Einleitung:
Name: Christina
Alter: 29
Diagnose (welches Jahr gestellt bekommen): Neurodermitis 2014
Interview:
Wie verlief dein Weg von den ersten Symptomen bis zur Diagnosestellung?
Es begann mit trockener Kopfhaut, die ich selbst mit feuchtigkeitsspendenden Shampoos behandeln wollte. Der Juckreiz hatte aufgehört, sobald ich meine Haare frisch gewaschen habe, d.h. ich habe täglich geduscht, um die Kopfhaut feucht zu halten, denn sonst würde ich mir alles Blutig aufkratzen. Mit der Zeit bemerkte ich eine sehr trockene Stelle am Hals, die Schubweise auftrat. Erst zwei Jahre nach den ersten Symptomen habe ich mich an einen Hautarzt gewendet, da ich immer in der Hoffnung war, dass es von alleine verschwindet. Die Diagnose: seborrhoische Dermatitis. Die Ärztin hat mir für meinen Hals eine feuchtigkeitsspendende Creme verschrieben und geraten 2x in der Woche Olivenöl auf meine Kopfhaut zu verteilen. Es wurde nicht besser und es waren Arme und Dekoltee betroffen. Ein paar Monate später suchte ich einen weiteren Arzt auf, der bei mir schließlich Neurodermitis diagnostizierte.
Wie war es dann, als du die Diagnose erfahren hast? Was hat die Diagnose bei dir ausgelöst?
Auf meine Frage, ob es heilbar ist, sagte die Ärztin: „Sie müssen jetzt damit leben. Cortison ist die einzige Lösung.“
Ich konnte am Anfang gut damit umgehen, denn mit der Zeit gewöhnte ich mich an die Symptome. Schließlich hatte ich zahlreiche Cremes und Shampoos, die meine Symptome gelindert haben. Dennoch war ich nicht überzeugt, dass man nichts dagegen tun kann und habe angefangen selbst zu recherchieren. Jede Krankheit hat ihren Ursprung und ich wollte meinen herausfinden. Ich fragte mich, zu welchem Zeitpunkt haben die Symptome angefangen? Was ist in dieser Zeit passiert? Wie habe ich mich gefühlt? Ich fand heraus, dass ich zu dieser Zeit mit unterdrückten Gefühlen und Stress kämpfen musste. Der Tod eines nahestehenden Menschen kam noch dazu. Mein kompletter Lebensstil war sehr fragwürdig zu dieser Zeit. Sehr bedenklich auch meine Ernährung, Zigaretten- und Alkoholkonsum.
Wie hat deine Familie reagiert?
Sie kannte diese Krankheit nicht und konnte sich nicht viel darunter vorstellen.
Wie hat sich dein Leben und das deiner Familie seither verändert?
Mittlerweile habe ich meine eigene Familie gegründet und bin sehr glücklich über meine Entscheidung damals, meine Gesundheit selbst in die Hände zu nehmen. Seither ist mein Leben nicht mehr wie es einmal war. Ich habe eine komplette Ernährungsumstellung gemacht und ernähre mich seitdem Low carb und vegetarisch. Nach einem Bluttest bei einem orthomolekularen Mediziner, habe ich eine Blutanalyse gemacht und angefangen Supplemente zu nehmen.
Wie bewältigst du deinen Alltag?
Ziemlich gut. Mit Kind ist der Alltag viel lustiger und er zeigt mir für wen es sich lohnt, für die eigene Gesundheit gerade zu stehen.
Wie geht es dir aktuell?
Sehr gut. Ich bin dankbar.
Wie therapierst Du zur Zeit?
Ich koche jeden Tag frisch, zucker- und glutenfrei. Ich nehme zusätzlich Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente in Form von Nahrungsergänzungsmittel ein. Cortison und die anderen Produkte, die mir die Ärzte damals verschrieben haben, nutze ich lange nicht mehr. Außer das Olivenöl zum Kochen. Stress versuche ich zu vermeiden, indem ich mich viel mit Persönlichkeitsentwicklung beschäftige.
Was hilft dir, deine Autoimmunerkrankung gut in den Griff zu bekommen?
Ich weiß genau, wenn ich wieder meine Ernährung vernachlässige, meine Supplemente nicht nehme, Stress zulasse, dann werden die Symptome wieder zurückkehren. Aber das sind sie nicht. Ich bin seit 3 Jahren schubfrei.
Was ist dein Wunsch in Bezug auf Deine Erkrankung?
Das Ärzte/Dermatologen ihre Patienten bei dieser Krankheit ernst nehmen und nicht nur die erst beste Creme verschreiben, sondern sich auf die Suche der Ursache der Erkrankung machen. Den Betroffenen evtl. auf einen Nährstoffmangel untersuchen, so wie es bei mir der Fall war. Aber dies musste ich leider alleine herausfinden.
Schlusswort:
Ich glaube stark daran, dass ich durch einen gesunden Lebensstil diese Erkrankung vermeiden könnte. Natürlich spricht vieles dafür, dass mehrere Auslöser an der Entstehung von Neurodermitis