Chronische Prurigo: Ursachen und Auslöser der chronischen Hautkrankheit
Was ist eine chronische Prurigo und wodurch entsteht sie?
Die chronische Prurigo ist eine chronische Hauterkrankung, die durch stark juckende Knötchen gekennzeichnet ist. Sie entsteht häufig durch einen Teufelskreis aus Juckreiz und Kratzen. Der anfängliche Juckreiz wird oft durch andere Erkrankungen ausgelöst, und das wiederholte Kratzen führt zur Bildung der typischen Hautknötchen. Diese Erkrankung kann deine Lebensqualität erheblich beeinträchtigen, besonders wenn nächtlicher Juckreiz zu Schlafstörungen führt.
Welche Grunderkrankungen können eine chronische Prurigo auslösen?
Verschiedene systemische Erkrankungen können eine chronische Prurigo begünstigen. Dazu zählen Lebererkrankungen, bei denen erhöhte Gallensäuren im Blut juckreizauslösend wirken können, sowie hämatologische Erkrankungen. Auch primäre Hauterkrankungen wie Neurodermitis oder atopisches Ekzem erhöhen das Risiko. Menschen mit Atopie sind besonders anfällig für die Entwicklung dieser chronischen Hauterkrankung, da sie bereits eine Prädisposition für Juckreiz haben.
Wie funktioniert der Juck-Kratz-Zyklus bei chronischer Prurigo?
Der Juck-Kratz-Zyklus beginnt mit einem anfänglichen Juckreiz, der zum Kratzen verleitet. Das fortwährende Kratzen schädigt deine Haut und führt zu Entzündungen, die wiederum den Juckreiz verstärken. Durch regelmäßiges Kratzen an derselben Stelle verdickt sich die Haut als Schutzreaktion, was zur Bildung der typischen Knoten führt. Dieser Teufelskreis entwickelt sich oft zu einem täglichen Ritual mit unbewusstem Kratzverhalten.
Welche Rolle spielen Bakterien und das Immunsystem bei chronischer Prurigo?
Bakterielle Infektionen, besonders durch Staphylococcus aureus, können eine chronische Prurigo verschlimmern. Diese Bakterien lösen eine molekulare Kettenreaktion aus, die zu starkem Juckreiz führt. Gleichzeitig spielt dein Immunsystem eine entscheidende Rolle: Botenstoffe wie die Interleukine 4, 13 und 31 aktivieren Nervenzellen in der Haut und verstärken das Juckreizempfinden. Diese komplexe Wechselwirkung zwischen Immunsystem und Nervensystem hält die Erkrankung aufrecht.
Welche modernen Behandlungsansätze gibt es für die chronische Prurigo?
Die Behandlung zielt vor allem darauf ab, den Juck-Kratz-Zyklus zu durchbrechen. Ein vielversprechender Ansatz ist Dupilumab, ein Interleukin-4-Rezeptor-alpha-Antikörper, der für die Therapie der chronischen Prurigo zugelassen ist. Dieses Medikament blockiert die Signalwege von IL-4 und IL-13, zwei wichtigen entzündungs- und juckreizfördernden Botenstoffen. Auch andere Wirkstoffe wie Thalidomid, Immunsuppressiva und Calcineurininhibitoren können in manchen Fällen zur Linderung beitragen.
Wie verändert sich das Nervensystem bei chronischem Juckreiz?
Bei chronischem Juckreiz kommt es zu neurologischen Veränderungen. Die Nervenzellen von Menschen mit dieser Erkrankung sind stärker verzweigt als bei gesunden Personen. Durch die permanente Aktivierung durch Botenstoffe und Entzündungszellen sprießen immer mehr Nervenverzweigungen. Diese Veränderungen führen zu einer Sensibilisierung deines Nervensystems, wodurch selbst leichte Reize, die normalerweise keinen Juckreiz auslösen würden, starke Juckreizempfindungen hervorrufen können.
Das Wichtigste in Kürze:
- Eine chronische Prurigo entsteht durch einen Teufelskreis aus Juckreiz und Kratzen, der oft durch andere Grunderkrankungen ausgelöst wird und zu charakteristischen, stark juckenden Hautknötchen führt.
- Systemische Erkrankungen wie Leberprobleme und hämatologische Erkrankungen können eine chronische Prurigo begünstigen, indem sie chronischen Juckreiz verursachen, der deine Lebensqualität erheblich beeinträchtigt.
- Hauterkrankungen wie Neurodermitis erhöhen das Risiko für eine chronische Prurigo, wobei bestimmte Botenstoffe (Interleukine 4, 13 und 31) eine zentrale Rolle bei der Entstehung des Juckreizes spielen.
- Bakterielle Infektionen, besonders mit Staphylococcus aureus, können den Juckreiz verstärken und eine molekulare Kettenreaktion auslösen, die den Zustand verschlimmert.
- Neue Behandlungsansätze wie Dupilumab, ein Interleukin-4-Rezeptor-Antikörper, und Nemolizumab, ein Interleukin-31-Rezeptor-Antikörper, bieten vielversprechende Therapieoptionen, indem sie als Biologika gezielt in die immunologischen Prozesse eingreifen und den Juck-Kratz-Zyklus durchbrechen.
Grundlegende Ursachen der einer chronischen Prurigo Erkrankung
Die chronische Prurigo ist eine chronische Hauterkrankung, die durch stark juckende Knötchen gekennzeichnet ist und deine Lebensqualität erheblich beeinträchtigen kann. Die genauen Ursachen dieser seltenen entzündlichen Hauterkrankung sind komplex und nicht immer eindeutig zu bestimmen. In vielen Fällen bleibt die zugrunde liegende Ätiologie sogar ungeklärt [1]. Was wir jedoch wissen: Eine chronische Prurigo entsteht häufig durch andauerndes Kratzen bei Juckreiz, der ursprünglich durch andere Erkrankungen ausgelöst wurde [2]. Der chronische Juckreiz ist dabei nicht nur ein quälendes Symptom, sondern auch ein wichtiges Warnsignal für möglicherweise ernstere gesundheitliche Probleme [3]. Besonders herausfordernd ist, dass meist nicht nur eine einzelne Erkrankung, sondern verschiedene Faktoren zusammenwirken und den Pruritus verursachen oder verstärken [3].
Systemische Erkrankungen als Auslöser für juckende Knötchen
Wenn du unter einer chronischen Prurigo leidest, können verschiedene systemische Erkrankungen die Ursache sein. Besonders internistische Erkrankungen spielen eine wichtige Rolle bei der Entstehung dieser Hautveränderungen. Der Juckreiz, der durch diese Grunderkrankungen ausgelöst wird, führt durch wiederholtes Kratzen zu den typischen knötchenartigen Hautveränderungen.
Zu den systemischen Erkrankungen, die eine chronsiche Prurigo begünstigen können, zählen unter anderem Lebererkrankungen. Bei bestimmten Lebererkrankungen können erhöhte Gallensäuren im Blut auftreten, die direkt auf der Haut Juckreiz auslösen können. Auch hämatologische Erkrankungen können mit chronischem Pruritus und der Entwicklung von chronischer Prurigo in Verbindung stehen. Interessanterweise gibt es sogar Fallberichte, die einen Zusammenhang zwischen Ovarialkarzinomen und der Entwicklung dieser Hauterkrankung beschreiben.
Der chronische Pruritus, der mit diesen systemischen Erkrankungen einhergeht, kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Bei moderaten bis schweren Formen belastet er die Betroffenen erheblich und kann die Lebensqualität deutlich reduzieren [4]. Besonders quälend ist nächtlicher Juckreiz, der zu Schlafstörungen führt und in der Folge Müdigkeit, Abgeschlagenheit und sogar Depressionen verursachen kann [4]. Daher ist es wichtig, bei anhaltenden Symptomen ärztlichen Rat einzuholen, um die zugrunde liegende Ursache zu identifizieren.
Neurodermitis und andere Hauterkrankungen als Risikofaktoren
Neben systemischen Erkrankungen können auch primäre Hauterkrankungen wie Neurodermitis oder atopisches Ekzem das Risiko für die Entwicklung einer chronischen Prurigo erhöhen. Menschen mit Atopie oder atopischer Dermatitis sind aufgrund ihrer Prädisposition für Juckreiz besonders anfällig für die Entwicklung dieser chronischen Hauterkrankung [5]. Der bei diesen Erkrankungen auftretende Juckreiz kann den Teufelskreis aus Jucken und Kratzen in Gang setzen, der letztendlich zur Bildung der charakteristischen Läsionen führt.
Bei entzündlichen Hauterkrankungen spielen bestimmte Botenstoffe eine zentrale Rolle bei der Entstehung von Juckreiz. Besonders die Interleukine (IL) 4, 13 und 31 sind bei pruritischen Erkrankungen von großer Bedeutung. Diese Entzündungs- und juckreizfördernden Botenstoffe aktivieren Nervenzellen in der Haut und verstärken das Juckreizempfinden. Zudem kann die Hautbarriere gestört sein, was die Haut anfälliger für Reize und Infektionen macht. Bakterien wie Staphylococcus aureus können dann eine molekulare Kettenreaktion auslösen, die zu unerträglichem Juckreiz führt [6]. Dies erklärt, warum Hautinfektionen die Symptome von chronischer Prurigo oft verschlimmern können.
Medikamente und ihre Rolle bei der chronsichen Prurigo Symptomatik
Bestimmte Medikamente können ebenfalls Juckreiz auslösen oder verstärken und dadurch zur Entwicklung von chronsicher Prurigo beitragen. Substanzen wie Opioide können direkt pruritogen wirken oder die Wirkung anderer juckreizvermittelnder Faktoren verstärken [2]. Es ist daher wichtig, bei der Diagnose einer chronsichen Prurigo auch die Medikamentenanamnese zu berücksichtigen.
Interessanterweise können einige Medikamente, die für andere Zwecke entwickelt wurden, auch bei der Behandlung von chronsicher Prurigo wirksam sein. Dupilumab, ein Interleukin-4-Rezeptor-alpha-Antikörper, ist mittlerweile für die Therapie der chronischen Prurigo zugelassen und bietet vielen Betroffenen neue Hoffnung auf Linderung ihrer Beschwerden [7]. Auch Thalidomid hat sich beispielsweise bei einigen juckreizassoziierten Dermatosen als wirksam erwiesen [2]. Neuere Therapieansätze zielen auf die Blockade spezifischer Rezeptoren oder Botenstoffe ab. So könnte ein PAR1-Blocker als Grundlage für Cremes oder Tabletten bei juckenden Hauterkrankungen dienen, die mit einem Ungleichgewicht des Hautmikrobioms einhergehen [6].
Der Juck-Kratz-Zyklus: Wie Pruritus zur Hautkrankheit führt
Bei der chronischen Prurigo spielt der sogenannte Juck-Kratz-Zyklus eine entscheidende Rolle. Dieser Teufelskreis beginnt mit einem anfänglichen Juckreiz, der zum Kratzen verleitet. Das fortwährende oder starke Kratzen schädigt die Haut, wodurch Entzündungen aufrechterhalten oder verstärkt werden. Diese Entzündungen fördern wiederum den Juckreiz, was zu weiterem Kratzen führt. So entsteht ein Circulus vitiosus, der sich häufig zu einem täglichen Ritual mit automatischem oder unbewusstem Kratzverhalten entwickelt [8]. Besonders bei Menschen mit chronsicher Prurigo ist dieser Mechanismus stark ausgeprägt und führt zu den charakteristischen Hautveränderungen.
Wie Kratzen die Haut verändert und den Juckreiz verstärkt
Wiederholtes Kratzen spielt eine zentrale Rolle bei der Entstehung der juckenden Knoten bei der chronischen Prurigo. Wenn du regelmäßig an derselben Stelle kratzt, verdickt sich die Haut als Schutzreaktion. Diese Verdickung führt zur Bildung der typischen knotenartige Hautveränderungen, die besonders häufig an den Streckseiten der Arme und Beinen auftreten. Die Läsionen können sich im Laufe der Zeit verändern und zu atrophen Hautbereichen, Einrissen und sogar Depigmentierungen führen.
Der chronische Juckreiz und das wiederholte Kratzen führen nicht nur zu sichtbaren Hautveränderungen, sondern auch zu neurologischen Veränderungen. Die Nervenzellen von Menschen mit chronischem Juckreiz sind viel stärker verzweigt als bei gesunden Personen. Weil die Neuronen permanent von Botenstoffen und Entzündungszellen aktiviert werden, sprießen immer mehr Verzweigungen [7]. Diese Veränderungen führen zu einer Sensibilisierung des Nervensystems, wodurch die Reizschwelle für Juckreiz sinkt [7]. Das bedeutet: Selbst leichte Reize, die normalerweise keinen Juckreiz auslösen würden, können bei Betroffenen starke Juckreizempfindungen hervorrufen.
Durch diesen Sensibilisierungsprozess reagierst du möglicherweise überempfindlich auf leichte Reize, die normalerweise keinen Juckreiz auslösen. Dieses Phänomen wird als Alloknesis bezeichnet und ist vergleichbar mit dem unangenehmen Gefühl, das viele Menschen verspüren, wenn ein Wollpullover auf ihrer Haut reibt [6]. Diese hyperaktive Reaktion tritt häufig bei Menschen mit chronisch juckenden Hauterkrankung wie chronsicher Prurigo auf und kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen.
Wenn Bakterien den Juckreiz verstärken: Infektionen als Risikofaktor bei chronsicher Prurigo
Bakterielle Infektionen können eine wichtige Rolle bei der Entstehung und Verschlimmerung bei chronischer Prurigo spielen. Besonders Staphylococcus aureus kann den Juckreiz im Alleingang verursachen, indem es eine molekulare Kettenreaktion in Gang setzt, die zu unerträglichem Juckreiz führt. Durch das wiederholte Kratzen entstehen kleine Verletzungen in der Haut, die eine Eintrittspforte für Bakterien darstellen. Diese Hautschäden können sich zunehmend ausbreiten und den Zustand verschlimmern.
Interessanterweise könnte der durch Staphylococcus aureus verursachte starke Juckreiz dem Keim einen Überlebensvorteil bieten. Wissenschaftler:innen vermuten, dass der Juck-Kratz-Zyklus die Ausbreitung der Mikroben auf entfernte Körperstellen und auf nicht infizierte Personen ermöglichen könnte [6]. Dies erklärt, warum die Behandlung von bakteriellen Infektionen ein wichtiger Bestandteil der chronsichen Prurigo Therapie sein kann. Künftig könnten spezielle PAR1-Blocker als Grundlage von Cremes oder Tabletten bei juckenden Hauterkrankung dienen, die mit einem Ungleichgewicht des Hautmikrobioms einhergehen, wie es bei Prurigo nodularis der Fall ist.
Immunsystem und Entzündungsprozesse bei chronischem Juckreiz
Das Immunsystem spielt eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung und Aufrechterhaltung von chronischer Prurigo. Bei dieser seltenen entzündlichen Hautkrankheit kommt es zu komplexen Wechselwirkungen zwischen dem Immunsystem und dem Nervensystem. Die Interaktion zwischen kutanen Nervenendigungen und umliegenden Zellen wird durch verschiedene Botenstoffe vermittelt, darunter Zytokine und Chemokine sowie deren Rezeptoren [8]. Diese Mediatoren sind nicht nur für die Auslösung von Juckreiz verantwortlich, sondern auch für die Entstehung von Entzündungsreaktionen.
Besonders relevant sind die Interleukine (IL) 4, 13 und 31, die bei entzündlichen juckreizfördernden Prozessen eine zentrale Rolle spielen [8]. Diese Botenstoffe aktivieren spezifische Rezeptoren auf Nervenzellen und verstärken dadurch das Juckreizempfinden. Gleichzeitig fördern sie Entzündungsreaktionen in der Haut, die wiederum den Juckreiz verstärken können. Die freien Nervenendigungen in der Epidermis setzen zudem Neuropeptide wie Substanz P und Calcitonin-gene related peptide (CGRP) frei [8]. Diese Neuropeptide können Mastzellen zur Freisetzung von Histamin anregen, was den Juckreiz weiter verstärkt.
Neben Histamin gibt es mittlerweile andere bekannte Mediatoren, die direkt an den Nervenfasern Juckreiz auslösen können, darunter Vanilloide wie Capsaicin, Tryptase, Interleukin 6 oder Endothelin [3]. Auch Prostaglandine und Bradykinin können die Nervenfasern sensibilisieren und die Empfindlichkeit der Nervenfasern gegenüber Histamin erhöhen [3]. Dies erklärt, warum Antihistaminika bei vielen Menschen mit chronischer Prurigo nur begrenzt wirksam sind, da Histamin bei dieser Krankheit oft nur eine untergeordnete Rolle spielt.
Therapie: Dupilumab und andere Behandlungsansätze
Die Behandlung einer chronischen Prurigo zielt in erster Linie darauf ab, den Juck-Kratz-Zyklus zu durchbrechen und die Linderung des Juckreizes zu erreichen. In den letzten Jahren wurden neue Therapieoptionen entwickelt, die gezielt auf die immunologischen Prozesse einwirken, die bei dieser Krankheit eine Rolle spielen. Besonders vielversprechend sind dabei Biologika, die spezifische Botenstoffe oder deren Rezeptoren blockieren.
Dupilumab, ein Interleukin-4-Rezeptor-alpha-Antikörper, ist mittlerweile für die Therapie der chronischen Prurigo zugelassen. Dieses Biologikum blockiert die Signalwege von IL-4 und IL-13, zwei wichtigen entzündungs- und juckreizfördernden Botenstoffen. Dadurch kann es den chronischen Juckreiz lindern und die Bildung neuer Knoten auf der Haut verhindern. Neben Dupilumab haben sich auch andere Wirkstoffe als hilfreich erwiesen. Thalidomid beispielsweise hat sich bei einigen juckreizassoziierten Dermatosen als wirksam gezeigt. Auch Immunsuppressiva und Calcineurininhibitoren können in manchen Fällen zur Linderung beitragen. Bei einer chronischen Prurigo, deren genauen Ursachen nicht vollständig geklärt sind, kann eine Kombination verschiedener Behandlungsansätze notwendig sein, um die Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.
Referenzen
[1] https://www.springermedizin.de/chronische-prurigo/pruritus/eine-unerwartete-entdeckung-bei-einer-patientin-mit-chronischer-/24617378
- „Die CPG (zuvor als Prurigo nodularis bezeichnet) ist eine chronische Dermatose, die verschiedene Ursachen haben kann, in vielen Fällen bleibt die zugrunde liegende Ätiologie jedoch ungeklärt.“
[2] https://www.aerzteblatt.de/archiv/juckreiz-eine-diagnostische-und-therapeutische-crux-74d58b23-377f-4bee-93b4-63815611fddf
- „Prurigoerkrankungen […] entstehen häufig durch andauerndes Kratzen bei Juckreiz durch internistische Erkrankungen.“
- „Substanzen, wie Opioide, können ebenfalls Juckreiz induzieren oder Stimuli potenzieren, die pruritogen wirken können“
- „Thalidomid hat sich bei einigen Hauterkrankungen als wirksam erwiesen, insbesondere auch bei juckreizassoziierten Dermatosen, wie Prurigo nodularis“
[3] https://www.aerzteblatt.de/archiv/chronischer-pruritus-eine-interdisziplinaere-diagnostische-und-therapeutische-herausforderung-0f29d73c-a321-4414-b0f8-67bd6030b2f5
- „Chronischer, generalisierter oder lokalisierter Pruritus ist ein Warnsymptom für eine zugrunde liegende Erkrankung.“
- „Häufig besteht nicht nur eine Erkrankung, sondern verschiedene Kofaktoren treffen zusammen und verursachen oder begünstigen Pruritus.“
- „Histamin galt lange als einziger Mediator, der direkt pruritogen an den Nozizeptoren wirkt. Mittlerweile sind andere Mediatoren beschrieben worden, die direkt an den Nervenfasern Pruritus auslösen können, unter anderem Vanilloide wie Capsaicin, Tryptase, Interleukin 6 oder Endothelin“
- „Prostaglandine und Bradykinin sensibilisieren die Nervenfasern und erniedrigen die Reizschwelle für Histamin.“
[4] https://www.springermedizin.de/hauterscheinungen-bei-internistischen-krankheiten/pruritus/systemischer-pruritus-was-gibt-es-neues-in-diagnostik-und-therap/23223734
- „Chronischer Pruritus kann mild und tolerabel sein, aber auch moderate bis schwere Formen annehmen. Moderate bis schwerwiegende Intensitäten belasten die betroffenen Patienten häufig sehr und können deren Lebensqualität deutlich reduzieren.“
- „Vor allem quälender nächtlicher Pruritus kann gravierenden Schlafmangel verursachen, der Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Depression und sogar Selbstmordgedanken zur Folge haben kann.“
[5] https://www.msdmanuals.com/de/profi/erkrankungen-der-haut/dermatitis/lichen-simplex-chronicus
- „Patienten mit Atopie oder atopischer Dermatitis sind aufgrund ihrer Prädisposition für Juckreiz besonders anfällig.“
[6] https://www.netdoktor.de/news/neurodermitis-wie-bakterien-schweren-juckreiz-ausloesen/schweren-juckreiz-ausloesen/
- „Staphylococcus aureus verursacht den Juckreiz demnach im Alleingang, indem es eine molekulare Kettenreaktion in Gang setzt, die zu unerträglichem Juckreiz führt.“
- „Künftig könnte der PAR1-Blocker als Grundlage von Cremes oder Tabletten bei juckenden Hauterkrankungen dienen, die mit einem Ungleichgewicht des Hautmikrobioms einhergehen. Dazu gehören neben Neurodermitis auch Psoriasis und Prurigo nodularis.“
- „Außerdem reagierten Tiere auch überempfindlich auf leichte Reize, die normalerweise keinen Juckreiz auslösen. Das sei vergleichbar mit dem Gefühl, das viele Menschen verspüren, wenn ein Wollpullover auf ihrer Haut reibt. Diese hyperaktive Reaktion nennt man in der Medizin Alloknesis. Sie tritt häufig bei Patienten und Patientinnen mit chronisch juckenden Hauterkrankungen auf.“
- „Dass Staphylococcus aureus starken Juckreiz verursacht, könnte dem Keim einen Überlebensvorteil bieten, mutmaßen die Forschenden: „Der Juck-Kratz-Zyklus könnte die Ausbreitung der Mikroben auf entfernte Körperstellen und auf nicht infizierte Wirte ermöglichen.“
[7] https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2024/11/19/neue-therapieoptionen-bei-chronischem-juckreiz
- “Hierzu zählt Dupilumab (Dupixent®), ein Interleukin-4-Rezeptor-alpha-Antikörper, der unter anderem für die Therapie der atopischen Dermatitis und der Prurigo nodularis (Dermatose mit juckenden Knötchen) zugelassen ist.”
- „Die Nervenzellen von Patienten mit chronischem Juckreiz sind viel stärker verzweigt als bei gesunden Menschen. Weil die Neuronen permanent von Botenstoffen und Entzündungszellen aktiviert werden, sprießen immer mehr Verzweigungen.“
- „Ein Juck-Kratz-Zyklus entsteht und es kommt zu Sensibilisierungsprozessen in der Haut sowie im peripheren und zentralen Nervensystem.“
[8] https://www.pharmazeutische-zeitung.de/teufelskreis-aus-jucken-und-kratzen/
- „Fortwährendes oder starkes Kratzen schädigt die Haut, wodurch Entzündungen aufrechterhalten oder verstärkt werden, die wiederum Pruritus fördern. Somit entsteht ein Circulus vitiosus (Juck-Kratz-Zirkel), der nicht selten in einem täglichen Ritual mit automatischem oder unbewusstem Kratzverhalten mündet“
- „Bei der Interaktion kutaner Nervenendigungen und umliegender Zellen müssen auch Zytokine und Chemokine sowie deren Rezeptoren mit einbezogen werden. In jüngster Zeit haben diese Mediatoren an Bedeutung gewonnen – nicht nur bei der Auslösung von Pruritus, sondern auch bei Entzündungsreaktionen.“
- „Klinisch besonders relevant sind die Interleukine (IL) 4, 13 und 31, die bei entzündlichen pruritischen Erkrankungen eine zentrale Rolle spielen.“
- „Diese Neuriten interagieren sehr eng mit epidermalen Keratinozyten sowie Entzündungszellen in der Haut, zum Beispiel Mastzellen. Dabei werden von den freien Nervenendigungen in der Epidermis Neuropeptide wie Substanz P (SP) und Calcitonin-gene related peptide (CGRP) sezerniert.“