Lupus erythematodes und die psychische Gesundheit

Eine Lupus-Diagnose bedeutet für viele Betroffene einen tiefen Einschnitt: Plötzlich stehen Fragen im Raum, die das gesamte Leben betreffen: Wie wird die Erkrankung verlaufen? Was kommt auf mich zu? Wie gehe ich mit dieser neuen Realität um? Nicht selten fühlen sich Menschen mit den ersten Symptomen und der Diagnose wie in einer Art Überlebensmodus. Der Schock ist groß, und die seelische Belastung, die damit einhergeht, ist ebenso real wie die körperlichen Beschwerden.

Wichtig ist: Wenn du dich in einer akuten Krise befindest, zögere bitte nicht, sofort Hilfe in Anspruch zu nehmen. Der Krisendienst ist rund um die Uhr kostenlos erreichbar unter 0800 111 0111 und 0800 111 0222.

Psychische Begleiterkrankungen bei Lupus

Lupus betrifft nicht nur Haut, Gelenke oder Organe, auch die Psyche ist unmittelbar mitbetroffen. Viele Betroffene entwickeln im Laufe der Zeit depressive Verstimmungen oder Depressionen, häufig ausgelöst durch die chronische Krankheitslast, Schmerzen oder das Gefühl, im Alltag eingeschränkt zu sein. Hinzu kommt die Angst: die Sorge vor Schüben, vor Ausgrenzung oder vor der Unsicherheit des Krankheitsverlaufs.

Ein weiterer belastender Faktor ist die Fatigue. Diese chronische Erschöpfung raubt nicht nur körperliche Energie, sondern drückt auch auf die Stimmung. Viele Menschen berichten außerdem vom sogenannten Lupus Brain Fog: Gedächtnislücken, Konzentrationsprobleme oder das Gefühl, als sei das Gehirn „in Watte gepackt“. Auch Schlafstörungen sind häufig, ausgelöst durch Grübelspiralen oder innere Unruhe. Mit der Zeit kann sich ein Gefühl der Isolation einstellen, besonders dann, wenn das Umfeld nicht versteht, wie man sich fühlt.

Wege im Alltag um besser zurechtzukommen

Trotz aller Belastungen gibt es Möglichkeiten, die eigene seelische Gesundheit im Blick zu behalten. Schon kleine Schritte können dabei hilfreich sein. So kann es guttun, regelmäßig in sich hineinzuhören und ein Tagebuch über Stimmung, Stresslevel und körperliche Symptome zu führen. Dieses Bewusstwerden hilft, Muster zu erkennen und Überforderung entgegenzuwirken. Ebenso wertvoll ist es, realistische Ziele zu setzen: Nicht alles muss sofort geschafft werden, und kleine Fortschritte sind wichtig genug.

Auch das soziale Umfeld spielt eine entscheidende Rolle. Freundschaften, Familie, Selbsthilfegruppen oder Patientenorganisationen, wie wir bei NIK e.V., bieten Halt und Verständnis. Es wird immer Menschen geben, die empathisch sind, und andere, die deine Lage nicht nachvollziehen können. Wichtig ist, dir klarzumachen: Das Verhalten anderer sagt mehr über sie aus als über dich.

Hilfreich ist außerdem, das Gespräch mit dem medizinischen Fachpersonal offen und ehrlich zu führen. Die aktuelle Leitlinie zum systemischen Lupus erythematodes (SLE) betont, wie entscheidend gute Informationen und eine gemeinsame Entscheidungsfindung sind. Mit der Lupus-Checkliste kannst du dich auf diese Gespräche vorbereiten und deine eigenen Bedürfnisse besser formulieren. Am Ende geht es auch um Akzeptanz: Die Krankheit gehört zu deinem Leben – doch sie muss dich nicht völlig bestimmen.

Stress erkennen und abbauen

Ein weiterer Schlüssel liegt im Umgang mit Stress. Denn Stress kann Symptome verstärken und Schübe begünstigen. Versuche daher herauszufinden, was dich besonders belastet: Sind es äußere Faktoren wie Schmerzen oder Termine, oder innere Druckmacher wie eigene Glaubenssätze? Eine liebevolle und wohlwollende Haltung dir selbst gegenüber ist hier ein wichtiger erster Schritt.

Hilfreich sind auch gezielte Entspannungstechniken. Achtsamkeit, Meditation oder progressive Muskelentspannung können helfen, innere Ruhe wiederzufinden. Ebenso wichtig ist Bewegung: Ein Spaziergang, Yoga oder andere sanfte Aktivitäten stärken nicht nur den Körper, sondern auch die Psyche. Kreativität kann ein Ventil sein: sei es durch Malen, Musizieren oder bewusstes Musikhören. Strukturiere deinen Alltag, plane regelmäßige Pausen ein und suche die Natur als Kraftquelle.

Welche Therapien helfen können

Neben diesen Schritten im Alltag gibt es medizinische und psychologische Behandlungsangebote, die unterstützend wirken können. Die Lupus-Therapie selbst zielt auf Remission, also eine möglichst vollständige Symptomfreiheit bei minimalem Medikamenteneinsatz. Daneben sind Schmerz- und Fatigue-Therapien wichtige Bausteine. Psychotherapeutische Angebote – ob Gesprächstherapie, Verhaltenstherapie oder tiefenpsychologische Ansätze – können helfen, besser mit Ängsten oder Depressionen umzugehen. Wichtig ist, dass die Chemie zwischen dir und deiner Therapeutin oder deinem Therapeuten stimmt.

Manche Menschen profitieren auch von achtsamkeitsbasierten Verfahren, von Ernährungsberatung oder von Maßnahmen zur Verbesserung der Schlafhygiene. In bestimmten Fällen kann der Einsatz von Medikamenten zur Behandlung von Depressionen oder Angststörungen sinnvoll sein. Dies sollte aber immer mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt abgestimmt werden.

Über NIK e.V. findest du Austausch, Beratung, eine erste Orientierung und Unterstützung. Auch andere digitale Angebote können hilfreich sein, zum Beipsiel: Der Instagram-Kanal Mein Lupus & Wir bietet Betroffenen, Angehörigen und Interessierten wertvolle Informationen – unter anderem von der Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Christine Maria Becker.

Mit freundlicher Unterstützung von
AstraZeneca

Rechte bei EGPA für ein selbstbestimmtes Leben

Rechte bei EGPA für ein selbstbestimmtes Leben: Wichtige Informationen nach der Diagnose

Nach einer Diagnose der seltenen Erkrankung Eosinophile Granulomatose mit Polyangiitis (EGPA) fühlen sich viele Betroffene zunächst verunsichert und allein gelassen. Plötzlich stehen unzählige Fragen im Raum: Welche Therapien gibt es? Wer kennt sich mit dieser Krankheit aus? Welche Unterstützung steht mir zu? Neben einer guten medizinischen Behandlung ist es deshalb entscheidend, die eigenen Rechte zu kennen – denn sie sind die Grundlage, um aktiv mitzuentscheiden und den Alltag selbstbestimmt zu gestalten.

Anspruch auf gleichberechtigte Versorgung

Auch wenn EGPA nur wenige Menschen betrifft – jede*r Betroffene hat das gleiche Recht auf eine hochwertige medizinische Behandlung. Dazu gehört der Zugang zu spezialisierten Zentren und erfahrenen Fachärztinnen und Fachärzten, ebenso wie die Möglichkeit, moderne Therapien (z. B. Biologika wie Mepolizumab) zu erhalten, wenn sie medizinisch sinnvoll sind. Wichtig: Du darfst selbst entscheiden, welche Ärztin oder welchen Arzt du behandelst – und eine Überweisung zu Expert*innen einfordern, wenn dein Hausarzt nicht ausreichend spezialisiert ist. Eine schlechtere Versorgung nur wegen der Seltenheit der Erkrankung ist nicht erlaubt.

Recht auf Information und Aufklärung

Als Patient*in mit EGPA hast du das Recht auf klare und verständliche Informationen – nicht nur über die Erkrankung selbst, sondern auch über alle möglichen Therapien. Ärztinnen und Ärzte müssen sich Zeit nehmen, deine Fragen zu beantworten und medizinische Begriffe so zu erklären, dass du sie wirklich verstehst. Dazu gehören auch Infos über die typischen Phasen von EGPA – Asthma, erhöhte Eosinophile im Blut und die eigentliche Gefäßentzündung (Vaskulitis) – sowie über Behandlungsmöglichkeiten von Kortison bis zu modernen Biologika. Bestehen Sprachbarrieren, kannst du eine Dolmetscherin oder einen Dolmetscher verlangen, damit keine wichtigen Details verloren gehen.

Einsicht in die Patientenakte

Du hast das Recht, deine gesamte Patientenakte einzusehen – und zwar ohne Begründung. Seit einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs (2023) gilt sogar: Die erste Kopie deiner Akte muss dir kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Das ist besonders hilfreich, wenn mehrere Fachärzt*innen beteiligt sind oder ein Arztwechsel ansteht. So behältst du den Überblick über Befunde, Therapien und Entscheidungen – und kannst aktiv mitreden.

Anspruch auf ärztliche Zweitmeinung

Der gesetzliche Anspruch auf eine kostenfreie Zweitmeinung gilt nur bei bestimmten Operationen – bei EGPA ist das meist nicht relevant. Trotzdem hast du jederzeit das Recht, eine weitere ärztliche Einschätzung einzuholen, wenn du unsicher bist. Viele Krankenkassen unterstützen das sogar aktiv und bieten freiwillige Zweitmeinungsverfahren oder den Zugang zu spezialisierten Zentren an. Gerade bei seltenen Erkrankungen wie EGPA kann eine zweite Meinung helfen, Therapieentscheidungen sicherer zu treffen und Vertrauen in den Behandlungsweg zu gewinnen.

Spezialisierte Versorgung und Recht auf Selbstbestimmung

Innerhalb der gesetzlichen Krankenversicherung hast du das Recht auf freie Arztwahl. Das bedeutet: Du kannst dich jederzeit an spezialisierte Fachrichtungen wie Rheumatologie, Pneumologie (bei Lungenproblemen) oder Kardiologie (bei Herzbeteiligung) wenden. Gerade das Herz verdient besondere Aufmerksamkeit – Herzbeteiligungen sind bei EGPA die häufigste Ursache für Komplikationen.

Ebenso wichtig: Du entscheidest selbst über deine Behandlung. Du darfst Therapievorschläge ablehnen, nach Alternativen fragen oder dir Bedenkzeit nehmen. Deine Stimme zählt – die Therapie muss zu deinem Leben passen.

Durchsetzung der Patientenrechte

Manchmal reicht es nicht, seine Rechte zu kennen – man muss sie auch aktiv einfordern. Dabei helfen ein paar einfache Schritte:

  • Führe ein Behandlungstagebuch: Sammle Befunde, Arztberichte und wichtige Notizen. So behältst du den Überblick.
  • Hole dir Unterstützung: Die Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD) und Verbraucherzentralen helfen bei Konflikten mit Krankenkassen.
  • Rechtliche Hilfe: Bei schwierigen Fällen kannst du dich an spezialisierte Anwält*innen für Medizinrecht wenden.
  • Beschwerden einreichen: Wenn du das Gefühl hast, dass deine Rechte verletzt wurden, kannst du dich direkt bei der Ärztekammer oder deiner Krankenkasse beschweren.

Wichtig: Du musst solche Schritte nicht allein gehen – es gibt Stellen, die dich begleiten und unterstützen.

Selbstbestimmung durch Wissen

Eine Diagnose wie EGPA kann zuerst Angst machen und verunsichern. Doch wichtig ist: Du bist nicht allein. Deine Rechte sind ein starkes Werkzeug, um die bestmögliche Versorgung zu bekommen und aktiv am Behandlungsprozess mitzuwirken.

Ärztinnen und Ärzte bringen die medizinische Expertise ein – du kennst deine Lebensrealität und deine Bedürfnisse. Im Zusammenspiel entsteht die Basis für die individuell beste Therapie.

Dank moderner Therapien, etwa Biologika wie Mepolizumab, eröffnen sich neue Perspektiven für mehr Lebensqualität. Und mit dem Wissen um deine Rechte stellst du sicher, dass alle passenden Optionen in deine Behandlung einfließen.

Tipp: Nutze Informationsquellen wie den NIK e.V., die Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD) oder spezialisierte Beratungsstellen. Je mehr du weißt, desto selbstbestimmter kannst du handeln.

Geprüft durch:
Dr. med. Peer M. Aries
Internist, Rheumatologe, Immunologe und Ernährungsmediziner

Mit freundlicher Unterstützung von:
AstraZeneca

Fokuswochen: Rheuma

Vom 18.09. – 01.10.2025 bieten wir auf unseren Social Media-Kanälen (Instagram und Facebook) sowie auf dem Blog Inhalte, die ein umfassendes Verständnis für die Herausforderungen von rheumatischen Erkrankungen schaffen. Unser herzlicher Dank gilt den Firmen Alfasigma, Hexal, Lilly Deutschland, Moonlake und UCB, deren Unterstützung die Durchführung der Rheumawochen ermöglicht.

Unsere Veranstaltungen während der Rheumawochen

1. Digitales Patient*innenwebinar

Ein besonderes Highlight ist unser digitales Patient*innen-Webinar am 22. September um 19 Uhr mit dem Thema „Kinderwunsch, Schwangerschaft & Muttersein – Rheumatische Erkrankungen verstehen, sicher begleiten und behandeln“.

Hier erwarten dich spannende Einblicke und Expertengespräche mit Dr. med. Isabell Haase, Fachärztin für Innere Medizin und Rheumatologin und Dr. med. Peer M. Aries, Rheumatologe und Immunologe. Neben den Ärzt*innen bin ich dieses Mal nicht nur als Moderatorin, sondern auch selbst als Rheuma-Botschafterin dabei.

Was erwartet dich?

  • Wie beeinflussen rheumatische Erkrankungen die Fruchtbarkeit?
  • Welche sicheren Behandlungsmöglichkeiten gibt es während der Schwangerschaft?
  • Welche Unterstützung gibt es für Frauen und Mütter mit rheumatischen Erkrankungen?

Unsere Referent*innen

Dr. med. Isabell Haase
FÄ für Innere Medizin, Rheumatologin
Dr. med. Peer M. Aries
Internist, Rheumatologe, Immunologe und Ernährungsmediziner

Expertenrat und Erfahrungsaustausch: Stelle deine Fragen und tausche dich mit anderen Betroffenen aus.

Wir laden dich und deine Angehörigen herzlich ein, an dieser Veranstaltung teilzunehmen und deine Fragen direkt an unsere Experten zu richten. Nutze diese Gelegenheit, um mehr über deine Erkrankung zu erfahren und wertvolle Tipps für deinen Alltag zu erhalten!



2. Insta Lives für einen intensiven Austausch

Für einen ganz persönlichen Austausch kannst du dich auf unsere Insta Lives während der Rheumawochen freuen:

Rheuma Botschafterin und
Patientin Tanja

Auch NIK e.V. Gründerin Tanja Renner leidet unter Psoriasis Arthritis – auch Schuppenflechtenarthritis. Sowohl Ihre Haut als auch Ihre Gelenke (Rheuma) sind betroffen. Der Weg zu dieser Diagnose war sehr lang. So musste erst von einem Rheumatologen und einem Dermatologen der Zusammenhang erkannt werden und entsprechend diagnostiziert und behandelt werden. Sie kann heute mit ihrer Erkrankung sehr gut umgehen und ihren Alltag mit Familie und Beruf bewältigen. Es ist Tanja mit ihrem Verein als digitaler Lotse für Patienten mit Autoimmunerkrankungen eine Herzensangelegenheit, anderen zu helfen, die Erkrankung schneller zu verstehen und den Weg zu den richtigen Spezialisten zu finden.

Mit freundlicher Unterstützung von:

Die Vesanstaltungen am 18.9. und 22.9.2025 werden außerdem unterstützt von:

Eosinophile Granulomatose mit Polyangiitis – Ein Zungenbrecher mit vielen Facetten

Eosinophile Granulomatose mit Polyangiitis (EGPA) ist eine chronische Autoimmunerkrankung, die Entzündungen in kleinen und mittelgroßen Blutgefäßen verursacht. Diese Entzündungen können verschiedene Organe betreffen, am häufigsten jedoch die Lunge, Nase und das Herz. Asthma und Nasenpolypen sind häufige frühe Symptome. 1,2,3

Gut zu wissen!Die EGPA wird erst seit 2012 als eosinophile Granulomatose mit Polyangiitis bezeichnet. Davor wurde sie Churg-Strauss-Syndrom genannt – nach den zwei US-amerikanischen Pathologen Jacob Churg und Lotte Strauss, die die Erkrankung 1951 als Erste beschrieben haben.4

Selten, aber nicht nie

Da EGPA selten ist und Symptome oft unspezifisch sind, wird die Diagnose häufig verzögert. Erhöhtes Bewusstsein kann dazu beitragen, die Früherkennung zu verbessern und die Lebensqualität der Betroffenen zu steigern. Die häufigsten Symptome sind: Asthma, eine Beteiligung der Nasennebenhöhlen und des Magen-Darm-Traktes, sowie Nierenbeteiligungen und Hautveränderungen.5

Die 3 Phasen der EGPA

Ärzt:innen unterteilen die Erkrankung in drei Phasen, wobei nicht zwingend alle Phasen auftreten müssen.5 Zudem können sich diese auch überschneiden oder in unterschiedlicher Reihenfolge vorkommen, sodass die Einteilung nur als grobe Richtlinie gilt.5 Die Symptome sind jedoch sehr individuell.

  • Die Anfangsphase (Prodromalphase): In dieser Phase setzen die ersten Symptome ein, häufig ist es das Asthma. Darüber hinaus können auch allgemeine Symptome wie Unwohlsein, Erschöpfung oder Fieber auftreten.5,6
  • Die eosinophile Phase: Durch das überschießende Immunsystem steigt die Anzahl der Eosinophilen jetzt stark an. Diese gelangen insbesondere in die Lunge, das Herz oder den Magen-Darm-Trakt. Erste Schäden im Gewebe und an den Organen können entstehen.6
  • Die vaskulitische Phase: Phase 3 ist vor allem durch Gefäßentzündungen (Vaskulitiden) gekennzeichnet. Patient:innen erleben dies häufig als Abgeschlagenheit und rheumatische Beschwerden. Diese Phase kann jedoch auch zu organ- bis hin zu lebensbedrohenden Situationen führen.5

Leben mit EGPA: Tipps für den Alltag

Auch bei der EGPA gibt es ein paar grundsätzliche Dinge, die dir den Alltag erleichtern können:

  • Selbstfürsorge: Achte auf deinen Körper und gönne dir Pausen. Selbstfürsorge ist entscheidend.
  • Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung kann helfen, das Wohlbefinden zu steigern.
  • Bewegung: Wähle sanfte körperliche Aktivitäten, die dir Spaß machen und deine Beweglichkeit erhalten.
  • Stressmanagement: Finde Methoden zur Stressreduktion wie Yoga oder Meditation.
  • Austausch: Der Kontakt zu anderen Betroffenen kann helfen, das Gefühl von Isolation zu reduzieren und nützliche Tipps zu teilen.

Weitere Hinweise zur EGPA und praktische Tipps findest du in der Patient:innenbroschüre, diese erhältst du bei deinem Arzt oder deiner Ärztin.

Patient:innen Broschüre Eosinophile Granulomatose mit Polyangiitis (EGPA)

Gemeinsames Ziel Remission – Spricht mit deinen Ärzt:innen

EGPA mag selten und kompliziert sein, aber mit der richtigen Unterstützung und Information kannst du ein erfülltes und aktives Leben führen und die Remission erreichen, also deine Symptome unter Kontrolle haben. Bewusstsein zu schaffen ist der erste Schritt, um das Verständnis und die mit der Krankheit verbundenen Herausforderungen zu bewältigen. Lass uns gemeinsam daran arbeiten, mehr über EGPA zu erfahren und Betroffenen weltweit den Rücken zu stärken.


1https://www.orpha.net/de/disease/detail/183?name=EGPA&mode=name (letzter Zugriff: Januar 2025)

2https://www.rheuma-liga.de/rheuma/krankheitsbilder/eosinophile-granulomatosemitpolyangiitis (letzter Zugriff: Januar 2025)

3Furuta S et al. Allergol Int 2019; 68: 430–436

4Churg J und Strauss L. Am J Pathol 1951; 27(2): 277–301

5Trivioli G et al. Rheumatology (Oxford) 2020; 59(suppl 3): iii84–iii94

6Chakraborty RK, et al. Churg-Strauss Syndrome. In: StatPearls. Treasure Island (FL): StatPearls Publishing; 23. März 2023.

Mit freundlicher Unterstützung von
AstraZeneca

Fokuswochen: Rheuma

Vom 24.02. – 07.03.2025 bieten wir auf unseren Social Media-Kanälen (Instagram und Facebook) sowie auf dem Blog Inhalte, die ein umfassendes Verständnis für die Herausforderungen von rheumatischen Erkrankungen schaffen. Unser herzlicher Dank gilt den Firmen Abbvie, Alfasigma und Pfizer, deren Unterstützung die Durchführung der Rheumawochen ermöglicht.

Unsere Veranstaltungen während der Rheumawochen

1. Digitales Patient*innenwebinar

Ein besonderes Highlight ist unser digitales Patient*innen-Webinar am 24. Februar um 19 Uhr mit dem Thema „Rheuma verstehen und behandeln“.
Hier erwarten dich spannende Einblicke und Expertengespräche mit Dr. med. Anna Holz, Fachärztin für Innere Medizin und Rheumatologin, Dr. med. Peer M. Aries, Rheumatologe und Immunologe, sowie der Rheuma-Patientin Claudi (@claudiraudiii), die ihre persönlichen Erfahrungen teilt.

Was erwartet dich?

  • Wie erkenne ich Rheuma frühzeitig?
  • Welche Behandlungmöglichkeiten gibt es für Rheuma?
  • Was gibt es Neues in der Rheuma-Forschung?

Unsere Referent*innen

Dr. med. Peer M. Aries
Internist, Rheumatologe, Immunologe und Ernährungsmediziner
Dr. med. Anna Holz, , Fachärztin für Innere Medizin und Rheumatologin
Dr. med. Anna Holz
Fachärztin für Innere Medizin und Rheumatologin

Expertenrat und Erfahrungsaustausch: Stelle deine Fragen und tausche dich mit anderen Betroffenen aus.
Wir laden dich und deine Angehörigen herzlich ein, an dieser Veranstaltung teilzunehmen und deine Fragen direkt an unsere Experten zu richten. Nutze diese Gelegenheit, um mehr über deine Erkrankung zu erfahren und wertvolle Tipps für deinen Alltag zu erhalten!



2. Insta Lives für einen intensiven Austausch

Für einen ganz persönlichen Austausch kannst du dich auf unsere Insta Lives während der Rheumawochen freuen:

28.02. // 19 Uhr
Insta Live mit der Rheumafachassistentin Lina @rheuma.engel zum Thema „Therapietreue“

04.03. // 19 Uhr

Insta Live mit Sarah Schuh (@embracing_unknown) zum Thema „Arzt und Patient*innen Kommunikation“

05.03. // 19 Uhr
Insta Live „Heißer Stuhl“ mit Rheumatologe Dr. Peer Aries um 19:00 Uhr: Stellt eure Fragen direkt an den Experten!

07.03. // 19 Uhr
Insta Live zum Tag der gesunden Ernährung mit Nicole Kühling, Ernährungs- und Gesundheitsberatung (@rheuma.nutrition.health)

Rheuma Botschafterin und
Patientin Claudi @claudiraudiii

Claudis Geschichte ist geprägt von Schmerzen, Unsicherheit und Herausforderungen, die mit der Diagnose Rheumatoide Arthritis einhergingen. Was als sporadische Schulterschmerzen begann, entwickelte sich 2023 zu einer immer stärkeren Belastung mit Schmerzen in verschiedenen Gelenken, ohne typische Symptome wie Schwellungen oder Rötungen. Nach monatelangem Warten und falschen Einschätzungen wurde 2024 schließlich die Diagnose gestellt.

Die Nachricht war ein Schock für Claudi und ihre Liebsten. Ohne ausreichende Aufklärung von Ärzten musste sie sich das Wissen über die Krankheit selbst aneignen. Ihr Leben hat sich seitdem grundlegend verändert: Früher war sie voller Energie in der Natur unterwegs, heute bestimmen Therapien, Arztbesuche und Anpassungen ihren Alltag. Trotzdem teilt sie offen ihre Höhen und Tiefen auf Instagram, klärt über Rheuma auf und gibt ihrer Community Halt.

Mit viel Mut hat Claudi gelernt, ihre Lebensqualität trotz der Erkrankung zu erhalten – durch Bewegung, eine antientzündliche Ernährung und den Austausch mit anderen Betroffenen. Sie wünscht sich mehr Aufklärung, psychologische Unterstützung und Verständnis für chronische Erkrankungen.

Auch NIK e.V. Gründerin Tanja Renner leidet unter Psoriasis Arthritis – auch Schuppenflechtenarthritis. Sowohl Ihre Haut als auch Ihre Gelenke (Rheuma) sind betroffen. Der Weg zu dieser Diagnose war sehr lang. So musste erst von einem Rheumatologen und einem Dermatologen der Zusammenhang erkannt werden und entsprechend diagnostiziert und behandelt werden. Sie kann heute mit ihrer Erkrankung sehr gut umgehen und ihren Alltag mit Familie und Beruf bewältigen. Es ist Tanja mit ihrem Verein als digitaler Lotse für Patienten mit Autoimmunerkrankungen eine Herzensangelegenheit, anderen zu helfen, die Erkrankung schneller zu verstehen und den Weg zu den richtigen Spezialisten zu finden.

Mit freundlicher Unterstützung von:

Logo des Unternehmens AbbVie, der Name "abbvie" in dunkelblauer, moderner Schrift auf weißem Hintergrund.
Logo des Unternehmens ALFASIGMA, der Name "alfasigma" in dunkelgrauer, moderner Schrift, in Versalien geschrieben, dahinter das Bild Logo in beige, dunkelgrau und rot auf weißem Hintergrund.
Logo des Unternehmens Pfizer, der Name "pfizer" in dunkelblauer, moderner Schrift, davor das Bild Logo in dem gleichen dunkelblau wie die Schrift und in einem knalligeren blau auf weißem Hintergrund.

Antientzündliche Ernährung für Kinder

Ernährungsberaterin Nicole Kühling

Ernährungsberaterin Nicole Kühling (@nicole.rheuma.nutrition.health) berät seit vielen Jahren Menschen in Gesundheitsfragen. Das Thema Ernährung ist ihr eine Herzensangelegenheit, denn bei ihrer Tochter wurde schon sehr früh Kinderrheuma diagnostiziert. Dadurch spezialisierte Nicole sich auf antientzündliche Ernährung mit dem Fokus auf Rheuma. Wir haben sie gefragt, wie man Kinder gesunde, im besten Fall antientzündliche Ernährung, schmackhaft machen kann und was Eltern als Vorbilder tun können.

Wie mache ich meinem Kind verständlich, dass es sich gesund ernähren sollte?

Das ist eine Frage, die mich auch am Anfang extrem gestresst und beschäftigt hat. Denn ich wollte es als Ernährungsexpertin natürlich besonders gut und richtig machen. Aber mir wurde sehr schnell bewusst, dass man bei Kindern mit Druck, Verboten, oder mit einer Überbewertung von guten oder schlechten Nahrungsmitteln, das gesamte Verhältnis zum Essen im Allgemeinen nachhaltig sehr stören kann.

Ich finde es aber trotzdem wichtig, gerade bei Kindern mit Grunderkrankungen, auf eine gesunde und vor allem ausgewogene Ernährung zu achten. Zum einen, um den Körper zu unterstützen, mit der schweren Arbeit besser zurechtzukommen und zum anderen um Folgeerkrankungen vorzubeugen. Denn das Risiko für andere Krankheiten kann je nach Verlauf durchaus erhöht sein. Und wie wir alle bereits wissen, sind die meisten Zivilisationskrankheiten ohnehin ernährungsbedingt.

Wie starte ich eine Ernährungsumstellung?

Als Erstes ist es sinnvoll, die Ernährung in der Familie gemeinsam anzuschauen und auch gemeinsam umzustellen. Gerade bei Kindern ist es wichtig, eine gesunde Ernährung vorzuleben. Kleine Kinder lernen durch Nachahmen der Eltern. Ebenso sollte es selbstverständlich sein, dass nicht der eine seine Schokofrühstücksflocken oder den Marmeladentoast isst, während der andere ungesüßte Haferflocken oder andere weniger attraktive Alternativen vorgesetzt bekommt. Vielmehr sollten gesunde Lebensmittel für die ganze Familie selbstverständlich sein.

Je nachdem wie die Ernährung vorher war, würde ich damit beginnen, gewohnte Lebensmittel langsam durch gesündere Alternativen zu ersetzen. Zum Beispiel eine normale Marmelade gegen eine selbstgemachte austauschen, Müslis selber mischen und einfach zu jeder Mahlzeit eine Gemüsebeilage dazu zu nehmen. Sehr einfach ist es auch, erstmal gesündere Fette in die Ernährung zu etablieren, ohne an den Mahlzeiten selbst, etwas verändern zu müssen.

Welche Ernährung ist empfehlenswert?

Rheuma ist eine entzündliche Krankheit mit einer überschießenden Immunreaktion. Deswegen gilt grundsätzlich die Empfehlung, sich entzündungshemmend zu ernähren, Trigger aus der Nahrung herauszufinden, die das Immunsystem überreizen und kritische Nährstoffe im Blick zu haben.

Es gibt, meiner Meinung nach, keine spezielle Ernährungsform, die grundsätzlich für alle empfehlenswert ist. Es sind zu viele individuelle Faktoren zu beachten, die nach meiner Erfahrung unterschiedlicher nicht sein können. Zudem zeigen sich bei Kindern oftmals gar nicht unbedingt Reaktionen auf bestimmte Lebensmittel – wie es bei Erwachsenen der Fall ist. Alleine schon deswegen rate ich von allgemeinen Ratschlägen ab und würde immer die Nährstoffaufnahme und nicht einzelne Lebensmittel im Fokus haben. Denn das ist oft bei Kindern schon Herausforderung genug.

Deswegen ist meine Empfehlung sich ein gutes Grundwissen über die Ernährung, vor allem die anti-entzündliche Ernährung und die Besonderheiten bei Autoimmunerkrankungen anzueignen, um so eigene, individuelle Entscheidungen zu treffen zu können. Die wichtigsten Punkte sind aber eine gute Versorgung mit Proteinen, da Entzündung immer auch Proteine raubt, eine Ernährung mit guten Fetten, da ein gutes Fettsäureverhältnis im Körper die Entzündungen regulieren kann, sowie sekundäre Pflanzenstoffe und Vitamine, da sie auf natürliche Weise helfen können, Entzündungen zu lindern. Ganz besonders wichtig ist hier auch eine gesunde Darmflora, die wir über die Ernährung formen und beeinflussen. In den letzten Jahren wurde immer deutlicher, welchen Einfluss der Darm auf die Entstehung und den Verlauf von Autoimmunerkrankungen hat.

Welche Lebensmittel lösen einen Schub aus?

Welche Lebensmittel problematisch sein können, ist sehr individuell und nicht nur vom Lebensmittel selbst, sondern oft auch von der Qualität des Lebensmittels, der Darmgesundheit oder einer eventuellen Allergie oder Unverträglichkeit abhängig.

Allerdings gibt es ein paar Lebensmittel bzw. Lebensmittelgruppen, die oft Reaktionen begünstigen können.

Diese sind: Lektine, vor allem das Gluten aus Weizen.

Das sind Stoffe in pflanzlichen Lebensmitteln wie Getreide oder Hülsenfrüchten, die die Pflanze vor Fressfeinden schützt. Gesunde Menschen mit einer intakten Darmflora haben keine Probleme mit diesen Stoffen. Allerdings können sie bei Autoimmunerkrankungen Probleme bereiten.

Ein Übermaß an Arachidonsäure, eine Omega-6-Fettsäure, die wir vor allem in fetten tierischen Lebensmitteln vorfinden. Hier gilt, dass es nicht das Lebensmittel an sich ist, sondern ein ungünstiges Verhältnis der Fettsäuren Omega-3 und Omega-6 die Entzündungsbereitschaft im Körper erhöht. Haltung und Qualität des Lebensmittels spielen hier aber ebenso eine große Rolle.

Zucker bzw. Probleme mit Blutzuckerspitzen. Isolierter Zucker und ständige Blutzuckerspitzen sind entzündungsfördernd und können darüber hinaus das gesamte Hormonsystem stören.

Nachtschattengewächse wie Kartoffeln oder Tomaten schützen sich ebenfalls durch bestimmte Stoffe vor Fressfeinden. Wie bereits erwähnt, kann dies Reaktionen des Immunsystems begünstigen.

Kuhmilch und daraus hergestellte Produkte. Das Casein der Milch, vor allem einer bestimmten Rasse, die bei uns in den meisten industriell verarbeiteten Produkten zu finden ist, macht bei vielen Menschen mit Autoimmunerkrankungen Probleme, da es im Darm Entzündungen fördert. Aber wie bereits bei den anderen tierischen Lebensmitteln erwähnt, kommt es hier auf die Qualität, die Herkunft und die Verarbeitung an.

Wie man bereits erkennen kann: Lässt man einfach einige oder sogar alle Lebensmittelgruppen weg, wird die Lebensmittelauswahl enorm eingeschränkt. Dies hat nicht nur gravierende Mängel zur Folge, sondern ist alles andere als gesund oder lebenswert. Deshalb ist es umso wichtiger, sich mit den Grundzügen einer bedarfsdeckenden Ernährung zu beschäftigen und individuelle Trigger in der Ernährung zu ermitteln.

Gerade bei Kindern wäre es unverantwortlich, ganze Lebensmittelgruppen zu streichen, ohne ersichtlichen oder triftigen Grund. Bestehen allerdings tatsächliche Unverträglichkeiten, gilt es gesunde und schmackhafte Alternativen zu finden und diese in den Alltag einzubauen. Der größte Fehler, den ich immer wieder sehe, ist sich nicht mit Nährstoffen zu beschäftigen und eliminierte Lebensmittel nicht durch geeignete Quellen zu ersetzen oder kritische Nährstoffe im Blick zu haben.

Als Beispiel: Wer sich vegan ernähren möchte, sollte sich auf jeden Fall mit Proteinquellen beschäftigen und bestimmte Vitamine wie B12 und weitere im Blick haben. Im Fall von Vitamin B12 wäre sogar eine Substituierung nötig, da man über eine rein vegane Ernährung diesen Nährstoff nicht aufnehmen kann.

Wie mache ich meinem Kind die antientzündliche Ernährung schmackhaft?

Jüngere Kinder haben noch kein Verständnis für die Aussage, dass ein Lebensmittel gesund oder ungesund ist. Sie verlassen sich in der Regel auf ihr Körpergefühl und teilen Lebensmittel einfach in schmackhaft oder ungenießbar ein. Den Begriff „gesund“ können sie gar nicht greifen. Deswegen bringen Bemühungen, dem Kind Ernährungswissen beizubringen, ziemlich wenig.

Als unsere Tochter kleiner war und sie schon verstanden hat, dass sie eine Erkrankung hat, die ihre Gelenke kaputt macht, habe ich ihr versucht, mit Bildern zu erklären, was das Lebensmittel in ihrem Körper macht. So habe ich ihr erklärt, dass ganz viel Zucker in ihrem Körper ihre Gelenke anknabbert. So wie bei den Zähnen Karius und Baktus. Und dass z.B. der Brokkoli die kleinen Zuckermonster einfangen kann und ins Gefängnis schmeißt. Das hilft, damit sie damit aufhören und sie bald wieder mit ihren Freundinnen herumspringen kann. Ebenso habe ich ihr erklärt, dass unser Bärenkraftsaft (in dem bringe ich oft Proteine oder Grünzeug unter) ihren Muskeln hilft zu wachsen, damit sie bald noch höher springen kann. Mit diesen Bildern, fällt es gar nicht schwer den Saft schmackhaft zu machen. Älteren Kindern und Jugendlichen kann man durchaus auch die tatsächliche Wirkung von Ernährung erklären. Ab einem gewissen Alter spüren sie oft selber, die Verbesserung oder Verschlechterung durch bestimmte Lebensmittel. Grundsätzlich gilt, eine gesunde Ernährung im Familienalltag Routine werden zu lassen. Geschmäcker verändern und entwickeln sich. Gemeinsames Aussuchen von neuen Rezepten mit anschließendem Einkaufen und Kochen, fördert die Neugierde auf neue Lebensmittel. Wichtig ist, das Essen nicht zu einer weiteren Belastung werden zu lassen. Ich finde, Kinder und Jugendliche mit Rheuma haben schon genug zu tragen und sollten sich nicht auch noch in anderen Bereichen bevormundet fühlen müssen.

Was isst mein Kind besonders gerne?

Ich bin ehrlich! Wie alle Kinder isst sie gerne süß. Das mache ich mir aber zunutze, in dem ich versuche, gesündere Süßigkeiten aus Obst und Nüssen herzustellen. Vor allem Smoothies kommen sehr gut an. Hier gelingt es mir auch Gemüse und Salat unterzubringen oder andere Sachen zu verstecken. Grundsätzlich geht aber immer Rohkost in allen Formen und Farben. Was auch spannend ist. Wir haben herausgefunden, dass es oftmals nicht die Lebensmittel an sich sind, die nicht gemocht werden. Sondern die Art und Weise, wie sie zubereitet sind. Rohes Gemüse geht besser als gekocht. Einzelne Komponenten besser als gemischt, wie zum Beispiel ein Auflauf. Auch das ist ein Tipp. Einfach mal neue Lebensmittel einzeln anbieten.

Ich denke, wer das Thema Ernährung in die ganzheitliche Behandlung mit einbringen möchte, sollte sich auf jeden Fall gut beraten lassen, um nicht in Fallen zu tappen, die man leicht vermeiden kann. Dann kann eine Ernährungsumstellung wirklich leicht gelingen.

Zur Mut-Mach-Geschichte von Nicole und ihrer Tochter.

Rheuma – für Kinder erklärt

Was ist Rheuma?

Rheuma ist eine Erkrankung, die vor allem die Gelenke, Muskeln, Sehnen und manchmal auch die Haut betrifft. Es kann verschiedene Beschwerden verursachen, wie Schmerzen in den Beinen oder Händen, Entzündungen der Haut oder Augenbrennen. Manchmal kann Rheuma dazu führen, dass man sich schlapp fühlt und Dinge, die sonst Spaß machen, schwerer fallen. Aber natürlich gibt es auch viele gute Tage, an denen man sich wohlfühlt und Spaß haben kann.

Wie zeigt sich Rheuma?

Rheuma kann sich auf verschiedene Arten zeigen, und deshalb nennt man es manchmal die „Krankheit mit den 100 Gesichtern“. Es kann gut behandelt werden, aber es gibt gute und schlechte Tage. An guten Tagen kann man fast alles wie andere Kinder machen, aber an schlechten Tagen kann es schwieriger sein. In Deutschland haben viele Menschen Rheuma, etwa 1,5 Millionen. Darunter sind auch etwa 13.000 Kinder mit Rheuma. Bei den meisten Kindern geht es nach einiger Zeit wieder weg, aber manchmal bleibt Rheuma ein Begleiter für das ganze Leben.

Was bedeutet „schubweise“?

Rheuma kommt in Schüben, das heißt, es gibt Zeiten, in denen es schlimmer ist, und Zeiten, in denen es besser ist. Die Behandlung ist wichtig, um die guten Tage zu vermehren und die schlechten Tage zu erleichtern.

Wie entsteht Rheuma?

Normalerweise schützen spezielle „Gesundheitspolizisten“ in unserem Körper vor Krankheiten. Manchmal aber machen sie Fehler und greifen unser eigenes Gewebe an, was zu Entzündungen und Schmerzen führt.
Rheuma kann gut behandelt werden Ärzte können verschiedene Medikamente verschreiben, um Schmerzen zu lindern und das Immunsystem zu beruhigen. Die Einnahme dieser Medikamente ist wichtig, selbst wenn es einem gut geht. Wenn jemand in einer Familie Rheuma hat, betrifft das die ganze Familie. Es kann manchmal hektisch sein, Termine einzuhalten und den Alltag zu bewältigen, aber als Familie könnt ihr gemeinsam durch Herausforderungen gehen und euch unterstützen.

Was Euch gut tut:

* Gesundes Essen: Gemüse kann Entzündungen lindern.
* Bewegung: Sie hilft, beweglich zu bleiben.
* Offen sein: Spreche darüber, wenn es dir nicht gut geht.
* Treffe andere, die auch Rheuma haben, denn zusammen seid ihr stärker.

Quelle: MeinCarePlus Patient*innenservice

EGPA Diagnose – was nun?

Tanja war im Auftrag von gsk beim DGRH (Deutscher Rheumatologen Kongress) in Leipzig und hat den dort anwesenden Rheumatolog*innen die Bedürfnisse von EGPA-Betroffenen präsentiert. Wir nehmen nun EGPA mit in den Fokus und wollen auf diese seltene rheumatologische Erkrankung aufmerksam machen.

Nach vermutlich vielen, vielen Arztbesuchen mit Umwegen und Fehldiagnosen aufgrund von unterschiedlichsten Symptomen haben Sie nun endlich eine Diagnose und ihre Krankheit hat einen Namen: EGPA – Eosinophile Granulomatose mit Polyangiitis oder, früher verwendet, Churg-Strauss-Syndrom. Jetzt ist es besonders wichtig, die Krankheit EGPA zu verstehen und wichtige Therapieentscheidungen gemeinsam mit den behandelnden Ärzten zu treffen – Vor allem, um mit dieser seltenen chronischen Krankheit möglichst gut zu leb

Denn eine seltene Erkrankung, wie die EGPA, bringt auch viele Herausforderungen mit sich, sowohl für die Patient*innen als auch für ihre Angehörigen. So müssen die Betroffenen häufig aufwendig versorgt und bei spezialisierten Rheumatologen und in medizinischen Fachzentren behandelt werden, oft weit entfernt von ihrem Wohnort. Das Leben der Betroffenen wird durch die Erkrankung auf vielfältige Weisen beeinflusst.

Die EGPA ist eine seltene Erkrankung, die aufgrund ihrer Seltenheit oft übersehen oder falsch diagnostiziert wird. Dies führt zu einer verzögerten Diagnose und einem Mangel an angemessener medizinischer Betreuung. Die Diagnose bringt eine Flut von Emotionen und Fragen mit sich, und die Bedürfnisse der Patient*innen nach der Diagnose sind vielfältig.

Information und Aufklärung:

Nach der EGPA-Diagnose benötigen die Patient*innen dringend Informationen über die Erkrankung, ihre Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten. Sie haben häufig einen langen Leidensweg bis zur Diagnose hinter sich, da Informationen fehlen, ihre Symptome nicht ernst genommen wurden und eine Verschlechterung des Zustands nicht verhindert werden konnte. Durch aufklärende Beiträge, z.B. hier bei NIK e.V. kann die Zeit bis zur richtigen Diagnose verkürzt werden.

Unterstützung und Verständnis:

Die EGPA kann das tägliche Leben erheblich beeinträchtigen. Nach der Diagnose benötigen Patient*innen Unterstützung von ihren Angehörigen, Freunden und medizinischen Fachkräften, um die physischen und emotionalen Belastungen zu bewältigen. Auf www.lebenmitegpa.de bekommen Betroffene Unterstützung im Umgang mit der Krankheit. Hier gibt es viele Informationen, um die Erkrankung besser zu verstehen und gemeinsam mit den behandelnden Ärzt*innen wichtige Therapieentscheidungen treffen zu können. Denn die Patient*innen müssen ernst genommen und einbezogen werden. Das Verständnis der Umgebung ist von entscheidender Bedeutung.

Austausch mit Betroffenen:

Der Austausch mit anderen Menschen, die ebenfalls von der EGPA betroffen sind, kann eine wichtige Quelle des Trostes und der Unterstützung sein. In Selbsthilfegruppen oder Patienteninitiativen, wie NIK e.V. oder Vaskulitis e.V., auf Social Media (z.B. auf Facebook und Instagram bei @lebenmitegpa.de) und Online-Foren können Betroffene Erfahrungen teilen und sich gegenseitig ermutigen.

Die Schwierigkeit, Informationen zur EGPA zu finden:

Die Herausforderung, verlässliche Informationen über die EGPA zu finden, ist real. Da die Erkrankung so selten ist, gibt es oft begrenzte wissenschaftliche Literatur und für Betroffene kaum verständliche und nützliche Informationen zum Umgang mit der Erkrankung. Hier sind einige Tipps, wie Sie trotzdem Informationen finden können:

  • Spezialisierte Ärzte: Suchen Sie, z.B. über den Ärztefinder auf www.lebenmitegpa.de, nach Ärzten und Kliniken, die sich auf Autoimmunerkrankungen und insbesondere auf die EGPA spezialisiert haben. Diese Experten haben oft Zugang zu den neuesten Informationen und Behandlungsoptionen.
  • Online-Communities: Online-Foren und soziale Netzwerke bieten die Möglichkeit, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen und Informationen zu sammeln. Beachten Sie jedoch, dass nicht alle Informationen in diesen Gruppen wissenschaftlich fundiert sind.
  • Medizinische Bibliotheken und Forschungsdatenbanken: Suchen Sie in medizinischen Bibliotheken und wissenschaftlichen Forschungsdatenbanken nach aktuellen Studien und Artikeln zur EGPA.
  • Webseiten für Betroffene und Angehörige wie lebenmitegpa.de oder NIK e.V., können wertvolle Ressourcen und Unterstützung bieten.

Mut schöpfe und Unterstützung finden:

Die EGPA ist zweifellos eine herausfordernde Erkrankung, aber es gibt Hoffnung. Der Austausch mit anderen Betroffenen kann Mut machen und wertvolle Einblicke bieten. Die Suche nach den richtigen Experten, der richtigen Therapie und die aktive Auseinandersetzung mit der eigenen Gesundheit sind entscheidend.
Denken Sie daran, dass Sie nicht allein sind, und dass es Möglichkeiten gibt, Informationen und Unterstützung zu finden. Mit der richtigen medizinischen Betreuung, Selbstfürsorge und dem Rückhalt von Angehörigen und Gleichgesinnten können Sie Wege finden, um mit der EGPA zu leben und ein erfülltes Leben zu führen.

Infobox:
LebenmitEGPA
Die Website www.lebenmitEGPA.de bietet Ihnen Unterstützung, die Krankheit EGPA besser zu verstehen und wichtige Therapieentscheidungen gemeinsam mit Ihren behandelnden Ärzten zu treffen – vor allem, um mit dieser seltenen chronischen Krankheit möglichst gut zu leben. Auf www.lebenmitEGPA.de gibt es Tipps für Betroffene und Angehörige für den Alltag und den Umgang mit der Erkrankung, Erklärungen von Begrifflichkeiten und Symptomen, Geschichten und Erfahrungsberichte von Betroffenen, Informationen zu Selbsthilfegruppen sowie einen Ärztefinder.

Mit freundlicher Unterstützung von:
GSK

„Rheuma? Move Ma!“

BiogenBewegungswoche: Mit „Rheuma? Move Ma!“ mehr Aufmerksamkeit für entzündlich-rheumatische Erkrankungen schaffen

Der diesjährige Welt-Rheuma-Tag am 12. Oktober zielt nicht nur darauf ab, auf entzündlich-rheumatische Erkrankungen aufmerksam zu machen. Er steht auch ganz im Zeichen eines besonderen Mottos: „Rheuma? Move Ma!“ – so heißt die Kampagne von Biogen, die in den Fokus rückt, wie essenziell sportliche Bewegung für Menschen mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen ist.

In Deutschland sind circa 1,5 Millionen Erwachsene von einer entzündlich-rheumatischen Erkrankungen betroffen. Entzündlich-rheumatische Erkrankungen sind keine Frage des Alters.

Aufgrund der starken körperlichen Einschränkungen wurde früher empfohlen, dass sich Menschen mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen „schonen“ sollen. Doch das ist inzwischen längst vom Tisch. Im Gegenteil: Es ist nicht genug zu betonen, wie sehr Bewegung hilft, die Beweglichkeit aufrecht zu erhalten und das Wohlbefinden zu steigern.

Denn regelmäßige Bewegung stärkt Kraft und Ausdauer und kann zu vielen positiven Entwicklungen beitragen, darunter zum Beispiel der Morgensteifigkeit entgegenwirken, Beschwerden lindern und sogar Entzündungen hemmen.

Ein der Erkrankung angepasstes Bewegungsprogramm, das Spaß bringt – egal ob in einer Gruppe oder allein, setzt zudem Glückshormone frei, was zu einem positiveren Mindset führen kann. Eine wichtige Ergänzung jeder medikamentösen Therapie.
Um noch mehr Aufmerksamkeit für dieses wichtige Thema zu erzielen und Betroffene sowie Freunde, Angehörige und alle Interessierten zu aktivieren, wurde eine passende Challenge mit dem Motto „Rheuma? Move Ma!“ ins Leben gerufen:Unter dem Hashtag #BiogenBewegungswoche findet diese vom 05. – 12.10.22 statt. Das Tolle daran – Jeder kann dabei sein, Betroffene wie Nicht-Betroffene und auch körperlich eingeschränkte Menschen.

Du willst teilnehmen und dich bewegen? Dann melde dich in der App „fitrockr“ an und tritt der #BiogenBewegungswoche-Challenge bei https://www.meincareplus.de/de_DE/home/welt-rheuma-tag-2022.html

Wie das geht?

Lade dir kostenfrei die Fitrockr App runter. Lege dir einen Account in der Fitrockr App an oder logge dich in deinen bereits bestehenden Account ein und trete der „Rheuma? Move ma!“-Challenge bei.
Verbinde deinen eigenen Fitness Tracker oder dein Handy mit der App und messe deinen Erfolg. Fitrockr schafft es durch einen speziellen Algorithmus auch Sportarten oder Bewegungen zu tracken, die nicht durch z.B. Schritte messbar sind, wie Rudern, Crossfit oder Rollstuhl. Für diese Auswertung werden Daten wie Alter, Gewicht, Größe und Geschlecht in Zusammenhang mit dem tatsächlichen Kalorienverbrauch während der eigentlichen Aktivität gesetzt.
Sammle durch deine Bewegungen so viel Punkte wie du kannst.

Der Vorteil: Die „fitrockr“-App ist kompatibel mit praktisch allen gängigen Fitness-Devices und Smartwatches von Fitbit, Garmin, Polar, Misfit, Withings, Google Fit App und Apple Health.

Es gibt dabei zudem keine Einschränkung in der Bewegungsform – nicht nur Joggen kann gemessen werden, sondern wirklich alle Bewegungsmuster. Dafür sorgt ein spezieller Algorithmus in der App. Dieser kann Sportarten erkennen, die nicht durch Schritte messbar sind, wie bespielweise Rudern, Schwimmen oder Crossfit. Alle Teilnehmer*innen können sich so gemeinsam herausfordern und zu mehr Aufmerksamkeit für Rheuma beitragen.

Mach auch Du bei der #BiogenBewegungswoche mit, schaffe Aufmerksamkeit für entzündlich-rheumatische Erkrankungen und tritt der Aktion unter folgendem Link bei: https://www.meincareplus.de/de_DE/home/welt-rheuma-tag-2022.html

JETZT BEWEGEN!

Auf dem MeinCare+ Patient*innenservice findest du alle wichtigen Infos zu der

BiogenBewegungswoche sowie viele hilfreiche Tipps zu Ernährung, Reisen, Beruf und Karriere, aber auch Informationen zum Thema Sport und Bewegung.

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Interview mit Dr. med. K. Ahmadi-Simab: Gemeinsam gegen Rheuma


Wir freuen uns sehr, Herrn Dr. Ahmadi als neuen Partner unseres Netzwerkes begrüßen zu dürfen. Herr Dr. Ahmadi ist Facharzt für Rheumatologie, Innere Medizin, Klinische Immunologie und Gastroenterologie und Ärztlicher Direktor und Gründer des Medizinicums Hamburg.

Er ist außerdem gemeinsam mit Ernährungs-Doc Dr. med Jörn Klasen Autor des großartigen Patientenratgebers „Gemeinsam gegen Rheuma“.

Herr Dr. Ahmadi, vielen Dank, dass Sie für NIK.e.V. für ein Interview zur Verfügung stehen Lassen Sie uns direkt mit der ersten Frage einsteigen:

Gibt es DAS typische Anzeichen für eine Rheumatische Erkrankung?

Am Anfang der Erkrankung gibt es leider keine spezifischen Hinweise auf eine rheumatologische Erkrankung. In der Regel geht z.B. die Rheumatoide Arthritis mit allgemeiner Müdigkeit, Abgeschlagenheit und beginnender Gelenkschmerzen los. Im Verlauf kommen dann die Morgensteifigkeit und Schwellung der Gelenke hinzu.

Warum ist es so wichtig, schnellstmöglich zu einem Rheumatologen zu gehen? Und auch zu therapieren?

Bei den meisten rheumatologischen Erkrankungen treten die meisten bleibenden Schäden in der frühen Phase der Erkrankung auf. Z.B. bei der Rheumatoiden Arthritis ist die erste Phase der Erkrankung nach Beginn der Beschwerden sehr entscheidend für den Erhalt der Gelenkstruktur. Genau in der Phase können die Gelenke am meisten geschädigt und nachhaltig zerstört werden. Bei den anderen entzündlich rheumatischen Systemerkrankungen können in der frühen Phase auch Organbeteiligungen zustande kommen, sodass hier die Expertise des Rheumatologen absolut erforderlich ist. Eine rechtzeitige Diagnosestellung und die Einleitung der adäquaten Therapie ist daher absolut erforderlich und verbessert enorm die Prognose der Erkrankung.

Was passiert, wenn ich meine Schübe ignoriere?

Wenn die Schübe und Symptome der rheumatologischen Erkrankungen ignoriert werden, kann es leider möglicherweise zur Schädigung der Gelenke und Organfunktionen führen. Jeder unkontrollierte und unbehandelte Schub hinterlässt bleibende Schäden und kann zur weiteren Komplikationen wie die Manifestation an den neuen Organen führen.

Herr Dr. Ahmadi, was war Ihre Motivation einen Patientenratgeber für Rheumapatienten zu schreiben?

Ich habe bereits in meiner Funktion als Chefarzt der rheumatologischen Abteilung im Krankenhaus Altona damit begonnen, eine Reihe an Patientenveranstaltungen zu organisieren unter dem Begriff „Der informierte Patient als Partner“. Das Ziel sollte sein, dass die Patienten über ihre Erkrankung ausreichend informiert werden, damit sie die Notwendigkeit der frühen Diagnosestellung und Therapieeinleitung besser nachvollziehen können. Nun habe ich auch die Möglichkeit gehabt, meine Ideen und die 20jähige Erfahrung als Rheumatolge für die Patienten gemeinsam mit meinem Kollegen Dr. Klasen in einem Buch zusammenzufassen.
In dem Buch „Gemeinsam gegen Rheuma“ habe ich zunächst laienverständliche die wichtigsten entzündlich rheumatischen Systemerkrankungen beschrieben. Welche Symptome weisen auf welche Erkrankung hin. Wie diagnostiziert man die rheumatologischen Krankheiten und wie sieht es mit der modernen Therapie aus. Was passiert, wenn die Diagnosen nicht rechtzeitig gestellt werden und worauf die Patienten „selber“ achten müssen. Das Buch sollte den Patienten und den Angehörigen zeigen, wie man mit „Rheuma“ leben kann. Was kann der Patient selbst tun. Hier haben wir einen großen Wert auf die richtige antientzündliche Ernährung mit praktischen Rezepten, physikalische Maßnahmen, Stärkung der Psyche und die Notwendigkeit der Selbsthilfegruppe gelegt.

Meine Hauptmotivation war meinen Rheumapatienten einen Ratgeber an die Hand zu geben, damit sie trotz der Diagnose „Rheuma“ ein normales Leben führen und besser auf sich aufpassen zu können.

Wie können betroffene Leser Ihre Rheumaerkrankung positiv beeinflussen?

Wenn der Patient über seine eigene Erkrankung gut informiert ist, kann auf die frühen Symptome der Erkrankung oder auch Nebenwirkungen der Medikation achten und als Partner dem Rheumatologen zur Seite stehen. Das ist meines Erachtens die beste Arzt-Patienten-Beziehung. So kann der Patient am besten zu seiner Genesung und Verbesserung der Prognose seiner Krankheit beitragen. Ein informierter Patient, der sich gut ernährt, ausreichend bewegt, an seiner Psyche arbeitet und eine bessere Lebensqualität genießt. Das sollte das Ergebnis sein!

Wie machen Sie Ihren Patienten Mut?

Die Aufklärung ist dafür die beste Grundlage. Wir sind heutzutage imstande alle rheumatologischen Erkrankungen im Frühstadium zu diagnostizieren und durch die moderne Therapie auch so zu behandeln, dass die Krankheit komplett zur Ruhe kommt und der Patient ein normales Leben führen kann. Das macht den meisten Patienten Mut. Ich zeige auch meinen Patienten Bilder, wie zum Beispiel die Händer der Patienten mit einer Rheumatoiden Arthritis nach 10 Jahren unter der modernen Therapie aussehen. Völlig normal aussehende Hände und Gelenke ohne jegliche sichtbare Veränderung. Bei der rechtzeitigen Diagnosestellung und der adäquaten Therapie gehören die deformierten Hände und Füße der Vergangenheit an. Das macht mich auch sehr glücklich!

In Ihrem MEDIZINICUM gibt es mehrere Facharztrichtungen – Wie arbeiten Sie zusammen?

Bei der Gründung vom MEDIZINICUM war mein Ziel eine Institution zu schaffen, in der insbesondere rheumatologischen Patienten ganzheitlich versorgt werden können. Wir wissen, dass entzündlich rheumatische Systemerkrankungen die enge Zusammenarbeit vieler Fachbereiche erforderlich machen. Genau das haben wir im MEDIZINICUM aufgestellt. Alle Fachbereiche, die für die Versorgung der komplexen entzündlich rheumatischen Systemerkrankungen notwendig sind, wurden mit erfahrenen Fachärztinnen und Fachärzte etabliert. Wir arbeiten alle zusammen und der Patient steht im Mittelpunkt. Wir haben regelmäßige interdisziplinäre Konferenzen, bei denen die komplexen Fälle vorgestellt und besprochen werden. Hier kommen alle erforderlichen Fachärzte zusammen. Wir haben zusätzlich einmal im Monat eine interdisziplinäre Rheumakonferenz, bei der wir gemeinsam die wissenschaftlichen Studien analysieren. Erfahrene Kollegen halten uns durch Vorträge auf den aktuellen Stand der Wissenschaft. Wir bilden uns ständig fort und informieren andere Fachbereiche, damit die Rheumapatienten rechtzeitig entdeckt und zu Rheumatologen weitergeleitet werden. Wir engagieren uns in der Weiterbildung der jüngeren Rheumatologinnen und Rheumatologen.

Wie bereite ich mich im Idealfall auf meinen Ersttermin bei Ihnen vor?

Bei dem ersten Termin ist es wichtig, dass der Rheumatologe die ganze Vorgeschichte der Patienten mit sämtlichen Befunden erfahren kann. Daher ist es sinnvoll, alle Arztbriefe, Laborwerte und Röntgenuntersuchungen mitzubringen. Eine Zusammenfassung der Vorgeschichte wäre sehr hilfreich.

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