Prurigo nodularis

Prurigo nodularis ist eine chronische Hauterkrankung, die durch extrem starken Juckreiz und knotige Hautveränderungen gekennzeichnet ist. Der ständige Juckreiz führt zu einem Teufelskreis aus Kratzen und weiteren Hautschäden, was deine Lebensqualität erheblich einschränken kann. Die charakteristischen Knötchen entstehen durch das wiederholte Kratzen und können am ganzen Körper auftreten. Diese belastende Erkrankung hat selten milde Verläufe und beeinträchtigt oft Schlaf, soziale Kontakte und psychisches Wohlbefinden.

Was ist Prurigo nodularis und wie äußert sich die Erkrankung?

Prurigo nodularis ist eine chronische Hauterkrankung, die durch extrem starken Juckreiz und knotige Hautveränderungen gekennzeichnet ist. Der ständige Juckreiz führt zu einem Teufelskreis aus Kratzen und weiteren Hautschäden, was deine Lebensqualität erheblich einschränken kann. Die charakteristischen Knötchen entstehen durch das wiederholte Kratzen und können am ganzen Körper auftreten. Diese belastende Erkrankung hat selten milde Verläufe und beeinträchtigt oft Schlaf, soziale Kontakte und psychisches Wohlbefinden.

Welche topischen Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Prurigo nodularis?

Bei der ersten Behandlungsstufe kommen äußerliche (topische) Therapien zum Einsatz. Besonders wirksam sind hochpotente Kortikosteroide als Salbe oder Creme, die unter Okklusion (Abdeckung mit Plastikfolie) angewendet werden können. Alternativen sind Calcineurininhibitoren wie Tacrolimus oder Vitamin-D-Analoga wie Calcipotriol. Wichtig ist auch die konsequente Hautpflege mit parfümfreien Emollientien statt Seifen. Bei akutem Juckreiz können kühlende Umschläge oder niedrig dosiertes Menthol (unter 5 %) Linderung verschaffen.

Wann kommt eine Phototherapie bei Prurigo nodularis zum Einsatz?

Die Phototherapie wird als zweite Behandlungsstufe eingesetzt, wenn topische Behandlungen allein nicht ausreichend wirken. Diese Lichttherapie nutzt verschiedene Wellenlängen des ultravioletten Lichts, um Entzündungen zu hemmen und den Juckreiz zu lindern. Besonders wirksam ist die Schmalband-UVB-Therapie, die zwei- bis dreimal wöchentlich über zwei bis drei Monate durchgeführt wird. Auch die PUVA-Therapie oder Behandlungen mit monochromatischem Exzimerlicht können gute Ergebnisse erzielen. Die Wirkung tritt meist erst nach mehreren Sitzungen ein.

Welche systemischen Therapien werden bei mittelschwerer bis schwerer Prurigo nodularis angewendet?

Bei stärkeren Krankheitsformen kommen Medikamente zum Einsatz, die im gesamten Körper wirken. Dazu gehören Antihistaminika (oft in Kombination aus nicht-sedierenden am Tag und sedierenden in der Nacht), Gabapentinoide wie Gabapentin oder Pregabalin sowie Immunsuppressiva wie Ciclosporin, Methotrexat oder Azathioprin. Diese Therapien erfordern eine regelmäßige ärztliche Überwachung, da sie mit Nebenwirkungen verbunden sein können. Die Wahl der Behandlung hängt von deinem individuellen Krankheitsbild und möglichen Begleiterkrankungen ab.

Was sind Biologika und welche Rolle spielen sie bei der Behandlung von Prurigo nodularis?
Biologika sind innovative Medikamente, die gezielt in das Immunsystem eingreifen. Seit 2022 ist mit Dupilumab (Dupixent®) das erste Biologikum für Prurigo nodularis zugelassen. Es blockiert die Signalübertragung von IL-4 und IL-13, zwei wichtigen Botenstoffen bei der Erkrankung. Die Anwendung erfolgt durch Injektionen alle zwei Wochen. Ein weiteres Biologikum ist Nemolizumab (Nemluvio), das seit 2025 verfügbar ist und den IL-31-Rezeptor hemmt, der maßgeblich am Juckreiz beteiligt ist. Diese modernen Therapien können den Juckreiz deutlich reduzieren – bei manchen Betroffenen verschwindet er sogar vollständig.

Wie können die neuen Therapien meine Lebensqualität verbessern?

Die innovativen Biologika-Therapien haben einen erheblichen Einfluss auf deine Lebensqualität. Durch die Reduktion des quälenden Juckreizes verbessern sich oft auch Schlafqualität, soziale Beziehungen und die Fähigkeit, alltäglichen Aktivitäten nachzugehen. In Studien mit Nemolizumab konnten bis zu 58 % der Behandelten ihren Juckreiz deutlich reduzieren, bei etwa 30 % verschwand er sogar vollständig. Ergänzend können unterstützende Maßnahmen wie das Tragen von Baumwollkleidung, kühlende Umschläge und bei Bedarf eine psychosomatische Therapie dazu beitragen, dein Kratzverhalten zu reduzieren und deine Lebensqualität nachhaltig zu verbessern.

Wie lange muss ich die Therapie fortsetzen und was passiert nach dem Absetzen?

Die Behandlungsdauer hängt von deinem individuellen Krankheitsverlauf ab. Bei Biologika wie Dupilumab oder Nemolizumab ist eine regelmäßige Anwendung wichtig, da Studien gezeigt haben, dass die Symptome nach Therapieende zurückkehren können. Experten empfehlen, die Therapie mindestens so lange fortzusetzen, bis alle Hautläsionen abgeheilt sind. Bei Nemolizumab ist eine Gabe alle 4 Wochen nötig, während bei Dupilumab alle 2 Wochen injiziert wird. Deine Ärztin oder dein Arzt wird den Behandlungsverlauf regelmäßig überprüfen und die Therapie entsprechend anpassen.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Prurigo nodularis ist eine chronische Hauterkrankung mit starkem Juckreiz und knotigen Hautveränderungen, die nach einem abgestuften Therapiekonzept behandelt wird – von topischen Mitteln bis zu systemischen Medikamenten.
  • Topische Behandlungen wie hochpotente Kortikosteroide, Calcineurininhibitoren und konsequente Hautpflege bilden die erste Therapiestufe und können den Juckreiz-Kratz-Zyklus durchbrechen.
  • Bei mittelschweren bis schweren Formen kommen systemische Therapien zum Einsatz, darunter Antihistaminika, Gabapentinoide und Immunsuppressiva, die den Juckreiz und die Entzündungsprozesse im gesamten Körper bekämpfen.
  • Seit 2022 steht mit Dupilumab der erste zugelassene Antikörper für Prurigo nodularis zur Verfügung, der bei fast 60 % der Betroffenen innerhalb von 24 Wochen zu einer erheblichen Verbesserung führt.
  • Nemolizumab, seit 2025 verfügbar, blockiert gezielt den IL-31-Rezeptor („Juckreiz-Zytokin“) und zeigt eine schnelle Wirkung – viele Betroffene berichten bereits innerhalb der ersten Woche von einer deutlichen Linderung des Juckreizes.

Umfassende Therapiemöglichkeiten bei Prurigo nodularis

Prurigo nodularis ist eine chronische Hauterkrankung, die durch extrem starken Juckreiz und charakteristische Hautveränderungen in Form von knotigen Läsionen gekennzeichnet ist. Der ständige Juckreiz führt zu einem Teufelskreis aus Kratzen und weiteren Hautschäden, der die Lebensqualität der Betroffenen erheblich einschränken kann. Die Therapie dieser entzündlichen Erkrankung erfolgt nach einem abgestuften Konzept gemäß der S2k-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie des chronischen Pruritus [1]. Ziel aller Behandlungsansätze ist es, den Juckreiz-Kratz-Zyklus zu durchbrechen und die Abheilung der Hautläsionen zu fördern. Je nach Schweregrad der Erkrankung kommen verschiedene Therapiemöglichkeiten zum Einsatz – von äußerlichen Behandlungen bis hin zu systemischen Medikamenten, die auf das Immunsystem einwirken.

Topische Therapieansätze zur Behandlung von Prurigo nodularis

Bei der Behandlung von Prurigo nodularis bilden topische Therapien die erste Stufe des Behandlungskonzepts. Diese äußerlichen Anwendungen zielen darauf ab, den Juckreiz zu lindern und die Entzündung zu hemmen. Besonders wirksam sind hochpotente topische Kortikosteroide, die als Salbe oder Creme auf die betroffenen Hautareale aufgetragen werden [2]. Sie reduzieren die Entzündung in der Haut und können den quälenden Juckreiz deutlich verringern. Für eine optimale Wirksamkeit empfiehlt sich die Anwendung unter Okklusion – dabei wird der behandelte Bereich mit Plastikfolie abgedeckt und über Nacht belassen [3].

Eine Alternative zu Kortikosteroiden stellen Calcineurininhibitoren wie Tacrolimus dar. Diese Wirkstoffe haben ebenfalls entzündungshemmende Eigenschaften, enthalten jedoch keine Steroide und eignen sich daher besonders für eine längerfristige Anwendung [2]. Studien zeigen, dass Pimecrolimus 1% ähnlich wirksam sein kann wie Hydrocortison und sich gut für eine Langzeittherapie eignet [3]. Auch Vitamin-D-Analoga wie Calcipotriol können bei der topischen Behandlung zum Einsatz kommen und zeigen teilweise sogar eine bessere Wirksamkeit als bestimmte Kortikosteroide [3].

Neben diesen medikamentösen Ansätzen spielt die konsequente Hautpflege eine entscheidende Rolle. Verwende statt Seifen und Duschgels lieber parfümfreie Emollientien, die die Hautbarriere stärken und vor Austrocknung schützen [2]. Bei akutem Juckreiz können kühlende Maßnahmen wie feuchte Umschläge oder im Kühlschrank aufbewahrte Pflegeprodukte Linderung verschaffen. Auch niedrig dosiertes Menthol (unter 5%) kann den Juckreiz reduzieren, indem es die Reizschwelle für Juckreiz erhöht [3]. Diese einfachen Maßnahmen können dir helfen, den Teufelskreis aus Juckreiz und Kratzen zu durchbrechen.

Phototherapie als wirksame Behandlungsmethode bei chronischer Prurigo nodularis

Wenn topische Behandlungen allein nicht ausreichend wirksam sind, stellt die Phototherapie eine wichtige zweite Behandlungsstufe dar. Diese Lichttherapie nutzt verschiedene Wellenlängen des ultravioletten Lichts, um entzündliche Prozesse in der Haut zu hemmen und den chronischen Juckreiz zu lindern. Für die Behandlung von Prurigo nodularis haben sich mehrere Formen der Phototherapie als wirksam erwiesen: die PUVA-Therapie (Psoralen plus UVA-Licht), die Schmalband-UVB-Therapie und die Behandlung mit monochromatischem Excimerlicht der Wellenlänge 308 nm [3].

Die Schmalband-UVB-Therapie zeigt bei Prurigo nodularis besonders gute Ergebnisse. Studien belegen eine signifikante Verbesserung der Hautläsionen bei einer durchschnittlichen Dosis von 23,88-26,00 J/cm² [3]. Die Behandlung findet in der Regel zwei- bis dreimal wöchentlich über einen Zeitraum von zwei bis drei Monaten statt [2]. Interessanterweise kann ein Excimerlaser sogar wirksamer sein als topische Kortikosteroide wie Clobetasol [3]. Die Phototherapie wird in der Regel ambulant in spezialisierten Hautarztpraxen oder dermatologischen Kliniken durchgeführt. Für dich als Betroffene:r ist es wichtig zu wissen, dass die Wirkung oft erst nach mehreren Sitzungen eintritt und die Behandlung konsequent fortgeführt werden sollte, um einen nachhaltigen Erfolg zu erzielen.

Systemische Therapieansätze für mittelschwere bis schwere Erkrankungsformen

Bei mittelschweren bis schweren Formen der Prurigo nodularis oder wenn topische Therapien und Phototherapie nicht ausreichend wirksam sind, kommen systemische Behandlungsansätze zum Einsatz. Diese Medikamente wirken im gesamten Körper und können den chronischen Juckreiz und die Entzündungsprozesse effektiver bekämpfen. Zu den systemischen Therapieoptionen gehören Antihistaminika, Gabapentinoide, Kortikosteroide und Immunsuppressiva [1].

Antihistaminika können den Juckreiz lindern, wobei eine Kombination aus nicht-sedierenden Antihistaminika am Tag und sedierenden Antihistaminika in der Nacht oft empfohlen wird. Eine Kombination aus Fexofenadin und Montelukast hat sich als besonders wirksam erwiesen [3]. Bei starkem Juckreiz können auch Gabapentinoide wie Gabapentin oder Pregabalin zum Einsatz kommen, die ursprünglich zur Behandlung von Nervenschmerzen entwickelt wurden, aber auch bei chronischem Pruritus helfen können.

Für schwere Fälle stehen verschiedene Immunsuppressiva zur Verfügung. Ciclosporin in einer mittleren Dosierung hat in Studien eine klinische Verbesserung und Reduktion des Juckreizes gezeigt [3]. Auch Methotrexat in einer Dosierung von 5 bis 20 mg/kg wöchentlich kann zu einer vollständigen oder teilweisen Remission führen [3]. Weitere Optionen sind Azathioprin und Cyclophosphamid [3]. Bei der Anwendung dieser Medikamente ist jedoch eine strenge Nutzen-Risiko-Abwägung erforderlich, da sie mit potenziell schwerwiegenden Nebenwirkungen verbunden sein können [4]. Für dich als Patient:in ist es wichtig zu wissen, dass diese Therapien in der Regel eine regelmäßige Überwachung durch deine Ärztin oder deinen Arzt erfordern, um mögliche Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Biologika: Innovative Therapie und ihre Wirkung auf Lebensqualität bei Prurigo nodularis

Die Prurigo nodularis stellt für Betroffene eine enorme Belastung dar. Lange Zeit gab es kaum zugelassene Medikamente, die gezielt auf die Mechanismen dieser quälenden Hautkrankheit einwirken konnten. Erst seit 2022 steht mit Dupilumab die erste offiziell zugelassene Therapie zur Verfügung [5]. Inzwischen haben Forschende weitere innovative Biologika entwickelt, die das Immunsystem und die Entstehung des chronischen Juckreizes beeinflussen können. Diese modernen Ansätze zielen darauf ab, die Botenstoffe zu blockieren, die für das ständige Jucken und die Bildung der charakteristischen Knötchen verantwortlich sind. Besonders die Interleukine 4, 13 und 31 spielen eine Schlüsselrolle bei der Entstehung der entzündungs- und juckreizfördernden Botenstoffe.

Dupilumab: Der erste zugelassene Antikörper für die Behandlung von Prurigo nodularis

Dupilumab markiert einen Meilenstein in der Versorgung von Menschen mit Prurigo nodularis. Als erster zugelassener Antikörper für diese Erkrankung bietet er vielen Betroffenen neue Hoffnung. Dupilumab ist ein Interleukin-4-Rezeptor-alpha-Antikörper, der sowohl für die Therapie der atopischen Dermatitis als auch der Prurigo nodularis (einer Dermatose mit juckenden Knötchen) zugelassen ist [6]. Der Wirkstoff greift gezielt in das fehlgeleitete Immunsystem ein und unterbricht die Signalübertragung von IL-4 und IL-13, zwei wichtigen Zytokinen, die bei der chronischen nodulären Prurigo eine entscheidende Rolle spielen [6].

Die Anwendung von Dupilumab erfolgt durch subkutane Injektionen. Nach einer Anfangsdosis von 600 mg (zwei Injektionen zu je 300 mg) folgen Injektionen mit 300 mg alle zwei Wochen [7]. Diese regelmäßige Anwendung ist wichtig, da Studien gezeigt haben, dass nach Therapieende die Symptome innerhalb eines zwölfwöchigen Nachbeobachtungszeitraums wieder auftreten können [7]. Die Wirksamkeit von Dupilumab ist beeindruckend: Bei fast 60 Prozent der Patienten verbesserte sich der stark juckende Zustand innerhalb von 24 Wochen erheblich, während dies nur bei 19 Prozent unter Placebo der Fall war [7].

Besonders hervorzuheben ist, dass Dupilumab den Juckreizes unabhängig vom atopischen Hintergrund der Patienten verbessert [7]. Gemäß Langzeitdaten kann die Ansprechrate auf die Behandlung sogar bis auf 80 Prozent steigen, und manche Patienten werden sogar beschwerdefrei [7]. Die häufigsten Nebenwirkungen sind Nasopharyngitis und Kopfschmerz, in einigen Fällen kann auch eine Konjunktivitis auftreten [4]. Für dich als Betroffene:r ist es wichtig zu wissen, dass diese Biologika-Therapie eine regelmäßige Betreuung durch deine Ärztin oder deinen Arzt erfordert, um den Verlauf zu überwachen und mögliche Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen.

Nemolizumab bei chronischem Pruritus

Mit Nemolizumab steht seit 2025 eine weitere innovative Therapieoption für Menschen mit Prurigo nodularis zur Verfügung [8]. Dieser Antikörper unterscheidet sich von Dupilumab durch seinen Wirkmechanismus: Er hemmt gezielt den IL-31-Rezeptor, der maßgeblich für den Juckreiz verantwortlich ist [8]. Interleukin-31 wird auch als „Juckreiz“-Zytokin bezeichnet, da es eine Schlüsselrolle bei der Entstehung des quälenden Juckens spielt [8]. Personen mit Prurigo nodularis weisen erhöhte IL-31-Spiegel auf, die sensorische Neurone im Hinterhorn des Rückenmarks aktivieren und so den chronischen Juckreiz verstärken [3].

Die Wirksamkeit von Nemolizumab wurde in mehreren klinischen Studien nachgewiesen. In den OLYMPIA-Studien konnten 58,4 % und 56,3 % der Patientinnen und Patienten mit Prurigo nodularis unter Nemolizumab ihren Juckreiz in Woche 16 um 4 oder mehr Punkte reduzieren, verglichen mit nur 16,7 % und 20,9 % in den Placebogruppen [8]. Bemerkenswert ist die schnelle Wirkung: Viele Behandelte berichten bereits innerhalb der ersten Woche von einem Nachlassen des Juckreizes, manchmal sogar schon nach 2 Tagen [8]. Etwa 30 % der Betroffenen verspüren durch die Therapie gar keinen Juckreiz mehr, was zu einer deutlichen Verbesserung der Lebensqualität führt [8].

Die Anwendung von Nemolizumab erfolgt durch subkutane Injektionen von 30 mg alle 4 Wochen [8]. Im Gegensatz zu Patienten mit atopischer Dermatitis, die nach einem klinischen Ansprechen die Behandlungsintervalle auf 8 Wochen ausdehnen können, sind Menschen mit Prurigo nodularis auf eine Gabe alle 4 Wochen angewiesen [8]. Experten empfehlen, die Therapie mindestens so lange fortzusetzen, bis alle Läsionen abgeheilt sind [8]. Nemolizumab ist indiziert für die Behandlung von Erwachsenen mit mittelschwerer bis schwerer Prurigo nodularis, die für eine innerliche Therapie in Frage kommen. Ein Vorteil gegenüber anderen Medikamenten ist das gute Sicherheitsprofil, das darauf zurückzuführen ist, dass Nemolizumab im Vergleich etwa zu JAK-Inhibitoren nicht immunsupprimierend wirkt [8].

Verbesserung der Lebensqualität durch moderne Therapieansätze

Die innovativen Biologika-Therapien haben einen erheblichen Einfluss auf die Lebensqualität von Menschen mit Prurigo nodularis. Der ständige, quälende Juckreiz führt oft zu Schlafstörungen, sozialer Isolation und psychischen Belastungen. Studien mit Nemolizumab zeigen, dass sich durch die Reduktion des Juckreizes auch der Schlaf, zwischenmenschliche Beziehungen und die Fähigkeit, sozialen oder beruflichen Aktivitäten nachzugehen, deutlich verbessern [6]. Diese positiven Effekte sind nicht zu unterschätzen, da die Prurigo nodularis eine selten auftretende, aber äußerst belastende Erkrankung ist, bei der es kaum milde Verläufe gibt.

Neben den Biologika können auch andere Ansätze zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen. Dazu gehören äußerliche Behandlungen wie kühlende Umschläge, das Tragen von Schichten aus Baumwollkleidung statt schwerer, kratzender oder synthetischer Stoffe sowie das Vermeiden von Wolle oder Polyester [2]. Auch eine psychosomatische Therapie kann hilfreich sein, da die Symptome von Schmerz und Juckreiz bei Prurigo nodularis sehr belastend sein können [2]. In manchen Fällen können auch Antidepressiva eingesetzt werden, die nicht nur die psychische Belastung reduzieren, sondern auch direkt auf den Juckreiz einwirken können [3]. Die Kombination aus modernen Biologika und unterstützenden Maßnahmen bietet dir als Betroffene:r die besten Aussichten, dein Kratzverhalten zu reduzieren und deine Lebensqualität nachhaltig zu verbessern.

Referenzen

[1] https://www.pharmazeutische-zeitung.de/dupilumab-lindert-massiven-juckreiz-145308/

  • “Die Therapie erfolgt abgestuft gemäß der S2k-Leitline zur Diagnostik und Therapie des chronischen Pruritus.”
  • “Ab Stufe 3 sind Systemtherapien, zum Beispiel mit Antihistaminika, Corticosteroiden, Gabapentinoiden und Immunsuppressiva, angezeigt..”

[2] https://www.bad.org.uk/pils/nodular-prurigo/

  • „Topical corticosteroids. Your healthcare provider may prescribe a potent (or strong) steroid cream or ointment that will help reduce the inflammation in the skin. A very potent (or very strong) steroid will help relieve itch.“
  • „Tacrolimus 0.1% ointment. This treatment can have anti-inflammatory effects to help decrease itching and does not contain steroids.“
  • „Emollients. It is very important to stop using soaps, shower gels, or other cosmetics to wash with as they can lead to dry skin. A fragrance-free emollient should be used instead of soap and rinsed away.“
  • “Phototherapy. Some examples include narrowband UVB phototherapy and psoralen and UVA phototherapy. These treatments normally take place in the hospital 2-3 times a week over the course of usually 2-3 months.”
  • „You may find that laying a cool damp flannel on the skin can reduce the feeling of itch. A cooled emollient which has been kept in the refrigerator, or has added menthol, may also help.“
  • „Wearing layers of cotton clothing can be better than heavy, scratchy, or synthetic fabrics. It is advisable to avoid wool or polyester clothing.“
  • „Psychological treatment. Symptoms of pain and itch related to nodular prurigo can be very distressing. People affected by this may benefit from psychological support or medication.“

[3] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK459204/

  • „The suggested first-line therapy consists of topical corticosteroids, such as clobetasol dipropionate 0.05% ointment, applied under occlusion with plastic wrap once at nighttime for at least 2 to 4 weeks.“
  • „Pimecrolimus 1% is as effective as hydrocortisone and can be implemented in a long-term regimen.“
  • „Calcipotriol ointment shows greater efficacy than betamethasone valerate 0.1%.“
  • „Low concentrations of menthol (<5%) alleviate pruritus by heightening the threshold for pruritic stimuli.“
  • „Phototherapy with psoralen–ultraviolet-A (PUVA), including bath and topical PUVA, long-wavelength UVA, narrowband UVB, and monochromatic excimer light of 308 nm, have been used and shown improvement of PN nodules.“
  • „Narrow band UVB phototherapy significantly improves PN at an average dose of 23.88-26.00 j/cm2.“
  • „An excimer laser is more beneficial than topical clobetasol.“
  • „High-dose nonsedating antihistamines can be used during the day, followed by first-generation sedating antihistamines at bedtime; a combination of fexofenadine and montelukast gives good results.“
  • „A single-institution retrospective study demonstrated clinical improvement and decreased pruritus with cyclosporine at a mean dose of 3.1 mg/kg.“
  • „Methotrexate dosed at 5 to 20 mg/kg weekly demonstrated complete or partial remission of 2.4 months. These patients showed a mean duration of response of 19 months.“
  • „Treatment with azathioprine and cyclophosphamide has also been reported to be successful.“
  • „Individuals with PN also show elevated levels of interleukin 31 (IL-31), a T-cell–derived highly prurigogenic cytokine.“
  • „Both selective serotonin reuptake inhibitors and tricyclic antidepressants can also be considered for chronic pruritus.“

[4] https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2023/02/13/dupilumab-bei-prurigo-nodularis-erste-spezifische-behandlungsoption-zugelassen

  • „Eine strenge Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen sollte unbedingt vor dem Einsatz systemischer Immunsuppressiva wie Ciclosporin, Methotrexat oder Azathioprin.“
  • „Die häufigsten Nebenwirkungen waren Nasopharyngitis und Kopfschmerz. Eine Konjunktivitis trat öfter auf als unter Placebo.“

[5] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/38869847/

  • „Despite the high burden in patients with chronic prurigo (CPG), the first and so far only approved systemic therapy for this disease, dupilumab, has only been available since 2022.“

[6] https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2024/11/19/neue-therapieoptionen-bei-chronischem-juckreiz

  • „Dupilumab (Dupixent®), ein Interleukin-4-Rezeptor-alpha-Antikörper, der unter anderem für die Therapie der atopischen Dermatitis und der Prurigo nodularis (Dermatose mit juckenden Knötchen) zugelassen ist.“
  • „Dupilumab hemmt die Signalübertragung von IL-4 und IL-13, damit geht die Hautentzündung zurück, aber auch der begleitende Juckreiz lässt nach.“
  • „Dadurch verbesserte sich auch die Lebensqualität, darunter Schlaf, zwischenmenschliche Beziehungen und die Fähigkeit, sozialen oder beruflichen Aktivitäten nachzugehen.“

[7] https://www.pharmazeutische-zeitung.de/dupilumab-lindert-massiven-juckreiz-145308/

  • “Dosiert wird wie bei atopischer Dermatitis: Nach einer Anfangsdosis von 600 mg, also zwei subkutanen Injektionen zu je 300 mg, folgen Injektionen mit 300 mg alle zwei Wochen.”
  • “Nach Therapieende gab es innerhalb des zwölfwöchigen Nachbeobachtungszeitraums jedoch Hinweise auf ein Wiederauftreten von Symptomen.”
  • “Bei fast 60 Prozent der Patienten unter Verum (alle zwei Wochen 300 mg Dupilumab) und bei 19 Prozent unter Placebo habe sich der Juckreiz innerhalb von 24 Wochen erheblich gebessert (gepoolte Daten).”
  • “Dupilumab verbesserte den Juckreiz unabhängig vom atopischen Hintergrund der Patienten.”
  • “Gemäß Langzeitdaten (nicht placebokontrolliert) könne die Ansprechrate bis auf 80 Prozent steigen und manche Patienten würden sogar beschwerdefrei.”

[8] https://www.aerzteblatt.de/archiv/atopische-dermatitis-und-prurigo-nodularis-weniger-juckreiz-bei-atopie-aeed5fc0-9c54-4b71-9f95-8c2b9828c125