„NIK

Multiple Sklerose: Die Geschichte von Louisa

Bild Lousia - Mut Mach Geschichte Multiple Sklerose

Name: Louisa
Alter: 27
Diagnose: Multiple Sklerose im Jahr 2016

Wie verlief dein Weg von den ersten Symptomen bis zur Diagnosestellung?

Zwei Tage mit Symptomen habe ich es ausgehalten – bis mir klar wurde, hier stimmt was nicht! So bin ich mit tauben und kribbelnden Beinen zu-erst in die Notaufnahme, dann zum Hausarzt und von da zum Neurologen gelangt, bei dem die erste Verdachtsdiagnose fiel: Multiple Sklerose. Dann ging es ins Krankenhaus mit mir, wo die Diagnose dann endgültig feststand. Der ganze Ärztemarathon zog sich ungefähr über 3 Monate, bis ich endlich wusste, was mit mir los ist.
Erinnerst du dich an den Moment, an dem du deine Diagnose erhalten hast? Wie hat er sich angefühlt?

Erinnerst du dich an den Moment, an dem du deine MS-Diagnose erhal-ten hast?

Ich bin dankbar, dass gerade im Moment der Diagnose meine Zwillings-schwester immer dabei war und ich nicht alleine war. Insbesondere für mich ist eine Welt zusammengebrochen. Die Angst, nicht mehr Kraftsport ma-chen und nicht mein Studium fortsetzen zu können oder demnächst im Rollstuhl zu landen, war groß. Alle Klischees sind mir direkt in den Kopf ge-schossen, denn ich kannte nur die „sichtbaren“ Symptomen der MS aus Er-zählungen und der Darstellung in den Medien.

Wie weit ist deine MS bereits fortgeschritten?

Seit 2016, wo ich meinen ersten Schub hatte, habe ich das Glück, dass es mir mit MS fast genauso gut geht wie vor der Diagnose. Meine MS verhält sich glücklicherweise ruhig und schränkt mich kaum ein.

Du hast eine Zwillingsschwester, die nicht von MS betroffen ist. Hat sich eure schwesterliche Beziehung nach der MS-Diagnose verändert?

Wir waren schon immer unzertrennlich und daran kann und konnte die MS nie etwas ändern. 💙 Sie ist immer an meiner Seite und geht sogar Zwil-lingsstudien ein, um der Ursache von MS auf den Grund zu gehen. Dafür bin ich so dankbar.

Du zeigst dich und dein Leben mit MS auf deinem Instagram-Kanal @atwinwithms sehr offen, mit allen Ups und Downs. Was hat dich be-wogen, online zu gehen?

Die Stereotype über Multiple Sklerose sind heutzutage nicht mehr/immer zeitgemäß. Früher bedeutet die Diagnose etwas ganz anderes als heute. Die Forschung ist weit gekommen und mit MS ist immer mehr ein ganz norma-les Leben möglich. Andere Neudiagnostizierte sollen nicht (mehr), wie ich damals, eingeschüchtert werden durch ein Krankheitsbild, das einfach nicht mehr so zutrifft wie vor 20 Jahren.

Dein bester Alltags-Tipp im Leben einer MS-Betroffenen?

Jeden Tag so annehmen, wie er kommt. 🤗

Wie geht es dir aktuell? Therapierst du gerade?

Im Moment geht es mir gut und ich komme sehr gut mit meiner Medikation zurecht, die ich auch schon seit 2016 unverändert nehme.

Hast du schon alternative bzw. begleitende Therapiemethoden aus-probiert, die dich bei deinen regulären Behandlungen unterstützen konnten?

Insbesondere Vitamin D, Omega 3 und Zink sind zu meiner Medikation Supplemente, die ich täglich einnehme, um mein Immunsystem zu unter-stützen (Bitte immer mit einem Arzt vorab besprechen). Zusätzlich habe ich eine Psychotherapie in Erwägung gezogen, die mir zusätzlich sehr geholfen hat, die MS anzunehmen und zu meiner Begleiterin zu machen.

Was wünschst du dir in Bezug auf deine Multiple Sklerose?

Dass sie mich, auch wenn sie mich täglich begleitet, noch eine ganze Weile in Ruhe lässt. 🌟

Dein Schlusswort:

Das Leben mit MS ist auch lebenswert 💙.