Hautpflege bei Chronischer Prurigo: Wirksame Strategien gegen chronischen Juckreiz

Was ist chronische Prurigo und wie entsteht der Juckreiz-Kratz-Zyklus?

Die chronische Prurigo ist eine chronische Hauterkrankung, die durch extrem starken, anhaltenden Juckreiz gekennzeichnet ist. Sie gilt als „Maximalvariante“ unter den Pruritus-Erkrankungen. Der quälende Teufelskreis entsteht, wenn der intensive Juckreiz zum Kratzen verleitet, wodurch charakteristische Knötchen und Papeln entstehen. Diese jucken wiederum stark und verschlimmern die Symptome weiter. Eine geschwächte Hautbarriere verstärkt diesen Kreislauf zusätzlich, da sie mehr Feuchtigkeit verliert und empfindlicher auf Reize reagiert.

Welche Rolle spielt die Hautbarriere bei chronischer Prurigo?

Bei der chronischen Prurigo ist Deine Hautbarriere oft geschwächt. Diese äußerste Schutzschicht hat normalerweise die Aufgabe, Feuchtigkeit zu bewahren und schädliche Umwelteinflüsse abzuwehren. Eine intakte Hautbarriere verhindert den Eintritt von Reizstoffen und Allergenen, die Entzündungen auslösen können. Auch bestimmte Bakterien wie Staphylococcus aureus können auf geschädigter Haut den Juckreiz verstärken. Nur durch eine konsequente Stärkung der Hautbarriere kannst Du den Teufelskreis aus Juckreiz und Kratzen durchbrechen.

Welche Inhaltsstoffe sind besonders wirksam bei der Behandlung von chronischer Prurigo?

Besonders wirksame Inhaltsstoffe sind:

  • Urea (Harnstoff) in Konzentrationen zwischen 5 und 10 % für intensive Feuchtigkeit
  • Ceramide zur Wiederherstellung der gestörten Hautbarriere
  • Lokalanästhetika oder Menthol für unmittelbare Juckreizlinderung
  • Capsaicin (0,025 bis 0,075 %), das bei regelmäßiger Anwendung die Substanz-P-Speicher der Nervenfasern entleert
  • Polidocanol in Kombination mit anderen Anti-Juckreiz-Substanzen

Wie sollte die tägliche Pflegeroutine bei chronischer Prurigo aussehen?

Eine wirksame Pflegeroutine beginnt mit einer sanften Reinigung mit lauwarmen Wasser und pH-neutralen, parfümfreien Produkten. Direkt nach der Reinigung, wenn die Haut noch leicht feucht ist, solltest Du Pflegeprodukte mit feuchtigkeitsspendenden und rückfettenden Eigenschaften auftragen. Im Laufe des Tages solltest Du Deine Haut bei Bedarf erneut eincremen, besonders nach dem Händewaschen. Bei akutem Juckreiz können kühlende Anwendungen schnelle Linderung verschaffen. Vor dem Schlafengehen ist eine besonders intensive Pflege wichtig, da der Juckreiz nachts oft zunimmt.

Welche Inhaltsstoffe sollten bei chronischer Prurigo vermieden werden?

Bei chronischer Prurigo solltest Du folgende Inhaltsstoffe meiden:

  • topische Antihistaminika (können irritierend wirken)
  • Parfüms und Duftstoffe
  • Alkohol in hoher Konzentration
  • Konservierungsstoffe wie Parabene
  • aggressive Tenside in Reinigungsprodukten
  • Farbstoffe
  • ätherische Öle
  • Glykolsäure und andere AHAs

Welche speziellen Behandlungsmöglichkeiten gibt es für stark betroffene Hautareale?

Für besonders stark betroffene Hautareale mit ausgeprägten Knoten reicht die Basispflege oft nicht aus. Hier können helfen:

  • Capsaicin in höherer Konzentration (unter ärztlicher Aufsicht)
  • topische Calcineurininhibitoren, die entzündungs- und juckreizfördernde Botenstoffe hemmen
  • intensive Feuchtigkeitspflege mit speziellen Urea- und Ceramid-haltigen Produkten
  • Kühlung der betroffenen Areale bei akutem Juckreiz
  • bei schweren Verläufen auch systemische Behandlungen wie IL31-Inhibitor Nemolizumab oder IL4/IL13-Hemmer Dupilumab

Wie kann die richtige Hautpflege die Lebensqualität bei einer chronischen Prurigo verbessern?

Die richtige Hautpflege kann Deine Lebensqualität deutlich verbessern, indem sie den Juckreiz lindert und den Teufelskreis aus Jucken und Kratzen durchbricht. Durch regelmäßige Anwendung rehydratisierender und rückfettender Pflegeprodukte stärkst Du Deine Hautbarriere. Emollienzien mit Urea oder Ceramiden, kühlende Anwendungen und atmungsaktive Kleidung tragen zur Symptomlinderung bei. Eine konsequente abendliche Pflegeroutine kann Dir helfen, besser zu schlafen. Mit den richtigen Produkten und einer angepassten Routine kannst Du trotz dieser belastenden Erkrankung eine spürbare Verbesserung Deiner Lebensqualität erreichen.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Die chronische Prurigo ist eine chronische Hauterkrankung mit extrem starkem Juckreiz, die einen Teufelskreis aus Jucken und Kratzen verursacht, wodurch charakteristische Knötchen und Papeln entstehen, die wiederum den Juckreiz verstärken.
  • Eine konsequente Hautpflege mit feuchtigkeitsspendenden und rückfettenden Produkten bildet die unverzichtbare Basis jeder erfolgreichen Therapie, da sie die gestörte Hautbarriere stärkt und den Juckreiz-Kratz-Zyklus unterbricht.
  • Besonders wirksame Inhaltsstoffe bei der Behandlung von chronischer Prurigo sind Urea (5-10 %), Ceramide, Polidocanol, Menthol und Capsaicin, während Duftstoffe, Alkohol, Parabene und topische Antihistaminika vermieden werden sollten.
  • Eine optimale tägliche Pflegeroutine umfasst sanfte Reinigung mit pH-neutralen Produkten, mehrmaliges Eincremen mit speziellen Pflegeprodukten (besonders nach dem Waschen), kühlende Anwendungen bei akutem Juckreiz und eine intensive Nachtpflege.
  • Bei schweren Verläufen können neben der topischen Therapie auch systemische Behandlungsmöglichkeiten wie der IL31-Inhibitor Nemolizumab oder der IL4/IL13-Hemmer Dupilumab eingesetzt werden, die den Juckreiz signifikant reduzieren können.

Optimale Hautpflege als Basis für die Therapie einer chronischen Prurigo

Wenn du unter einer chronischen Prurigo leidest, kennst du wahrscheinlich den quälenden Teufelskreis aus intensivem Juckreiz und Kratzen nur zu gut. Diese chronische Hauterkrankung gilt unter den Pruritus-Erkrankungen als „Maximalvariante“ mit extrem starkem, anhaltendem Juckreiz, der zum ständigen Kratzen verleitet [1]. Dadurch entstehen charakteristische knotenartige Hautveränderungen und Papeln, die wiederum stark jucken und die Symptome weiter verschlimmern [1]. Eine konsequente und durchdachte Hautpflege bildet die unverzichtbare Basis jeder erfolgreichen Therapie und kann deine Lebensqualität spürbar verbessern. Laut aktueller S2k-Leitlinie ist die richtige Hautpflege ein wesentlicher Bestandteil des abgestuften Behandlungskonzepts bei chronischem Juckreiz [1].

Warum die Hautbarriere bei chronischem Pruritus besonders wichtig ist

Bei einer chronischen Prurigo ist deine Hautbarriere oft geschwächt. Diese äußerste Schutzschicht deiner Haut hat normalerweise die wichtige Aufgabe, Feuchtigkeit zu bewahren und schädliche Umwelteinflüsse abzuwehren. Wenn diese Barriere gestört ist, verliert deine Haut schneller Feuchtigkeit, wird trocken und empfindlicher für Reize, die den Juckreiz verstärken können. Die trockene Haut sendet dann vermehrt Signale an dein Gehirn, was den Drang zu kratzen erhöht.

Eine intakte Hautbarriere ist besonders wichtig, weil sie den Eintritt von Reizstoffen und Allergenen verhindert, die Entzündungen auslösen können. Bei chronischer Prurigo können sogar bestimmte Bakterien wie Staphylococcus aureus auf der Haut den Juckreiz verschlimmern, indem sie eine molekulare Kettenreaktion in Gang setzen [2]. Eine gesunde Hautbarriere hilft, das Gleichgewicht des Hautmikrobioms zu bewahren und so Prozesse, die Juckreiz auslösen können, zu reduzieren.

Die ständigen Hautläsionen durch das Kratzen führen zu den typischen Knoten und Papeln, die das Erscheinungsbild der chronischen Prurigo prägen. Diese Hautveränderungen jucken wiederum extrem stark und verleiten zum weiteren Kratzen. Nur durch eine konsequente Stärkung der Hautbarriere kannst du diesen Teufelskreis durchbrechen und die Symptome deiner Erkrankung lindern. Eine gesunde Hautbarriere ist somit der Schlüssel zur Verbesserung deiner Lebensqualität bei dieser belastenden chronischen Hautkrankheit.

So stärkt regelmäßige Hautpflege deine Abwehr und lindert die Symptome

Eine regelmäßige und durchdachte Hautpflege kann den Juckreiz bei einer chronischen Prurigo deutlich lindern. Durch die konsequente Anwendung feuchtigkeitsspendender und rückfettender Pflegeprodukte stärkst du deine Hautbarriere und unterbrichst den Juckreiz-Kratz-Zyklus. Diese Basispflege ist nicht nur eine Ergänzung, sondern ein fundamentaler Bestandteil der Gesamttherapie, der die Wirksamkeit anderer Behandlungsmaßnahmen unterstützt und verbessert.

Die optimale Basispflege der Haut bei einer chronischen Prurigo umfasst mehrere wichtige Aspekte [3]:

  • feuchtigkeitsspendende Produkte: Verwende regelmäßig Emollienzien mit Urea (Harnstoff) oder Ceramid-Zusätzen, die sich besonders bei Hauttrockenheit bewährt haben
  • kühlende Anwendungen: Lotionen und Cremes mit kühlender Wirkung oder kühle, feuchte Umschläge können den Juckreiz unmittelbar lindern
  • atmungsaktive Kleidung: Trage leichte Kleidung aus Baumwolle, die deine Haut nicht zusätzlich reizt und Schwitzen reduziert
  • konsequente Anwendung: Nur durch regelmäßige Pflege mehrmals täglich kannst du langfristige Verbesserungen erzielen

Tipps für deine tägliche Pflegeroutine

Eine wirksame Pflegeroutine bei einer chronischen Prurigo sollte auf deine individuellen Bedürfnisse abgestimmt sein und konsequent durchgeführt werden. Beginne deinen Tag mit einer sanften Reinigung. Verwende lauwarmes (nicht heißes) Wasser und pH-neutrale, parfümfreie Reinigungsprodukte, die deine Haut nicht zusätzlich austrocknen. Vermeide langes Duschen oder Baden, da dies die Hautbarriere weiter schwächen kann.

Direkt nach der Reinigung, wenn deine Haut noch leicht feucht ist, ist der ideale Zeitpunkt für das Auftragen deiner Pflegeprodukte. Wähle Cremes oder Lotionen mit feuchtigkeitsspendenden und rückfettenden Eigenschaften. Produkte mit Urea oder Ceramiden haben sich besonders bewährt, da sie die Hautbarriere stärken und Feuchtigkeit in der Haut halten [4]. Trage die Pflegeprodukte großzügig auf und massiere sie sanft ein, ohne zu reiben oder Druck auszuüben.

Im Laufe des Tages solltest du deine Haut bei Bedarf erneut eincremen, besonders nach dem Händewaschen oder wenn du Juckreiz verspürst. Halte dafür kleine Tuben deiner Pflegeprodukte griffbereit. Bei akutem Juckreiz können kühlende Anwendungen wie feuchte Umschläge oder spezielle kühlende Lotionen schnelle Linderung verschaffen [3]. Vermeide es, zu kratzen, auch wenn der Drang noch so stark ist – stattdessen kannst du die juckende Stelle sanft mit der flachen Hand klopfen oder kühlen.

Vor dem Schlafengehen ist eine besonders intensive Pflege wichtig, da der Juckreiz nachts oft zunimmt und Schlafstörungen verursachen kann. Trage eine reichhaltige Nachtcreme oder -salbe auf, die über Nacht einwirken kann. Bei stark betroffenen Stellen können spezielle Wirkstoffe wie Polidocanol oder Menthol den Juckreiz zusätzlich lindern [4]. Trage lockere, atmungsaktive Nachtwäsche aus Baumwolle und sorge für ein kühles Schlafzimmer, da Wärme den Juckreiz verstärken kann. Eine konsequente abendliche Pflegeroutine kann dir helfen, besser zu schlafen und den Teufelskreis aus Juckreiz und Kratzen zu durchbrechen.

Wirksame Produkte zur Behandlung einer chronischen Prurigo

Bei der Behandlung einer chronischen Prurigo spielen spezielle Pflegeprodukte mit speziellen Inhaltsstoffen eine entscheidende Rolle. Die richtige Auswahl kann den quälenden Juckreiz deutlich reduzieren und die Symptome dieser chronischen Erkrankung lindern. Während medikamentöse Therapieoptionen oft im Vordergrund stehen, bilden wirksame topische Produkte die Basis für eine erfolgreiche Behandlung im Alltag. Mit den richtigen Inhaltsstoffen kannst du die Barrierefunktion deiner Haut stärken und so die Lebensqualität trotz dieser belastenden Hautkrankheit spürbar verbessern.

Welche Lebensmittel können Symptome verbessern oder verschlechtern?

Das Leben mit einer chronischen Prurigo stellt dich täglich vor Herausforderungen. Der chronische Juckreiz und die charakteristischen Knötchen können deinen Alltag stark beeinträchtigen und zu erheblicher seelischer Belastung führen. Während die medizinische Therapie die Grundlage der Behandlung bildet, spielt bei chronischen Hauterkrankungen wie der chronischen Prurigo auch die Ernährung eine wichtige unterstützende Rolle. Was du isst, kann Entzündungsprozesse in deinem Körper entweder fördern oder hemmen – und damit direkten Einfluss auf die Intensität deines Pruritus nehmen.

Diese Inhaltsstoffe lindern Juckreiz bei chronischen Hauterkrankungen

Bei der Therapie einer chronischen Prurigo haben sich mehrere Inhaltsstoffe als besonders wirksam erwiesen, um den starken Juckreiz zu lindern. Urea (Harnstoff) ist einer der wichtigsten Bestandteile in Pflegeprodukten für diese chronische Hauterkrankung. In Konzentrationen zwischen 5 und 10 % spendet Urea intensive Feuchtigkeit und unterstützt die Regeneration der Haut. Bei höheren Konzentrationen (ab 10 %) wirkt es zusätzlich leicht schälend und kann so die Bildung der typischen Knötchen reduzieren, die das Hauptsymptom der chronischen Prurigo darstellen [4].

Ceramide sind ein weiterer essentieller Inhaltsstoff, der sich bei der Behandlung einer chronischen Prurigo bewährt hat. Diese natürlichen Bestandteile der Hautbarriere helfen, die gestörte Schutzfunktion wiederherzustellen und Feuchtigkeit in der Haut zu halten. Besonders in Kombination mit Urea können Ceramide die Beschwerden deutlich lindern und zur Verbesserung des Hautbildes beitragen. Für die unmittelbare Linderung des Juckreizes sind Lokalanästhetika oder Menthol in externen Anwendungen hilfreich: Sie blockieren die Reizweiterleitung und können dadurch die Beschwerden schnell reduzieren.

Ein besonders vielversprechender Wirkstoff ist Capsaicin, ein natürlicher Inhaltsstoff des Cayennepfeffers [3]. Bei regelmäßiger Anwendung in Konzentrationen von 0,025 bis 0,075 % entleert Capsaicin die Substanz-P-Speicher der Nervenfasern, die für die Übertragung des Juckreizes verantwortlich sind [3]. Dadurch wird der Juckreiz-Kreislauf unterbrochen, was bei verschiedenen Erkrankungen zu einer deutlichen Verbesserung führen kann. Auch spezielle Formulierungen mit omentalen Lipiden (10 %) in Kombination mit den Anti-Juckreiz-Substanzen Polidocanol, Stimutex und Palmitoylethanolamin haben in Studien eine signifikante Minderung des Juckreizes gezeigt.

Welche Pflegeprodukte deine Lebensqualität bei einer chronischen Prurigo verbessern

Die Auswahl der richtigen Pflegeprodukte kann einen entscheidenden Unterschied in der Behandlung einer chronischen Prurigo machen. Für die tägliche Basispflege eignen sich besonders Emollienzien – reichhaltige, rückfettende Cremes und Salben, die die Hautbarriere stärken. Achte dabei auf Produkte, die speziell für sehr trockene, zu Juckreiz neigende Haut entwickelt wurden und die oben genannten wirksamen Inhaltsstoffe enthalten. Besonders empfehlenswert sind:

  • Basis-Pflegecremes mit Urea: Diese sollten in verschiedenen Konzentrationen (5-10 % für den ganzen Körper, höhere Konzentrationen für stark betroffene Stellen) zur Verfügung stehen
  • ceramid-haltige Reparaturcremes: Ideal für die Nachtpflege, um die Hautbarriere während des Schlafs zu regenerieren
  • kühlende Gele oder Lotionen mit Menthol: Für die akute Linderung bei Juckreizattacken
  • Spezialprodukte mit Polidocanol: Wirken lokalanästhetisch und können den Juckreiz schnell reduzieren
  • capsaicin-haltige Präparate: Für die langfristige Therapie besonders hartnäckiger Stellen (nur unter ärztlicher Anleitung)

Für eine optimale Wirkung ist nicht nur die Zusammensetzung, sondern auch die richtige Anwendung entscheidend. Trage die Pflegeprodukte mehrmals täglich auf, besonders nach dem Waschen auf die noch leicht feuchte Haut. Bei stark juckenden Knötchen, die häufig an den Streckseiten der Arme und Beine auftreten, kann eine konsequente Pflegeroutine mit speziellen Produkten die Beschwerden deutlich reduzieren. Achte darauf, die Produkte sanft einzumassieren, ohne zu reiben oder Druck auszuüben, um die empfindliche Haut nicht zusätzlich zu reizen.

Inhaltsstoffe, die du bei Neurodermitis und chronischer Prurigo meiden solltest

Bei chronischer Prurigo und anderen juckenden Hauterkrankungen wie Neurodermitis oder atopischer Dermatitis ist es ebenso wichtig zu wissen, welche Inhaltsstoffe du vermeiden solltest. Topische Antihistaminika, die früher häufig zur Behandlung von Juckreiz eingesetzt wurden, gelten mittlerweile als umstritten. Aufgrund ihrer potenziell irritierenden Wirkung werden sie für die lokale Therapie nicht mehr empfohlen [3]. Sie können die Symptome in manchen Fällen sogar verschlimmern und die Beeinträchtigung durch die Erkrankung verstärken.

Weitere Inhaltsstoffe, die bei einer chronischen Prurigo gemieden werden sollten:

  • Parfüms und Duftstoffe: Können Irritationen auslösen und den Juckreiz verschlimmern
  • Alkohol in hoher Konzentration: Trocknet die Haut zusätzlich aus
  • Konservierungsstoffe wie Parabene: Häufig Auslöser von Kontaktallergien
  • aggressive Tenside in Reinigungsprodukten: Schädigen die Hautbarriere
  • Farbstoffe: Können allergische Reaktionen hervorrufen
  • ätherische Öle: Trotz natürlichem Ursprung oft reizend für empfindliche Haut
  • Glykolsäure und andere AHAs: Können bei entzündlicher Haut brennen und reizen

Stattdessen solltest du auf hypoallergene, parfümfreie Produkte setzen, die speziell für empfindliche, zu Juckreiz neigende Haut entwickelt wurden. Die psychologische Belastung durch eine chronische Prurigo ist erheblich – umso wichtiger ist es, keine zusätzlichen Reizfaktoren durch ungeeignete Pflegeprodukte zu schaffen. Achte auf Produkte, die dermatologisch getestet und für atopische Haut geeignet sind.

Spezielle Behandlungsmöglichkeiten für stark betroffene Hautareale

Für besonders stark betroffene Hautareale mit ausgeprägten Knoten auf der Haut reicht die Basispflege oft nicht aus. Hier kommen spezielle Behandlungsmöglichkeiten zum Einsatz, die gezielt auf die knotenartigen Hautveränderungen wirken. Eine bewährte Methode ist die Anwendung von Capsaicin in höherer Konzentration. Nach wiederholter lokaler Anwendung werden die Substanz-P-Speicher der Nervenfasern entleert, sodass der Juckreiz deutlich reduziert wird. Die Anwendung sollte jedoch unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, da es anfänglich zu einem brennenden Gefühl kommen kann.

Bei stark ausgeprägten Symptomen werden häufig topische Calcineurininhibitoren eingesetzt. Diese hemmen entzündungs- und juckreizfördernde Botenstoffe und können so zur Linderung des Juckreizes beitragen. Im Gegensatz zu Kortikosteroiden verursachen sie keine Hautverdünnung und eignen sich daher auch für die Langzeitanwendung. Für besonders hartnäckige Fälle von chronischer Prurigo wird oft eine Kombination aus verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten empfohlen:

  1. intensive Feuchtigkeitspflege mit speziellen Urea- und Ceramid-haltigen Produkten als Basis
  2. gezielte Behandlung der Knötchen mit wirkstoffhaltigen Präparaten
  3. Kühlung der betroffenen Areale bei akutem Juckreiz
  4. Entspannungstechniken wie autogenes Training oder progressive Muskelentspannung zur Reduktion des Juckreizempfindens

Neben der topischen Therapie können bei schweren Verläufen auch systemische Behandlungsmöglichkeiten und Biologika zum Einsatz kommen. Neuere Forschungen zeigen vielversprechende Ergebnisse mit dem IL31-Inhibitor Nemolizumab, der eine deutlich Juckreiz-senkende Wirkung bei chronischer Prurigo bewiesen hat [4]. Auch der IL4/IL13-Hemmer Dupilumab kann den Juckreiz signifikant reduzieren [4]. Diese Therapieoptionen werden in der Regel dann eingesetzt, wenn topische Behandlungen nicht ausreichend wirksam sind. Die Behandlung der Erkrankung erfordert oft Geduld und eine Kombination verschiedener Ansätze. Die genauen Ursachen von chronischer Prurigo sind noch nicht vollständig geklärt, was die Therapie komplex macht. Mit einer konsequenten Pflegeroutine und den richtigen Produkten kannst du dein alltägliches Wohlbefinden deutlich verbessern. Vergiss nicht: Du bist mit dieser Herausforderung nicht allein, und es

Referenzen

[1] https://www.pharmazeutische-zeitung.de/dupilumab-lindert-massiven-juckreiz-145308/

  • „Prurigo nodularis gilt unter unter den Pruritus-Erkrankungen als »Maximalvariante«. Der extrem starke, anhaltende Juckreiz verleitet die Betroffenen zu intensivem permanenten Kratzen.“
  • „Die ständigen Hautläsionen führen zu Knoten und Papeln, die wiederum extrem jucken und der chronisch-entzündlichen Hauterkrankung den Namen gegeben haben.“
  • „Die Therapie erfolgt abgestuft gemäß der S2k-Leitline zur Diagnostik und Therapie des chronischen Pruritus. Diese sieht – neben der Hautpflege – zunächst topische Therapien, unter anderem mit Corticosteroiden, Lokalanästhetika und Calcineurin-Inhibitoren sowie die UV-Phototherapie vor.”

[2] https://www.netdoktor.de/news/neurodermitis-wie-bakterien-schweren-juckreiz-ausloesen/

  • „Staphylococcus aureus verursacht den Juckreiz demnach im Alleingang, indem es eine molekulare Kettenreaktion in Gang setzt, die zu unerträglichem Juckreiz führt.“

[3] https://www.aerzteblatt.de/archiv/juckreiz-eine-diagnostische-und-therapeutische-crux-74d58b23-377f-4bee-93b4-63815611fddf

  • „Juckreiz jeglicher und auch unbekannter Ursache kann durch einige Allgemeinmaßnahmen, wie regelmäßige Hautpflege mit rehydratisierenden und rückfettenden Externa sowie leichte Kleidung, vorzugsweise aus Baumwolle, gemildert werden“
  • „Zur Lokalbehandlung des Juckreizes eignen sich neben einer sorgfältigen Hautpflege kühlende Lotionen und Cremes oder kühle, feuchte Umschläge.“
  • „Capsaicin, ein Inhaltsstoff des Cayennepfeffers, hat sich bei unterschiedlichen pruritusassoziierten Erkrankungen zur Linderung des Juckreizes bewährt“
  • „Nach wiederholter, lokaler Anwendung von 0,025 bis 0,075 Prozent Capsaicincreme werden konsekutiv die Substanz-P-Speicher der C-Nervenfasern entleert, sodass kein Juckreiz ausgelöst werden kann.“
  • „Die Wirksamkeit topischer Antihistaminika ist umstritten. Aufgrund ihrer irritierenden Wirkung sollten sie zur Lokalbehandlung nicht mehr eingesetzt werden.“

[4] . https://www.gelbe-liste.de/dermatologie/juckreiz-aeltere-diagnostik-therapie

  • „Emollienzien mit Urea oder Ceramid-Zusatz“ haben sich bei Hauttrockenheit bewährt”.
  • „Lokalanästhetika oder Menthol in den Externa können den Juckreiz bremsen.“
  • „eine Creme mit omentalen Lipiden von 10 % und drei Anti-Juckreiz-Substanzen (Polidocanol/Stimutex/Palmitoylethanolamin) [ergab] eine deutliche Minderung des Juckreizes bei Älteren.“
  • „der IL31-Inhibitor Nemolizumab [hat] eine deutlich Pruritus-senkende Wirkung bewiesen […] – auch in der höheren Altersgruppe“ bei Prurigo nodularis.”
  • „der IL4/IL13-Hemmer Dupilumab [senkt] auch bei Älteren mit AD den Pruritus.“