Prävention bei Autoimmunerkrankungen

Interviewfragen für Dr. Lohse

1. Allgemeines über Prävention bei Autoimmunerkrankungen

  • Was bedeutet Prävention im Kontext von Autoimmunerkrankungen?Ziel der Prävention allgemein ist es, die Ursachen von Erkrankungen zu bekämpfen, bevor diese entstehen. Man spricht hierbei auch von Primärprävention. Autoimmunerkrankungen haben eine genetische Komponente, dennoch ist es kein unausweichliches Schicksal. Ob eine Erkrankung trotz genetischer Veranlagung ausbricht, hängt von der Epigenetik ab. Also Lebensstil- und Umweltfaktoren, die beeinflussen, ob Gene an oder abgeschaltet werden.
    Prävention kann aber auf verschiedenen Ebenen ablaufen, auch im Sinne der Sekundär- oder auch Tertiärprävention. Das heißt, selbst wenn sich die Erkrankung schon manifestiert hat, lohnt sich Prävention. Bei der Sekundärprävention geht es um das Erkennen der Erkrankung im Frühstadium, um das Fortschreiten durch gezielte Behandlungen zu verhindern. Bei der Tertiärprävention um das Verhindern oder Verringern von Folgeerscheinungen und Begleiterkrankungen.
    Außerdem hat man als Betroffene/Betroffener auch ein erhöhtes Risiko, an einer weiteren Autoimmunerkrankung zu erkranken. Vorsorge ist auch hier besser als Nachsorge. Außerdem möchte man vielleicht die Erkrankung bei seinen Kindern verhindern, die potenziell ein genetisches Risiko abbekommen haben.
    Die Investition in die eigene Gesundheit zahlt sich immer aus, egal wie gesund oder krank man schon ist.
  • Welche Rolle spielt die frühzeitige Diagnose, und wie kann sie den Verlauf beeinflussen?Je früher eine Krankheit diagnostiziert wird, umso besser kann sie behandelt werden. Das Fortschreiten der Erkrankung und somit auch Folgeerscheinungen und Begleiterkrankungen können vermindert oder sogar verhindert werden, wenn man rechtzeitig ganzheitlich therapiert und mit einem gesunden Lebensstilwandel „vorsorgt“.
  • Können Sie uns Beispiele für präventive Maßnahmen nennen, die speziell für Autoimmunerkrankte relevant sind?Ein gesunder Lebensstil ist die beste Gesundheitsvorsorge. Für Autoimmunerkrankte liegt der Fokus dabei darauf, das Immunsystem zu unterstützen und Störfaktoren, die Entzündungen und Immunreaktionen triggern, zu minimieren.Dazu gehört eine antientzündliche Ernährung, eine Sicherstellung einer optimalen Mikronährstoffversorgung, Alltagsbewegung und auch Sport, Stressreduktion und Schlafoptimierung sowie das Leben im Einklang mit der Natur bzw. der Schutz vor Umwelttoxinen.

2. Anti-entzündliche Ernährung

  • Wie beeinflusst die Ernährung die Entzündungsprozesse im Körper?Wie heißt es so schön: Du bist, was du isst. Unsere Ernährung hat einen viel größeren Einfluss auf unsere Gesundheit, als Viele glauben. Es gibt Lebensmittel, die direkt Entzündungen im Körper auslösen und unseren Darm schädigen. Diese gilt es zu meiden. Beispielsweise ein Mangel an Omega 3 und ein Zu viel an Omega 6 in der Ernährung legt den Schalter auf Richtung Entzündung. Andererseits kann man gezielt mit gesunder, nährstoffdichter Ernährung das Immunsystem unterstützen.Welche Lebensmittel sind besonders empfehlenswert, um Entzündungen zu reduzieren?
    • echte, natürliche Lebensmittel – Lebensmittel ohne Zutatenliste
    • frische Lebensmittel (regional, BIO, saisonal) oder Tiefkühlkost
    • Gemüse
    • zuckerarmes Obst (v.a. Beeren)
    • Gute Fette wie Olivenöl, Avocado
    • Omega 3 Fettsäuren aus Fisch, Algen, Leinöl
    • Hochwertiges Eiweiß
    • Fisch ca. 2 mal die Woche (fettreiche Kaltwasserfische wie Lachs, Hering, Makrele)
    • Fleisch aus artgerechter Haltung (z.B. Weide- Freilandhaltung oder Wildfleisch)
    • Eier
    • Hülsenfrüchte (traditionell zubereitet)
    • Milchprodukte (Weidemilch, insbesondere von Schafen und Ziegen)
    • Ballaststoffe (Gemüse, Flohsamenschalen, Kokosraspeln, Vollkornprodukte)
    • Nüsse und Saaten
    • Fermentierte Lebensmittel zur Darmstärkung (Naturjoghurt, Sauerkraut, Kimchi, Kefir, Oliven)
    • Wasser
  • Gibt es gängige Ernährungsfehler, die Menschen mit Autoimmunerkrankungen vermeiden sollten?Die westliche Ernährung heutzutage ist typischerweise geprägt durch den Konsum von primär industriell verarbeiteten Nahrungsmitteln, die reich an Zucker, Weizen und ungesunden Fetten sind und viele Chemikalien (Konservierungsstoffe, Pestizide, Farbstoffe, Antibiotikarückstände etc.) enthalten. Hinzu kommt, dass wir häufig nicht mehr selbst kochen, sondern auswärts essen und zu Fastfood greifen, was nicht nur nährstofflose Kalorien enthält, sondern unserem Körper direkt schadet.Genau wie Rauchen, Umweltgifte, Stress, Schlaf- und Bewegungsmangel führt eine solche Ernährung zu oxidativem Stress und einer Überlastung unserer körpereigenen Entgiftungskapazität und schließlich zur silent intoxication und zur silent inflammation- was Krankheiten vor allem Autoimmunerkrankungen mit verursacht bzw. auslöst.

Was man meiden sollte:

    • Allgemein Verarbeitete/ industrielle Lebensmittel
    • Fastfood, Junkfood
    • Zucker in allen Formen und Varianten, vor allem süße Getränke, Süßigkeiten
    • Weizen und andere Getreidearten
    • Transfette (teil gehärtete Fette z.B. in Chips, Croissant, Fertignahrung)
    • Zu viel an Omega 6 Fette (z.B. Sonnenblumenöl, Fleisch aus Massentierhaltung)
    • Zusatzstoffe/ Pestizide (z.B. Konservierungsstoffe, Emulgatoren, die die Darmgesundheit beeinträchtigen)
    • Alkohol

3. Nährstoffe und Mikronährstofftherapie

  • Welche Rolle spielen Nährstoffe bei der Prävention und Behandlung von Autoimmunerkrankungen?Ohne ausreichende Mikronährstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe, essenzielle Fettsäuren und Aminosäuren funktioniert unser Stoffwechsel nicht. Sie können das Immunsystem direkt beeinflussen und Entzündungsprozesse regulieren und spielen daher eine wichtige Rolle bei der Prävention und Behandlung von Autoimmunerkrankungen.Vitamin D beispielsweise wirkt auf verschiedene Zellen des Immunsystems (Makrophagen, T-Zellen etc.). Ein optimaler Vitamin D-Spiegel kann dazu beitragen, das Immunsystem im Gleichgewicht zu halten und überschießende Immunreaktionen zu verhindern. Andererseits ist ein Vitamin D- Mangel mit einem erhöhten Risiko für die Entstehung von Autoimmunerkrankungen assoziiert. Es gibt sogar Forschungen, die auf eine Vitamin D-Resistenz bei Autoimmunerkrankten hinweisen und erklären, warum einige Autoimmunerkrankte deutlich höhere Vitamin D-Dosierungen brauchen, um optimale Vitamin D- Spiegel und bessere Gesundheit zu erreichen (siehe z.B. Hochdosis- Vitamin D- Therapie bei Multiple Sklerose nach dem Coimbra-Protokoll).
  • Gibt es bestimmte Mikronährstoffe, die besonders wichtig für Menschen mit Autoimmunerkrankungen sind?Wichtig ist zu sagen, dass es nicht das eine Wundermittel gibt. Sondern es ist ein ganzes Mikronährstofforchester, das zusammenspielt.Natürlich ist Vitamin D der Mikronährstoff, wenn es um Autoimmunerkrankungen geht, da es u.a. zahlreiche Gene des angeborenen und adaptiven Immunsystems reguliert. Aber auch Nährstoffe sind entscheidend. So haben beispielsweise Omega-3-Fettsäuren starke entzündungshemmende Eigenschaften. Antioxidantien wie Vitamin C und E schützen unsere Zellen vor oxidativem Stress. Selen, Zink sowie B-Vitamine und Aminosäuren sind Sparring-Partner für unser Immunsystem.Nicht vergessen sollte man auch die Darm-Immun-Achse und somit unsere Darmgesundheit, die primär durch die Ernährung gestärkt werden soll, aber auch Potential für eine Therapie mit Pro- und Präbiotika als Nahrungsergänzung birgt.
  • Wie kann man feststellen, ob ein Mikronährstoffmangel vorliegt?Durch eine Mikronährstoffanalyse. Wichtig ist hierbei zu beachten, dass die Nährstoffe im geeigneten Medium oder Form getestet werden. Zum Beispiel kommen einige Mineralstoffe primär intrazellulär vor, also in den Zellen, z.B. Magnesium zu über 90%, daher ist eine Bestimmung im Vollblut sinnvoll. Das normale (Hausarzt-) Labor misst im Serum, bestimmte Nährstoffmängel können damit aber nicht ausgeschlossen werden. Dafür braucht man Speziallabor und auch jemanden, der auf Mikronährstoffmedizin spezialisiert ist und entsprechend qualifiziert beraten kann.
  • Sollte man Mikronährstoffe pauschal einnehmen, oder ist eine individuelle Analyse nötig?Am besten ist immer eine richtige Mikronährstoffanalyse bei einem qualifizierten Therapeuten. Und dann nach dem Prinzip Messen-wissen-handeln. Wer dazu in keinster Weise die Möglichkeit hat, sollte auf jeden Fall dennoch Vitamin D und Omega 3 substituieren.

4. Stress und Autoimmunreaktionen

  • Wie stark ist der Einfluss von Stress auf Autoimmunerkrankungen?Größer als wir denken! Problem ist, über 90% der Deutschen sind gestresst- und die Auswirkungen auf unsere Gesamtgesundheit sind uns nicht bewusst, aber gigantisch. Stress bedingt auch einen Teufelskreislauf: wenn wir Stress haben, ernähren wir uns meist ungesund, haben keine Zeit zu Kochen und greifen zu Fastfood, Süßigkeiten, Alkohol und Co. Einerseits sind das nur nährstofflose Kalorien, andererseits schädigen diese Lebensmittel unseren Organismus, in dem sie Entzündungen fördern und unseren Darm schädigen. Grade in dieser stressigen Situation wäre aber eine nährstoffdichte Ernährung mit jede Menge Vitaminen, Mineralstoffen etc. entscheidend, da unser Stoffwechsel stressbedingt auf Hochtouren läuft. Durch den erhöhten Verbrauch und der verminderten Zufuhr an Nährstoffen entsteht ein Mikronährstoffmangel- der uns wiederum stressempfindlicher macht- ein Teufelskreislauf! Wenn wir Stress haben, bewegen wir uns außerdem weniger und schlafen schlechter- also man könnte auch sagen, Stress ist die „Wurzel“ allen Übels bzw. für den Autoimmunerkrankten/ die Autoimmunerkrankte besonders gefährlich.
  • Welche präventiven Techniken empfehlen Sie, um stressbedingte Entzündungen zu vermeiden?Jeder sollte das machen, was ihm möglich ist und woran er Spaß und Freude hat. Dazu gehören Atemübungen, Yoga, Meditation, tanzen- das sind alles wunderbare Techniken zur Stressprävention und -therapie. Manchmal reicht schon 1 min am Tag eine bewusste Atemübung.

5. Bewegung und Prävention

  • Was sollten Menschen mit Autoimmunerkrankungen bei der Auswahl ihres Trainings beachten?Auch da gilt: kein Stress bzw. nichts Extremes. Das Wichtigste ist die Alltagsbewegung: den Fahrstuhl statt der Treppe nehmen, mindestens 10.000 Schritte pro Tag, eine bewegte Mittagspause usw.. Bewegungstracker, Wearables bzw. -Apps können zum Gewohnheitstracking genutzt werden und zusätzlich motivieren sowie Erfolge sichtbar machen. Ergänzend zur Alltagsbewegung ist Sport wichtig und sollte gut in den Wochenplan integriert werden.
  • Können Sie erklären, wie Bewegung und Training die Immunreaktion positiv beeinflussen kann?Sport ist förderlich sowohl für das angeborene als auch für das adaptive Immunsystem. Zum einen wirkt es durchblutungsfördernd auf die Organe und steigert somit deren Funktion bzw. Leistung. Zum anderen mobilisiert es Immunzellen (Makrophagen, NK-Zellen, Leukozyten etc.). Es ist jedoch eine J-förmige Beziehung, d.h. eine moderate körperliche Aktivität führt zur Stärkung des Immunsystems, während eine hohe körperliche Aktivität das Immunsystem mit zunehmender Belastung schwächt – zumindest akut. Daher regelmäßig- aber in Maßen trainieren. Beachten sollte man hierbei auch einen erhöhten Nährstoffverbrauch durch Sport, der ausgeglichen werden muss mit entsprechender nährstoffdichter Ernährung und ggf. Nahrungsergänzung. Bei AutoimmunpatientINNEN wurde in Studien neben Verbesserung der Krankheitsaktivität und körperlichen Fitness auch eine Reduzierung von Entzündungsmarkern festgestellt. Besonders empfehlenswert ist Krafttraining.

6. Umweltfaktoren und Schadstoffe

  • Welche Umweltfaktoren tragen Ihrer Meinung nach am meisten zur Entstehung oder Verschlimmerung von Autoimmunerkrankungen bei?Das ist schwer zu sagen, da wir mittlerweile von so vielen Umwelttoxinen bzw. Schadstoffen umgeben sind. Neben den zum Teil schon sehr gut untersuchten Auswirkungen auf unsere Gesundheit einzelner Stoffe, sind die Auswirkungen der Toxine in Summe vollkommen unklar. Es ist auf jeden Fall von einem Summationseffekt auszugehen mit großem Ausmaß auf unsere Gesundheit. Umwelttoxine jeglicher Art können eine Mitursache für Autoimmunerkrankungen sein. Und unsere Umwelt ist voller potenziell gefährlicher Toxine, angefangen von Pestizid-Rückständen wie Glyphosat in Lebensmitteln; Schwermetallbelastungen wie Quecksilber, Arsen, Cadmium in beispielsweise Fisch, Reis oder Schokolade; bis hin zu polychlorierten Biphenyle (PCB), Phthalaten (Weichmacher) oder bis hin zu Strahlenbelastung.Daher gilt es für das Thema zu sensibilisieren. Nur leider ist die Umweltmedizin ein Gebiet, was häufig gar nicht beachtet wird.
  • Wie können wir Schadstoffe im Alltag reduzieren?Der wichtigste Schritt ist, sich potenzieller Schadstoffe bewusst zu werden und sie dann versuchen in sämtlichen Bereich zu reduzieren. Einfache erste Schritte sind beim Einkaufen im Supermarkt auf Bio zu setzen; Plaste zu reduzieren, also z.B. Glas- statt Plasteflaschen und -Tupper; Wasser filtern; Nutzung natürlicher Reinigungsmittel und Kosmetik sowie von Naturstoffen. Und nicht zu vergessen: nachts das WLAN ausschalten und das Handy in den Flugmodus.
  • Welche Rolle spielt Umweltmedizin in der Präventionsarbeit?Allein schon die PatientINNEN auf das Thema zu sensibilisieren, ist der erste Schritt und kann schon viel bewirken. Auch da gilt im Idealfall: messen-wissen-handeln. Zumindest Schwermetallbelastungen lassen sich meist gut über eine Blutanalyse detektieren. Und es ist auch da nie zu spät, etwas zu verändern.

Ein Interview von:

Dr. med. Constanze Lohse FACHÄRZTIN FÜR ALLGEMEINMEDIZIN MIT SCHWERPUNKT PRÄVENTIVMEDIZIN
Dr. med. Constanze Lohse
Fachärztin für Allgemeinmedizin mit Schwerpunkt Prävention

drei wochen, drei-schritte: gemeinsam stark durch praevention

Prävention beginnt im Alltag – durch kleine, aber bewusste Schritte, die langfristig große Veränderungen bewirken können. Deshalb starten wir am 13. Januar drei Challenges, die euch dabei unterstützen, gesunde Gewohnheiten in eure tägliche Routine zu integrieren. Jede Challenge dauert eine Woche und hilft euch, Körper und Geist zu stärken, eure Resilienz zu fördern und präventiv für eure Gesundheit zu sorgen.

Seid dabei und macht mit – gemeinsam schaffen wir eine starke Grundlage für ein gesünderes Leben!

Challenge 1: Ernährung – 30 pflanzliche Lebensmittel pro Woche

Unsere Ernährung spielt eine entscheidende Rolle in der Prävention vieler Erkrankungen. In dieser Challenge laden wir euch ein, innerhalb einer Woche 30 verschiedene pflanzliche Lebensmittel in euren Speiseplan zu integrieren. Warum gerade 30? Eine vielfältige Ernährung unterstützt die Darmgesundheit, da die unterschiedlichen Ballaststoffe aus verschiedenen Lebensmitteln die Vielfalt der Darmflora fördern – ein wesentlicher Baustein für ein starkes Immunsystem. Außerdem nehmt ihr durch die Abwechslung eine breite Palette an Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien auf, die eure Zellen schützen und euren Körper stärken.
Vielfalt ist der Schlüssel, um Entzündungen im Körper zu reduzieren und langfristig chronischen Erkrankungen vorzubeugen. Prävention beginnt also schon auf dem Teller!

Erster Tipp zur Prävention:

Je bunter euer Teller, desto besser! Ergänzt eure Mahlzeiten mit verschiedenen Gemüsesorten, Hülsenfrüchten, Kräutern oder Samen. Für zusätzliche Motivation könnt ihr eure „30 Pflanzen der Woche“ in einer Liste sammeln (vielleicht haben wir da nächste Woche auch was für euch) – vielleicht entdeckt ihr dabei sogar neue Lieblingszutaten!

Challenge 2: Bewegung – 20 Minuten Bewegung pro Tag


Regelmäßige Bewegung ist einer der effektivsten Wege, um präventiv aktiv zu sein. Sie hilft, das Herz-Kreislauf-System zu stärken, die Gelenke beweglich zu halten und Stress abzubauen. Ob Yoga, ein Spaziergang, Schwimmen oder Krafttraining – jede Form der Bewegung zählt!

Erster Tipp zur Prävention:

Plant feste Zeiten für eure Bewegungseinheiten ein. So wird Bewegung schnell zur Routine und lässt sich leichter in den Alltag integrieren. Selbst kurze Einheiten wirken sich positiv auf eure Gesundheit aus.

Challenge 3: Selbstfürsorge – 5 Minuten täglich für euch

Selbstfürsorge ist ein oft unterschätzter, aber wichtiger Bestandteil von Prävention. Stressreduktion und emotionale Balance tragen wesentlich zur Vorbeugung von Erkrankungen bei. In dieser Challenge geht es darum, euch täglich fünf Minuten Zeit für euch selbst zu nehmen – sei es durch Atemübungen, Meditation, Journaling oder einfach eine bewusste Auszeit.

Erster Tipp zur Prävention:

Probiert es einmal mit einem „Body Scan“: Legt euch bequem hin, schließt die Augen und lenkt eure Aufmerksamkeit nach und nach auf jeden Körperteil. Das fördert die Entspannung und hilft, Stress abzubauen.

Mit diesen kleinen, gezielten Veränderungen legt ihr den Grundstein für ein gesundes und ausgeglichenes Leben. Prävention bedeutet, nicht auf erste Anzeichen von Problemen zu warten, sondern aktiv vorzusorgen – für euch selbst, für eure körperliche und seelische Gesundheit.


Mehr Tipps auf Instagram:


Auf unserem Instagram-Kanal erfahrt ihr mehr zu den Challenges. Dort findet ihr praktische Anregungen, könnt euch mit uns und der Community austauschen und Inspiration für euren Alltag sammeln.

Seid ihr dabei?

Neurodermitis den Kampf ansagen!

Der Jahresanfang ist eine Zeit des Neuanfangs und der Hoffnung. Viele von uns nutzen diese Gelegenheit, um Vorsätze zu fassen und positive Veränderungen in unserem Leben vorzunehmen. Für Menschen mit Neurodermitis könnte dies der perfekte Moment sein, um sich selbst ein Versprechen zu geben: Das kommende Jahr wird das Jahr, in dem ich meine Hautgesundheit in den Mittelpunkt stelle und aktiv etwas verändern kann.

Vorsätze, die unter die Haut gehen

Der wichtigste erste Schritt dafür ist die Entscheidung, die Kontrolle zurückgewinnen zu wollen und sich nicht länger von seiner bzw. ihrer Neurodermitis beherrschen zu lassen. Es hilft sowieso alles nichts? Falsche Einstellung! Macht 2025 zu eurem Jahr! Jeder noch so kleine Schritt bringt euch eurem Ziel ein kleines Stückchen näher.

Den Teufelskreis durchbrechen

Wie ihr wiederkehrenden Schüben den Kampf ansagen könnt? Indem ihr euch zum Ziel setzt, eure individuellen Trigger zu erkennen und Strategien zu entwickeln, um sie zu umgehen. Fangt am besten gleich mit einem Neurodermitis-Tagebuch an und haltet alles fest, was mit Hautveränderungen und Beschwerden in Zusammenhang stehen könnte. Hört auf euren Körper: Jeder Mensch ist einzigartig. Was für die einen funktioniert, muss nicht auch für andere optimal sein. Lernt, die Signale eures Körpers zu verstehen und darauf zu reagieren.

Das Ruder selbst in die Hand nehmen und die Kontrolle zurückgewinnen

Dazu gehört auch, offen zu sein für neue Ansätze und Therapien. Die Forschung hat in den letzten Jahren bedeutende Fortschritte gemacht, und es gibt für mittelschwer bis schwer Betroffene vielversprechende innovative Behandlungsmöglichkeiten wie JAK-Inhibitoren und Biologika, die das Potenzial haben, das Entzündungsgeschehen von innen heraus zu behandeln und damit die Lebensqualität nachhaltig zu verbessern. Informiert euch über neue Forschungsergebnisse und Therapieansätze (www.neurodermitis-wen-juckts.de/neurodermitis-behandeln), denn: Wissen ist Macht – besonders wenn es um eure Gesundheit geht. Am besten vereinbart ihr direkt einen Termin mit eurer Hautarztpraxis und fragt aktiv nach, was für euch am besten funktionieren könnte.

Und noch etwas:

Gebt nicht auf, wenn nicht sofort alles funktioniert. Jeder Fortschritt, und sei er noch so klein, ist ein Sieg.

Für weitere Inspiration und Unterstützung besucht doch einfach die Website www.neurodermitis-wen-juckts.de oder folgt dem Kanal auf Instagram (www.instagram.com/wenjuckts.unsjuckts/). Gemeinsam machen wir 2025 zu dem Jahr, in dem wir unserem Leben eine neue Richtung geben!

Mit freundlicher Unterstützung von:

Logo des Unternehmens AbbVie, der Name "abbvie" in dunkelblauer, moderner Schrift auf weißem Hintergrund.

Neurodermitis und der Einfluss der Ernährung

Neurodermitis und der Einfluss der Ernährung

Kann Ernährung Deine Neurodermitis beeinflussen?

Kurz zusammengefasst:

  • Bestimmte Nahrungsmittel können bei manchen Betroffenen zu einer Verschlechterung der Neurodermitis führen.
  • Es lässt sich jedoch nicht pauschal sagen, dass bestimmte Nahrungsmittel für Patienten mit Neurodermitis ungeeignet seien.
  • Nicht jede vermutete Nahrungsmittelallergie kann medizinisch als solche bestätigt werden.
  • Wenn Du den Verdacht hast, dass eine Nahrungsmittelallergie vorliegt, führe ein Ernährungstagebuch und dokumentiere in welchem zeitlichen Zusammenhang sich die Haut nach Verzehr bestimmter Nahrungsmittel verändert.
  • Eine fachärztliche Kontrolle und Diagnostik ist zur Bestätigung des Verdachts auf eine Nahrungsmittelallergie erforderlich.
  • Vermeide voreilige Anpassungen oder den eigenständigen Verzicht auf vermutete Nahrungsmittelallergene, um Mangelzustände zu vermeiden!

Kann meine Neurodermitis auf Nahrungsmittel reagieren?

Nahrungsmittel können bei manchen Personen zu einer Verschlechterung der Neurodermitis führen. Dabei können sich die verantwortlichen Nahrungsmittel je nach Patient unterscheiden. Wichtig zu beachten ist hierbei, dass nicht jede vermutete Nahrungsmittelallergie medizinisch als solche bestätigt werden oder eine relevante Auswirkung auf die Neurodermitis haben kann.

Es ist auch deshalb leider nicht möglich pauschal zu sagen, dass bestimmte Nahrungsmittel bei Neurodermitis vermieden werden sollten. Auch gibt es keine Diät, die zur Linderung der Hautveränderungen oder zur Vorbeugung der Schübe einer Neurodermitis dienen kann.

Tipp: Wenn Du die Vermutung hast, dass Deine Neurodermitis durch bestimmte Nahrungsmittel verschlechtert wird, ist es sinnvoll in erster Linie ein Tagebuch zu führen. Dokumentiere genau alles, was Du isst und trinkst und wie sich der Hautzustand ändert. Führe das Tagebuch am besten über mehrere Wochen. Falls die Hautveränderungen tatsächlich aufgrund einer Nahrungsmittelallergie auftreten, passiert das meistens mit einer Verzögerung von 6-48 Stunden nach Verzehr. So kannst Du potenzielle Auslöser identifizieren. Eine Abklärung durch eine Hautärztin/ einen Hautarzt (mit Zusatzbezeichnung Allergologie) ist für die Kontrolle und Diagnostik unbedingt zu empfehlen. Beachte bitte, dass der eigenständige Verzicht auf vermutliche Nahrungsmittelallergene die Gefahr von Mangelzuständen birgt!

Wurden bei Dir allerdings persönliche Trigger-Nahrungsmittel identifiziert, solltest Du diese meiden.
Neurodermitis kann nicht allein durch eine angepasste Ernährung bzw. Diät und das Vermeiden vermuteter Allergene kontrolliert werden.

Nahrungsmittelallergien kommen bei Kindern mit Neurodermitis häufiger vor als bei der Allgemeinbevölkerung. Im Erwachsenenalter spielen sogenannte Pollen-assoziierte Nahrungsmittelallergien eine Rolle: diese treten meistens bei Personen auf, die auf Frühblüher allergisch reagieren. Wenn man gegen Hasel, Erle, Birke allergisch ist, kann es passieren, dass nach dem Genuss von z.B. frischen Äpfeln die Lippen jucken oder der Gaumen kratzt.

Es gibt prinzipiell zwei Reaktionsmuster bei Nahrungsmittelallergien:

  1. Die Soforttyp-Reaktionen, die durch Antikörper vom IgE-Typ vermittelt werden und die sehr schnell nach Verzehr, in der Regel maximal 2 Stunden danach auftreten. Die Symptomatik variiert von Nesselsucht, Schwellung von Lippen/Zunge/Gaumen (sog. Angioödem), Rötung der Haut bis hin zu Durchfall, Übelkeit oder Herz-Kreislaufsymptomen.
  2. Ekzematöse Reaktionen vom verzögerten Typ treten meist innerhalb von 6-48 Stunden nach Verzehr des Allergens auf. Dabei kann es zu Hautreaktionen wie einem Aufflammen typischer Läsionen an den betroffenen Hautstellen (Prädilektionsstellen) wie bspw. Beugeseiten der Extremitäten, Hals und Wangen vorkommen. Solche Hautveränderungen treten meistens bei Säuglingen nach Änderung der Ernährung bzw. nach Einführung neuer Beikost auf.
    Zudem sind auch Kombinationen der zwei Reaktionsmuster möglich.

Ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zur Akzeptanz ist, deine Erkrankung zu verstehen. Je mehr du über deine rheumatische Erkrankung weißt, desto besser kannst du damit umgehen und die Kontrolle über die Situation zurückgewinnen. Hier ist es ratsam, seriöse und vertrauensvolle Quellen zu nutzen und sich bei Bedarf von medizinischen Fachkräften oder Patientenorganisationen beraten zu lassen. Ein besseres Verständnis der Krankheit verringert die Angst vor dem Unbekannten und ermöglicht dir, informierte Entscheidungen zu treffen.

Kann man eine Nahrungsmittelallergie vorbeugen?

Nahrungsmittelallergien als mögliche Trigger einer Neurodermitis spielen insbesondere im Säuglings- und Kleinkindalter eine wichtige Rolle. Demnach kann man bereits während der Schwangerschaft und Stillzeit einzelne vorbeugende Maßnahmen ergreifen: Schwangere und stillende Mütter sollen auf eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung achten. Auf potente Nahrungsmittelallergene sollte man in Schwangerschaft und Stillzeit nicht verzichten.

Stillen spielt eine wichtige Rolle in der Allergieprävention. Es wird empfohlen, nach Möglichkeit während der ersten 4 bis 6 Lebensmonate ausschließlich zu stillen. Nach Einführung von Beikost sollte weiter gestillt werden. Die Beikost-Einführung wird frühestens ab Beginn des fünften und spätestens ab Beginn des siebten Lebensmonats empfohlen. Bitte halte Rücksprache mit der Kinderärztin/ dem Kinderarzt bezüglich der Bereitschaft des Säuglings für die Beikost-Einführung. Sobald diese erfolgen kann, sollte die Ernährung vielfältig sein – dies beinhaltet unter anderem auch die Gabe von Fisch und eine begrenzte Menge Milch/Naturjoghurt und Hühnerei (verbacken oder hartgekocht). Die Meidung von Nahrungsmitteln mit potenten Allergenen im ersten Lebensjahr wird nicht empfohlen. Es gibt keine Belege bezüglich eines vorbeugenden Effekts.

Quellen:
S3-Leitlinie Atopische Dermatitis (https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/013-027);
S3-Leitlinie Allergieprävention (https://register.awmf.org/assets/guidelines/061-016l_S3_Allergiepraevention_2022-11.pdf)

Mit freundlicher Unterstützung von:

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