie ein speziell auf Rheumapatienten abgestimmtes Programm der Ernährungs- und Gesundheitsberatung an.

Antientzündliche Ernährung: für jeden geeignet und gesund!

Grundsätzlich gilt: Die antientzündliche Ernährung ist für jeden geeignet und gesund. Bei einigen Krankheiten, wie z.B. Diabetes, muss zusätzlich noch auf den glykämischen Index geachtet werden oder bei Erkrankungen des Magen- und Darms, wie zum Beispiel Zöliakie, werden noch andere Ernährungsaspekte mit einbezogen.

Was bedeutet eigentlich antientzündliche Ernährung?

Antientzündliche Ernährung bedeutet, alle Nahrungsmittel zu meiden, die Entzündungen begünstigen und dafür aber Lebensmittel in die Ernährung zu integrieren, die entzündungshemmend wirken.

Lebensmittel mit einem hohen Arachidonsäuregehalt, wie es in tierischen Lebensmitteln enthalten ist, vor allem in Fleisch, Wurst, Schweineschmalz, z.B. viel in Schweineleber, Kalbsleber, Leberwurst zählen zu den entzündungsfördernden Lebensmitteln, daher sollten diese gemieden werden.

Nahrungsmittel die entzündungshemmend wirken:

  • Lebensmittel mit einem hohen Omega-3- Fettsäuregehalt. Dazu zählen Öle mit den Omega-3-Fettsäuren EPH und DHA. Aber auch Mandeln, Walnüsse und Fisch enthalten Omega 3 Fettsäuren.
  • Lebensmittel die Magnesium enthalten:
  • Mandeln, Hirse, Amaranth, Vollkornreis, Mangold, Avocado, Haferflocken, Cashewkerne.

Antioxidantienreiche Lebensmittel:

  • Das bedeutet Lebensmittel mit Vitamin E,C, Beta Carotin, Zink und Spurenelementen.

Eine Auswahl: Olivenöl, Walnüsse, grünes Blattgemüse(Feldsalat, Rucola , Kopfsalat), Zitrusfrüchte, Beeren, Paprika, Möhren, Kürbis, alle Kohlsorten, Hülsenfrüchte, Haferflocken, Kürbiskerne, Mandel, Cashewkerne und viele weitere Obst- und Gemüsesorten.

Kräuter und Gewürze: Korianda, Zimt, Oregano, Kurkuma, Kreuzkümmel, Kardamon, Petersilie, Ingwer, Dill, Schnittlauch.

Bei folgenden Nahrungsmitteln ist es möglich, dass sie Schübe auslösen können:

  • Fleisch, besonders die Sorten mit einem hohen Arachidonsäuregehalt
  • Lebensmittel mit einem hohen Zuckergehalt
  • Weißmehl
  • Alkohol
  • Milchprodukte
  • glutenhaltiges Mehl

Ein leichter Einstieg in die antientzündliche Ernährung wäre:

  • Auf synthetische Lebensmittelzusätze wie Konservierungsmittel, Farbstoffe, Geschmacksverstärker verzichten
  • Den Verzehr von Lebensmitteln aus tierischem Eiweiß reduzieren und nur in Maßen Milchprodukte wie Käse, Sahne, Joghurt, Kuhmilch, usw. essen. Stattdessen sollte man lieber pflanzliche Milch verwenden, wie z.B. Mandelmilch, Hafermilch, Reismilch.
  • Zuckerreiche Lebensmittel reduzieren (Süßigkeiten, Softdrinks, Kuchen, Eis usw.)
  • Den Fleischkonsum reduzieren oder komplett meiden
  • Weißmehlprodukte meiden und umstellen auf Vollkornmehl (Dinkelvollkornbrot, Reisvollkornnudeln, Linsennudeln usw.)
  • 2 Handvoll Obst und 3 Handvoll Gemüse am Tag zu sich nehmen
  • Hochwertiges pflanzliches Öl für die Omega-3- Fettversorgung verwenden

Warum muss ich meine Diagnose ernst nehmen? – Ein Interview mit Dr. Peer M. Aries

Die Diagnose einer Autoimmunerkrankung ist für fast alle Betroffenen ein harter Schicksalsschlag. Wie geht es nun weiter? Was muss ich nun tun? Wer kann mir helfen? Während die einen sich aktiv mit der Krankheit auseinandersetzen und diese zu „bekämpfen“ versuchen, ignorieren die anderen die Diagnose und Symptome aus Angst und Unsicherheit vor der Erkrankung und der Zukunft. 

Dr. Peer M. Aries, Spezialist für Rheumatologie in Hamburg, erklärt uns, warum man eine Diagnose immer ernst nehmen muss und was neuartige Therapieoptionen für Möglichkeiten bieten.

Warum muss ich meine Diagnose ernst nehmen?

Aus ärztlicher Sicht ist es aus unterschiedlichen Gründen wichtig, dass die Diagnose einer chronischen Entzündungserkrankung ernst genommen wird. Z.B. geht es nicht nur um das Hier und Jetzt sondern auch um die zukünftige Lebensqualität. Auch wenn sie als Patient zum heutigen Zeitpunkt vielleicht nicht viel von der Erkrankung merken, so kann sich die Erkrankung im Laufe der Zeit auch verändern.

Auch kann eine subtile Entzündung (eine chronische Entzündung die man aber im Alltag nicht wirklich merkt) langfristig zu erheblichen Komplikationen führen. Wir wissen z.B., dass bei bestimmten chronisch-entzündlichen Erkrankungen das Risiko für Herzinfarkte erhöhtes sind, was bedingt ist durch die ständig ablaufende Entzündung. Diese chronische Entzündung macht z.B. die Wände der Blutgefäße klebrig, sodass sich dort leichter Cholesterinablagerungen festsetzen können.

Auch kann z.B. die fortgesetzte Einnahme von niedrigdosierten Kortison zwar heute gut vertragen werden und die Lebensqualität positiv beeinflussen, langfristig aber zu erheblichen Nebenwirkungen am Knochen führen (Osteoporose).

Was macht die Krankheit im Hintergrund mit mir?

Wichtig ist es zu verstehen, dass alle chronischen entzündlichen Erkrankung, egal ob sie im Darm, auf der Haut oder in den Gelenken sind, nicht per se im Hintergrund zu weiteren Komplikationen führen.

Das Entscheidende ist, dass die Entzündung komplett unter Kontrolle ist, sowohl die Entzündung die man merkt, als auch die Entzündung die nicht von den Patienten subjektiv gemerkt werden. Das Ziel muss also sein, sich nicht nur auf die zur Zeit im Vordergrund stehenden klinischen Symptome oder Einschränkung zu fokussieren, sondern auch auf die im Hintergrund ablaufenden Entzündung zu achten.

Ist beides gut unter Kontrolle, machen die chronischen Entzündungserkrankung keine zusätzlichen Komplikationen.

Muss ich therapieren, wenn ich kaum was merke?

Wie oben bereits geschildert, muss eine chronische Entzündung nicht immer von dem Patienten bemerkt werden. Diese unterhalb der Wahrnehmungsschwelle ablaufenden Entzündung (subtile Entzündung oder subklinische Entzündung) kann, wie oben geschildert zu schweren Komplikationen nach vielen Jahren führen.

Es ist deshalb anzuraten, sich nicht nur auf die von den Patienten bemerkten Symptome zu fokussieren, sondern auch die im Hintergrund ablaufenden Entzündung zu behandeln. Dabei ist es genauso wichtig, dass man versteht, dass nicht alle Entzündung sich immer in Form einer Erhöhung der Blutsenkung oder des CRP-Wertes im Blut darstellen. Gerade auch die chronischen Entzündung der Haut gehen nämlich nicht mit Veränderung der Laborwerte einher.

Was passiert, wenn ich die Augen verschließe?

Jeder Patient hat im Rahmen seiner chronischen Entzündungserkrankung immer mal wieder Phasen, bei denen er von der Erkrankung nichts wissen möchte. Vielleicht weil es dem Patienten zur Zeit gerade gut geht oder aber weil der Patient von den bisherigen Therapieversuchen frustriert ist.

Es wäre ungewöhnlich, wenn ein Patient immer die gleiche Motivation hat, das Beste aus seiner Krankheitssituation zu machen. Es ist aber die Aufgabe der Ärzte die Patienten in solchen Situationen abzuholen und zu verdeutlichen, dass das Ignorieren von Beschwerden langfristig zu noch weiteren Komplikationen führen kann.

Wie gut sind neuartige Therapieoptionen?

Neue Therapien sind deshalb gut, weil sie uns neue bzw. andere Optionen bieten. Dabei ist nicht jede neue Therapie gleich besser als eine ältere Therapie. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass wir in näherer oder weiterer Zukunft eine Therapie finden, die für alle Patienten besonders gut geeignet ist, besonders gut vertragen wird oder besonders effektiv ist.

Es ist deshalb wichtig, dass wir für jeden einzelnen Patienten mit seinem individuellen Verlauf unterschiedliche Therapieoptionen haben. Jede neue Therapie ermöglicht uns wieder eine neue Option für andere Patienten.

Nicht selten ist es heutzutage so, dass die neuen Therapien zwar stärker und effektiver sind, aber auch zumeist mit eher höherem Risiko von Nebenwirkungen (zumeist Infektionen) einhergehen. Es ist deshalb wichtig als Patient zu verstehen, dass es nicht immer gut ist die neueste Therapie zu bekommen, die möglicherweise stark ist, aber gleichzeitig mit dem Risiko der erhöhten Nebenwirkung einhergeht, und für die vielleicht noch nicht so viele Erfahrungen aus dem klinischen Alltag vorliegen.

Bitte berühren: Aufklärungskampagne für Betroffene mit chronischen Hauterkrankungen

Was und wer steckt hinter der „Bitte berühren“-Kampagne und welche Ziele verfolgt sie?

„Bitte berühren“ ist eine Kampagne des Berufsverbandes der Deutschen Dermatologen e.V. – unterstützt wird die Kampagne von Partnern aus der pharmazeutischen Industrie sowie Selbsthilfeorganisationen. Ziel ist es, das Bewusstsein für die chronischen Hauterkrankungen Neurodermitis („Bitte berühren“ – Hand in Hand gegen Neurodermitis), Psoriasis („Bitte berühren“ – Gemeinsam aktiv gegen Schuppenflechte) und seit neustem auch Vitiligo und Akne inversa („Bitte berühren“ – Hauterkrankungen gemeinsam begegnen) zu stärken. Als Aufklärungskampagne möchte „Bitte berühren“ Menschen mit chronischen Hauterkrankungen (neue) Wege zur Hilfe und Selbsthilfe aufzeigen. Im Fokus steht die Aufklärung der Betroffenen, aber auch deren Angehöriger und weiterer Interessierter. Dafür bietet die Initiative ein breites Informationsangebot und Tipps für den Umgang mit der jeweiligen Erkrankung. Die Kampagne setzt sich gegen Stigmatisierung und Diskriminierung von Menschen mit chronischen Hauterkrankungen und für mehr Akzeptanz in der Gesellschaft ein. Als zentrale Botschaft möchte „Bitte berühren“ über moderne Therapieoptionen informieren und Betroffene zum Ärzt*innenbesuch motivieren.

Können Sie konkrete Beispiele nennen, wie „Bitte berühren“ Betroffene unterstützen kann?

Neben den vielfältigsten Wissens- und Ratgebertexten rund um die jeweilige chronische Hauterkrankung stehen die Betroffenen selbst im Mittelpunkt der Kampagne. Die Kategorie „Betroffene berichten“ erzählt echte Geschichten und gibt den Erkrankungen ein Gesicht. Die Hilfe von Betroffenen für Betroffene ist eines der Herzstücke von „Bitte berühren“– denn kein Mensch kann sich so gut in Betroffene hineinversetzen, wie Menschen mit der chronischen Hauterkrankung selbst. Die inspirierenden Herausforderungen, Erfahrungen und Krankheitswege anderer können Betroffene ermutigen und motivieren, sich (erneut) mit ihrer Erkrankung auseinanderzusetzen.
Daneben werden Betroffenen auch konkrete Tools an die Hand gegeben wie beispielsweise der Expert*innenrat. In diesem können Betroffene, Angehörige und Interessierte offene Fragen rund um die jeweilige chronische Hauterkrankung direkt an die „Bitte berühren“-Expert*innen aus dem Bereich Dermatologie stellen – natürlich anonym und kostenlos.

Außerdem wird auf den „Bitte berühren“-Websites gut angenommenes Download-Material zur Verfügung gestellt – hierzu gehören Infografiken, Kampagnenflyer oder zum Beispiel auch ein saisonaler Kalender. Diese Visualisierungen zu bestimmten Themen helfen Betroffenen, die Erkrankung besser zu verstehen und auch in ihrem Umfeld besser erklären zu können.

Warum stehen jetzt auch Vitiligo und Akne inversa im Fokus der Kampagne?

Die Kampagne startete 2016 mit der Erkrankung Psoriasis und wurde 2021 um den Bereich der Atopischen Dermatitis ergänzt. 2024 wuchs „Bitte berühren“ nun um einen weiteren Kampagnenarm. „Bitte berühren“ – Hauterkrankungen gemeinsam begegnen stellt die Erkrankungen Vitiligo und Akne inversa in den Mittelpunkt. Damit wollen wir noch mehr Betroffene mit chronischen Hauterkrankungen erreichen und unterstützen. Die zentralen Ziele und Botschaften von „Bitte berühren“ sollen nun auch auf dermatologische Krankheitsbilder übertragen werden, die vielleicht nicht so weit verbreitet, aber deshalb nicht weniger schlimm für die Betroffenen sind. Auch hier wollen wir aufklären, empowern und für mehr Akzeptanz und Bewusstsein innerhalb der Gesellschaft sorgen.
Wie soll die Kampagne zukünftig weiterentwickelt werden, und werden noch weitere Hauterkrankungen in den Fokus rücken?
Die Kampagne wird zunächst die bestehenden Krankheitsbilder Psoriasis, Neurodermitis, Akne inversa und Vitiligo weiter thematisieren und Betroffenen neuen bzw. aktualisierten Content zur Verfügung stellen. In Zukunft werden aber auch weitere, weniger bekannte Hauterkrankungen in den Fokus rücken.

Ziel ist es, noch mehr Betroffene zu erreichen und ihnen eine Plattform zur Aufklärung, für Tipps im Umgang mit ihrer Erkrankung und zum gegenseitigen Austausch zu bieten. Um diese Ziele zu erreichen, arbeiten wir neben neuem Content auch immer an neuen Konzepten und Formaten.

Welche langfristigen Veränderungen wünschen Sie sich im Umgang mit chronischen Hauterkrankungen?

Wir wünschen uns einen offeneren Umgang mit chronischen Hauterkrankungen und deren langfristige Enttabuisierung. Betroffene sollen mehr gesellschaftliche Akzeptanz erfahren und offen über ihre Erkrankung sprechen können, ohne Stigmatisierung zu erfahren. Darüber hinaus ist es uns besonders wichtig, dass die Aufklärung über und der Zugang zu modernen Therapieoptionen und psychologischer Unterstützung verbessert wird.